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Nachricht vom 29.10.2012 |
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Kultur |
Betzdorfer Kunstkreis schuf spannende Ausstellung |
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„Der Mann auf der Leiter“ – unter diesem Titel entstand in knapp zwei Jahren ein Projekt von 20 Mitgliedern des Betzdorfer Kunstkreises. Das daraus resultierende Gesamtkunstwerk hatte noch keiner der Künstlerinnen und Künstler zu Gesicht bekommen. So wurde die Ausstellungseröffnung am Samstagabend in der Betzdorfer Stadthalle nicht nur für die Besucher zu einer spannenden Sache. |
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Betzdorf. Es waren die Surrealisten, die in den 20er Jahren den Zufall zum Prinzip ihrer Kunst erhoben und genau ihrem Beispiel folgten nun 20 Künstlerinnen und Künstler des Betzdorfer Kunstkreises mit ihrem Projekt „Der Mann auf der Leiter“.
Ein Projekt, dessen Titel und Idee neugierig machen und so kamen am Samstagabend an die 100 Besucher zur Eröffnung der Ausstellung in den Barbarasaal der Stadthalle Betzdorf, um sich vom Ergebnis überraschen zu lassen. Hanns Göbel, selbst mit einem Kunstwerk beteiligt, führte in das Projekt ein, indem er nicht nur auf die Surrealisten, sondern auch auf die Aleatorik verwies – ein Verfahren, dass in Kunst, Literatur und Musik zum Einsatz kommt und zu unvorhergesehenen Ergebnissen führt.
Im Falle des Kunstkreises wurde das Verfahren auf folgende Weise umgesetzt: jeder Teilnehmer fertigte innerhalb eines Monats ein Werk an und gab dies an einen Nachfolger weiter. Dieser musste nun ein Element (Farbe, Motiv, Form) für sein eigenes Bild übernehmen.
Der Startschuss für den „Mann auf der Leiter“ fiel vor knapp zwei Jahren, nun konnte das daraus entstandene Gesamtkunstwerk erstmalig bewundert werden. Ein Gesamtkunstwerk, das auch Bernd Rödder, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde, neugierig gemacht hatte, wie er in seinem Grußwort unterstrich. Außerdem erläuterte er den Hintergrund des Projekttitels - schon bei der allerersten Ausstellung des Kunstkreises (2008 als Initiative der „Betzdorfer Stadtgespräche“ gegründet) war der Andrang so groß, dass Mitglied Mario El Toro auf eine Leiter steigen musste, um sich Gehör zu verschaffen.
Diesmal war eine solche Maßnahme nicht nötig (wenn sich der Betzdorfer Künstler auch nicht von einer kleinen Klettereinlage abhalten ließ), zu gespannt waren Publikum und die Beteiligten darauf, was aus der künstlerischen „Stillen Post“ entstanden war.
20 weiße Flächen. Mehr war zu Beginn nicht zu sehen. Bis die Stellwände nach und nach von El Toro und seiner Kunstkreiskollegin Christine Connolly umgedreht wurden und nun zeigten, was zuvor verborgen war: Sonja Vierbuchens „Zeit ist wie das Glück“, Erwin Rickerts „Iris und Engel“, dessen Blütenmotiv in Steffi Elmers „Von der Lilie zur Lilienechse“ aufgenommen wurde, bis hin zu einer Collage von Günter Thibaut.
Unterhaltsam, amüsant und detailliert brachten El Toro und Connolly diese und die übrigen Werke dem Publikum näher. Fanden gar den roten Faden, der die so unterschiedlichen Werke verband: Eine Reise von der Schöpfung, über das Chaos und den Menschen zu Literatur, Kunst und Liebe.
Doch Mario El Toro betonte auch, dass die beschriebene Reise nur eine von vielen möglichen sei – „es gibt 10 000 Reisen, die man unternehmen kann!“
Wer sich selbst auf eine solche Reise einlassen will, kann das noch bis zum 2. November in der Galerie der Stadthalle Betzdorf tun (Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 15-18 Uhr, Dienstag und Freitag 10-13 Uhr).
Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sind: Kai-Uwe Körner, Bernhard Klein, Erwin Rickert, Steffi Elmer, Helmut Rieckel, Christel Gross, Hanns Göbel, Angelika Brenner, Horst Vetter, Bernhild Rilke, Hansjörg Beck, Marion Berger, Sonja Vierbuchen, Mario El Toro, Günter Thibaut, Gretel Hinkes, Hanne Volk, Andreas Becher, Christine Connolly, Simone Dilling. (bud)
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Nachricht vom 29.10.2012 |
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