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Nachricht vom 11.10.2012 |
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Region |
Neue Tagespflegeeinrichtung in Kirchen kommt |
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Das Projekt "Tagespflege Giebelwald" in Kirchen soll am 1. Januar 2013 in den Räumen des ehemaligen Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) starten. Bis dahin sind noch Umbauarbeiten zu leisten. Die Ökumenische Sozialstation Betzdorf/Kirchen ist Betreiber der Einrichtung und stellte das Projekt der Öffentlichkeit vor. |
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Kirchen. Die Sozialstation Betzdorf/Kirchen, seit 41 Jahren ein Qualitätsbegriff für ambulante "Rundum-Versorgung" von Pflegebedürftigen, plant zum 1. Januar 2013 eine Erweiterung ihres Angebots in Form einer Tagespflege-Einrichtung in Kirchen. Das Gebäude des ehemaligen MVZs in Kirchen, Am Buschert 13 wird dafür entsprechend eingerichtet und umgebaut.
Das Projekt erfordert erhebliche Investitionen um ein passendes, behindertengerechtes Raumangebot mit Wohlfühlambiente zu schaffen. Die Realisierung ist nur möglich, weil der Förderverein der Ökumenischen Sozialstation hier einen erheblichen Beitrag in Form finanzieller und personeller Unterstützung zugesagt hat, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Förderverein, das heißt die Mitglieder des Vereins sind Kirchengemeinden, Freikirchen der VG Kirchen, Betzdorf, Gebhardshain, möchten möglichst vielen Pflegebedürftigen und den pflegenden Angehörigen ein wohnortnahes Hilfe-Angebot, das sich an den Bedürfnissen orientiert, ermöglichen. Besonders auch dann, wenn unvorhersehbare Notlagen spezielle Hilfen notwendig machen. Dies gilt auch für ehrenamtliche Hilfe aus den verschiedenen Gemeindekreisen.
Das Motto "Hilfe, die ankommt" muss sich zwangsläufig an Veränderungen von Bedürfnissen und damit am Zahlenspiegel der Altersstruktur der Bevölkerung orientieren. Die prognostizierte Zunahme der Hochbetagten in den VG Kirchen/Betzdorf/Gebhardshain wird sich gegenüber 2006 um über 50 Prozent bis 2020 verändern.
Gleichzeitig werden über 70 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt.
Das heißt aber auch, dass die Pflegeintensität mit dem Alter steigt und sich neue Bedürfnisse für Patienten und pflegende Angehörige ergeben.
Inzwischen hat die Beschäftigung mit dem Thema eine gesellschaftliche Dringlichkeit erreicht und stellt die ambulante Versorgung der Gegenwart und Zukunft vor große Herausforderungen. Die Sozialstation stößt auf Grund dieser Entwicklung mit dem „häuslichen“ Versorgungsangebot an Grenzen. Die Bedürfnisse der Patienten und Angehörigen lassen sich zunehmend mit diesem wichtigen Serviceangebot nicht mehr vollständig abdecken.
Ganztägige häusliche Betreuung und Versorgung ist kaum leistbar und das Bedürfnis nach gemeinschaftlichen Erlebnissen und gezielter Förderung vorhandener Fähigkeiten nicht darstellbar. Diese Erkenntnis und der festgestellte Betreuungsbedarf sind die Gründe, das Serviceangebot durch die Einrichtung einer Tagespflege zu ergänzen.
Den älteren Menschen wird so ermöglicht so lange wie möglich im häuslichen, gewohnten Umfeld zu leben. Der Zeitpunkt des Projektstarts fällt auch zusammen mit positiven Veränderungen für Pflegebedürftige durch das Pflege-Neuausrichtungsgesetz (2013), von denen besonders Demenzkranke finanziell profitieren.
Bereits seit der Reform der Pflegeversicherung 2008 hat die Tagespflege ein eigenes Budget, das bei Vorliegen einer Pflegestufe ausgeschöpft werden kann.
Die Finanzierung der Tagespflege läuft also weitgehend über die Pflegeversicherung, auch wenn man schon Leistungen für die ambulante Pflege bezieht. Das schließt sich nicht aus. Im Gegenteil: Die Leistungen für die ambulante Pflege können mit den Mitteln für die Tagespflege kombiniert werden, so dass man am Ende 150 Prozent Leistungen aus der Pflegeversicherung erhält.
Weitere Finanzierungsmöglichkeiten der Betreuungsleistungen ergeben sich über die sogenannte eingeschränkte Alltagskompetenz. Über die neuen finanziellen Ansprüche sollten sich Interessenten gezielt informieren. Die Beratung ist umfassend zu den aktuellen Leistungen der Pflegekassen. Je nach Pflegestufe kann unsere Tageseinrichtung 1 bis 5 Tage pro Woche kostenlos besucht werden.
Die Einrichtung will nicht nur pflegende Angehörige entlasten, auch die Gemeinschaft am Tag für hochbetagte Menschen ist wichtig. Zuhause schlafen und am Tag gut versorgt sein, gehört ebenso dazu, wie die Förderung der vorhandenen Ressourcen. Gymnastik, Musik, Gespräche, kreative Angebote werden in den Tagesablauf eingebaut werden. Vorgesehen ist ein Hol- und Bringservice für die interessierten Menschen. Vorerst wird die Tagespflege mit 16 Plätzen starten. (hws)
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Nachricht vom 11.10.2012 |
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