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Nachricht vom 16.12.2007
Region
Geld für "Pumuckel" gesammelt
Das Haus "Pumuckel" in Hattert hilft Kindern, denen sonst keiner hilft. Und da haben jetzt Kinder aus Niederölfen gesammelt. Drei Jahre lang kam schon ein schönes Sümmchen zusammen.
pumuckelNiderölfen. Es gibt Leute, die nennen mich schon "Frau Pumuckel". Über das Gesicht von Gudrun Gänger huscht ein Lächeln, als sie den drei Erwachsenen, Marion Sanner, Esther Hähr und Kerstin Selzer, sowie den vier Niederölfer Kindern Tamara und Psacal Selzer, Celina Sander und Aylin Schüler von der Entstehung und der Geschichte des Hauses Pumuckel in Hattert erzählt. Die Nierderölfer Kinder veranstalten alljährlich einen Martinszug durch den Neiterser Ortsteil. Die gesammelten Süßigkeiten teilen sie am gleichen Tag noch unter sich auf, das dabei angesammelte Geld soll einem sozialen Zweck zugeführt werden. Für die Jahre 2005 und 2006 blieb das Geld liegen, weil irgendwie keine Zeit da war, es an eine soziale Einrichtung weiter zu geben. In diesem Jahr hatten sich mit dem neuen Geld 586 Euro angesammelt. Über Esther Hähr kamen die Niederölfer an das Haus Pumuckel. Esther hatte früher in Hattert gewohnt und ist nun in Niederölfen zu Hause. Sie hatte den 21 Kindern, die sich in diesem Jahr am Martinszug beteiligt hatten, von der Familie Gänger und ihrem Projekt erzählt und sofort waren die Kinder der Meinung dass das Geld dorthin soll. Gudrun Gänger hatte in jungen Jahren neben ihren beiden eigenen Kindern noch vier Pflegekinder und aus dieser Geschichte entstand dann dieses Kleinstheim für behinderte Kinder. Die kommen in der Regel schon als Kleinkinder hier her und bleiben bis zur Beendigung ihrer Schulzeit. Auch danach, so berichtet Gudrun, kommen die Kinder sie später immer noch besuchen. 13 Jahre betreibt sie jetzt schon das betreute Leben in der Familie. Zum Ende der Woche kommt wieder ein neues Mitglied ins Haus, ein erst wenige Monate altes Baby mit schwersten Behinderungen. Sieben feste Mitarbeiter/innen und vier Auszubildende arbeiten im Haus Pumuckel, darunter auch Schwester Gabriele und Mutter Gisela. Hier packt halt jeder mit an und Spaß scheint es allen zu machen. Einen gestressten Eindruck macht keiner.
Aus einem alten Bauernhaus wurde so über die Jahre ein Kleinst-Familien-Heim (Kinderhaus). Im Erdgeschoß befinden sich die Räume für die Allgemeinheit, Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, Wäscherei, Wickelzimmer. Im Obergeschoß sind die Zimmer der derzeit acht Heimkinder und der beiden eigenen sowie die sanitären Räume, rechts die Mädchen, links die Jungs. Beeindruckt von der Arbeit und dem Engagement der Familie Gänger, aber auch überrascht von dem reibungslosen Zusammenspiel, aber auch erschüttert von dem Elend, das es in diesem Land gibt, verabschieden sich die Niederölfer mit dem guten Gewissen, das Geld gut angelegt zu haben. (rewa)
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Gudrun Gänger (2. von links) zeigt den Gästen aus Niederölfen das Pumuckelhaus. Foto: Ariane
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