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Nachricht vom 05.12.2007 |
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Kultur |
Von der Wertschätzung der Handarbeit |
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Die Hachenburger "Hände"-Ausstellung mit Werken Erwin Wortelkamps ging jetzt mit einer bemerkenswerten Finissage zu Ende. "Um zu verstehen, wie wir denken, muss man unsere Hände anschauen", sagte der Referent Dr. Dr. Michael Klein. |
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Hachenburg. Die bemerkenswerte "Hände"-Ausstellung von Erwin Wortelkamp fand ihren festlichen Abschluss mit einer ebensolchen Finissage. Im Foyer der Westerwald Bank in Hachenburg hatte sich wiederum eine Reihe von kunstinteressierte Gästen eingefunden. Vorstand Paul-Josef Schmitt blickte zurück auf eine sehr gut besuchte Vernissage und auf eine noch erfolgreichere Ausstellung, die auf großes Interesse gestoßen war. Eine Ausstellung im Westerwaldkreis, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat und in Kooperation von Westerwald Bank und der Hachenburger KulturZeit entstanden ist.
Referent Dr. Dr. Michael Klein aus Hamm sprach über "Handarbeit und Lesung - Europäische Weltgestaltung aus dem Geist der Frömmigkeit". "Um zu verstehen, wie wir denken, muss man unsere Hände anschauen", begann er seinen Vortrag, in dem er die Begriffe "labor et studium" im Laufe der Geschichte gegenüberstellte und aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtete. War noch in der klassischen Antike direkte körperliche Arbeit ein Zeichen erbärmlicher Existenz und auch für den Philosophen Aristoteles Muße das von jedem Mann angestrebte Ziel, so setzte das Christentum einen völlig neuen Akzent: "Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen." Menschwerdung und gottgefälliges Leben geschehe mit und durch Arbeit hindurch. Gerade aber auch aus dem Mönchtum sei dann mit Kraft die christliche Ethik der Arbeit wieder belebt und eigentlich erst recht entwickelt worden. Das Leitbild "Bete und Arbeite" zeichne die Biografie des Mönchsvaters Antonius und auch die von Augustinus aus. Wenn Letzterer noch auf gewisse Zeiten der Lesung drängte, setzte Benedikt von Nursia Lesung und Gottesdienst und Handarbeit in ein sich abwechselndes Verhältnis. Für ihn sei die Haltung bei der Arbeit wichtiger als das Ergebnis. "Sicherlich ist eine sozusagen rechtschaffene Müdigkeit ein besserer Weg zum Seelenfrieden (…) als eine überreizte Suche nach Zerstreuung", befand der Theologe, der als Privatdozent an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal lehrt und mit seinem großen Fundus an Fachwissen interessante Thesen entwickelte.
Zum Ende seiner Ausführungen hielt er fest, dass die Wertschätzung der Handarbeit als eigenem, direktem und nicht delegiertem Tun (Benedikt von Nursia) lange Zeit Europa geprägt habe. Damit schließe sich der Kreis zur Raiffeisenbank. Beide, Benedikt und Raiffeisen, hätten in ihrer Zeit das getan beziehungsweise entwickelt, was nötig gewesen wäre, um gesellschaftliche Entwicklungen aufzufangen. Und bei beiden spiele die Arbeit eine Rolle, die mit eigenen Händen geleistet wird. "So dass ich sagen kann, dass eine Ausstellung zum Thema Hand in einer Raiffeisenbank an einem guten Ort ist", schloss Klein. Frei nach dem Motto "Der Künstler hat das letzte Wort" - oder besser die letzten Worte - ergriff Erwin Wortelkamp die Gelegenheit, den Anwesenden seine Sicht der Dinge darzulegen. "Ich möchte gern das Nachwort zum Vorwort leisten", begann Wortelkamp. Michael Klein habe den Boden benannt, den er - in Zusammenarbeit mit der Westerwald Bank - ebnen wolle und er verwies damit auf eine Vortragsreihe in Weyerbusch im kommenden Jahr. Auch die im Referat angesprochene Nähe zum Mönchtum sei für seine Biografie ganz wichtig. Was bliebe, sei die Gretchenfrage: Was kann der Einzelne in Gemeinschaft bewirken? Was bleibt von dem, was wir lebenslang gemacht haben? Es könnten allenfalls Spuren sein, die wir hinterlassen.
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Foto: Sie blicken auf eine erfolgreiche Ausstellung mit festlicher Vernissage zurück (von links): Referent Dr. Dr. Michael Klein, Erwin Wortelkamp und Bankvorstand Paul-Josef Schmitt. |
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Nachricht vom 05.12.2007 |
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