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Nachricht vom 31.05.2012 |
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Region |
Laues Lüftchen am Arbeitsmarkt im Wonnemonat Mai |
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Die Agentur für Arbeit meldet: Nach verhaltenem April geht die Arbeitslosigkeit im Mai zurück, allerdings liegen die Werte hinter dem Vorjahr zurück. Nachdem die Arbeitslosigkeit im April nur geringfügig zurückgegangen war, setzte im Mai doch noch die Frühjahrsbelebung ein. Das geht aus der Statistik der Agentur für Arbeit Neuwied für die Landkreise Altenkirchen und Neuwied hervor. |
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Neuwied/Altenkirchen. Der Arbeitsmarkt gewinnt langsam an Fahrt. Das geht aus der Statistik der Agentur für Arbeit Neuwied hervor. Demnach sind in deren Bezirk – er umfasst die Landkreise Neuwied und Altenkirchen – Ende des Monats Mai 9.022 Menschen arbeitslos gemeldet.
Das sind 241 weniger als vor vier Wochen. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 auf 5,6 Prozent. Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt allerdings, dass der Anschluss trotz dieser günstigen Entwicklung noch nicht vollständig gelungen ist: Im Mai 2011 wurden zwischen Rhein und Sieg 87 arbeitslose Frauen und Männer weniger gezählt, die Quote lag bei 5,5 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich beim Zugang von Arbeitsstellen. 551 neue Stellen wurden dem Arbeitgeberservice in den vergangenen vier Wochen gemeldet – erfreuliche 54 mehr als im April, aber noch immer 61 weniger als vor Jahresfrist. Insgesamt gibt es im Bestand der Arbeitsagentur derzeit 1.297 Stellenangebote.
Erfreuliches zeigt auch der Blick auf die beiden Rechtskreise des Sozialgesetzbuches (SGB), die sich mit Arbeitslosigkeit beschäftigen. Die aktuelle Entspannung spiegelt sich sowohl bei den Mitgliedern der Versichertengemeinschaft nach SGB III wider – sie sind meist noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos - als auch bei jenen Menschen, die im Rahmen der Grundsicherung nach SGB II von den Jobcentern betreut werden (so genannte „Hartz IV-Empfänger“).
So ist die Arbeitslosigkeit im SGB III in den vergangenen vier Wochen um 144, die im SGB II um 97 gesunken. Verglichen mit dem Vorjahr stellt sich die Situation im SGB III etwas ungünstiger dar, wo im Mai 2011 92 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet waren. Im SGB II hat sich die Lage hingegen leicht verbessert, denn hier waren vor einem Jahr 5 Arbeitslose mehr erfasst.
Differenzierter wird das Bild, wenn die beiden zum Bezirk gehörenden Landkreise einzeln betrachtet werden. Im Landkreis Altenkirchen sinkt die Arbeitslosigkeit im kurzfristigen Vergleich um 71 – 12 Personen werden weniger im SGB III und 59 weniger im SGB II gezählt.
Der Landkreis Neuwied kann ein Minus von 170 Arbeitslosen verzeichnen – 132 aus dem SGB II und 38 aus dem SGB II. Deutlichere Unterschiede gibt es um Vergleich zum Vorjahr. Hier verzeichnet Altenkirchen im SGB III ein Plus von 69 und Neuwied eines von 23. Während die Arbeitslosigkeit nach SGB II gegenüber 2011 in Altenkirchen um 224 gesunken ist, melden die Jobcenter im Landkreis Neuwied einen Anstieg um 219.
"Insgesamt betrachtet braucht der heimische Arbeitsmarkt in diesem Frühjahr deutlich länger, um sich vom winterlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu erholen. Zwar ist nach einem ungewöhnlich verhaltenen April nun doch eine deutliche Entspannung spürbar, aber das reicht noch nicht aus, um an die gute Entwicklung des vergangenen Jahres anzuknüpfen", so sieht es der Leiter der Arbeitsagentur Karl-Ernst Starfeld. Er sieht besonders im deutlichen Anstieg der gemeldeten Stellen Hinweise dafür, dass es in den kommenden Wochen weiter bergauf gehen könnte.
