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Nachricht vom 18.04.2025
Rheinland-Pfalz
Bischöfe in Rheinland-Pfalz mahnen zur Versöhnung an Karfreitag
Die christlichen Kirchen in Rheinland-Pfalz haben am Karfreitag mit eindringlichen Botschaften zur Versöhnung aufgerufen. In einer Zeit globaler Krisen und Konflikte erinnerten die Bischöfe an das "anbrechende Licht des Ostermorgens" und riefen zu einem Weg der Gewaltlosigkeit und Liebe auf.
Kohlgraf: Ich bewundere Jesu Gewaltlosigkeit. (Foto: Andreas Arnold/dpa)Mainz/Speyer/Trier. Die Bischöfe in Rheinland-Pfalz nutzten ihre Predigten am Karfreitag, um das Leiden Jesu zu gedenken und zur Versöhnung aufzurufen. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf betonte in seiner Predigt im Dom: "Die Feindesliebe ist der Ernstfall der Liebe im Evangelium."

Er warnte vor der zunehmenden Aufrüstung und dem Waffenhandel weltweit und erinnerte an die Zerstörung vieler Städte, auch im Bistum Mainz. "Wir erinnern an das Ende des Zweiten Weltkriegs, wir sehen die schrecklichen Bilder aus den Konzentrationslagern im Mai 1945", sagte Kohlgraf und betonte, dass Krieg und Hass nie zum Segen führen würden.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hob hervor, dass die Botschaft des Karfreitags der Weg der Gewaltlosigkeit und der Liebe sei. Allerdings äußerte er Zweifel daran, dass die Welt nach Karfreitag versöhnter sein werde. "Derzeit wird überall so sehr auf Stärke gesetzt", erklärte Ackermann, was im Widerspruch zur Botschaft des Karfreitags stehe. Er rief dazu auf, sich von dieser Botschaft prägen zu lassen, um die Welt zu verändern.

Auch der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann zeigte sich besorgt über Entwicklungen, die Gottes Vision bedrohen. Er nannte Kriege und das Wiedererstarken eines völkischen Nationalismus als Gefahren, die das Miteinander vergiften könnten. Dennoch solle das österliche Licht hell erstrahlen. "Es beginnt zu tagen - erst kaum spürbar, dann immer machtvoller", sagte Wiesemann in Anlehnung an Dietrich Bonhoeffer.

Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, erinnerte daran, dass der Tod von Jesus Christus als Akt der Liebe und Nähe Gottes verstanden werden könne. Dies biete Trost in Zeiten von Schmerz und Verlust, denn "Gott ist auch im Leiden nah". (dpa/bearbeitet durch Red)

 
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