Vor allzu euphorischen Erwartungen warnt der Experte allerdings. „Wir müssen damit rechnen, dass die Entspannung sich deutlich verlangsamen wird, je weniger Arbeitslose wir haben. Denn zuerst finden die Menschen eine Stelle, deren berufliche Qualifikation und persönlichen Voraussetzungen sie zu relativ leicht vermittelbaren Kunden machen. Je mehr Frauen und Männer übrig bleiben, die nur noch schwer die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes befriedigen können, umso schwieriger wird es, schnelle Vermittlungserfolge zu verzeichnen.“
Wenige Wochen vor den Sommerferien gewinnt auch der Ausbildungsmarkt an Bedeutung. Von den 2.215 jungen Leuten, die sich seit Beginn des Ausbildungsjahres Anfang Oktober an die Berufsberatung wandten, gelten derzeit noch 961 als unversorgt. Ihnen stehen 541 offene Ausbildungsstellen gegenüber – gemeldet wurden seit Oktober 1.668.
Was auf den ersten Blick wie ein großes Ungleichgewicht wirkt, macht dem Agenturchef indes keine Sorgen. Aus Erfahrung wisse er, dass die Zahl der jugendlichen Bewerber wesentlich unzuverlässiger sei als die der offenen Stellen, erklärt Starfeld schmunzelnd. „Viele Jugendliche, die sich vor einigen Wochen oder Monaten bei uns um eine Lehrstelle bemühten, haben längst andere Pläne gemacht und bloß vergessen, uns dies mitzuteilen. Die Betriebe sind bei der Meldung und Abmeldung ihrer Stellen wesentlich gewissenhafter.“
Am Ende bleibt den Berufsberatern auch in diesem Jahr wohl nichts anderes übrig, als „verschollenen“ jungen Leuten hinterher zu telefonieren, um der Statistik eine realistische Basis zu verschaffen. „In den letzten Jahren waren am Ende immer deutlich mehr Ausbildungsplätze unbesetzt als Jugendliche unversorgt.“
Dass es trotz demografischem Wandel überhaupt zu einer deutlichen Zunahme von Ausbildungsplatzbewerbern kam – immerhin meldeten sich in diesem Jahr 361 Mädchen und Jungen mehr zu Berufsberatung und Ausbildungsplatzsuche an – führt Starfeld allein auf das verstärkte Bemühen seiner Mitarbeiter zurück, die Jugendlichen möglichst früh in den Auswahl- und Bewerbungsprozess zu führen.
„Wir wollen so weit als möglich verhindern, dass die jungen Leute erst dann bei uns aufkreuzen, wenn ihnen gar nichts anderes mehr einfällt. Denn kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres ist es auch für uns kaum noch möglich, einem jungen Menschen die Traumstelle zu besorgen, die wirklich zu ihm passt.“
Starfeld appelliert deshalb vor allem an die Jugendlichen, die noch für den Sommer nach einem Ausbildungsplatz suchen, sich bislang aber noch nicht bei der Arbeitsagentur gemeldet haben, dies möglichst schnell nachzuholen. Aber auch diejenigen, die erst im Sommer 2013 die Schule verlassen, sollten bereits jetzt über einen Termin bei der Berufsberatung nachdenken, rät der Agenturleiter.
„Besonders große Betriebe und Verwaltungen planen bereits fürs nächste Jahr.“ Und wer noch nicht so recht wisse, welcher Beruf überhaupt zu ihm passt, für den werde es ohnehin Zeit. „Zu früh gibt es in Sachen Ausbildung kaum.“
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Nachricht vom 31.05.2012 |
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