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Nachricht vom 20.11.2012
Kultur
„Heroes of the 60s“ rockten das KulturWerk Wissen
Am Samstag, 17. November wurde drei der großen Musikhelden der 60er Jahre im KulturWerk in Wissen Tribut gezollt. Creedence Rock, Morrison Hotel und Piece of Janis zogen das Publikum in ihren Bann. Das dreifach Konzert ging mit seinen Zugaben bis weit nach Mitternacht.
v. oben n. unten Creedence Rock, Morrison Hotel und Piece of Janis. Fotos: Arnold BembergWissen. Den Abend eröffneten die Creedence Rock mit dem "Bayou Rock" ihres großen Vorbilds CCR. Songs wie Proud Mary, Bad moon rising und Susi Q. weckten sehr schnell die Erinnerung der ca. 150 Gäste an die 60er Jahre und brachten sie musikalisch in die rebellische Zeit zurück.

Eine gänzlich andere Stimmung schafften Morrison Hotel mit ihrer folgenden Perfomance. Schon alleine durch den typischen Geruch der entzündeten Räucherstäbchen kam sehr schnell die meskalingeschwängerte Atmosphäre der Doors-Konzerte wieder in Erinnerung, auf denen The Doors ihre halluzinatorischen Visionen in ihrem Psychodelic Rock umsetzten. Morrison Hotel hat diese einzigartige Magie der Doors für eine Stunde wieder auferstehen lassen.

Als Königin des Abends erwies sich jedoch Steffi Preußer, die "Frontfrau" der "Piece of Janis", die es in unglaublicher Weise schaffte, die Stimmgewalt der größten weißen Blues und Rock-Sängerin, Janis Joplin, wieder auferstehen zu lassen. Ohne sie zu imitieren schaffte sie es, die innere Zerrissenheit der Gefühle und ihre Schwierigkeiten, enge menschliche Kontakte aufzubauen, ihres Idols auszudrücken, die sich in deren Musik wiederfinden. Dabei präsentierete sie jedoch nicht nur Janis Joplins berühmten Klassiker, sondern etliche eigene Lieder, die eben so gut von Janis Joplin hätten sein können.

Und wie diese sang sie nicht nur, sie schrie, sie flüsterte, sie jammerte und schaffte es so pointiert die Inhalte der Lieder dem Publikum zu vermitteln. Eben eine starke Frau mit einer starken Stimme, die einer anderen starken Frau ihren Tribut zollte. Wen wundert es da, dass das Publikum wieder und wieder Zugaben forderte.

Insgesamt hat der Abend die 60er Jahre bei den Zuhörern wieder lebendig gemacht und - manchmal auch wehmütige - Erinnerungen an eine wilde und schöne Zeit heraufbeschworen.

Hintergrundinformationen zu den "Heroes of the 60s" und den 60er Jahren:

Wenn du dich an die Sechziger erinnern kannst, warst du wahrscheinlich nicht dabei! – diese Redewendung, die Robin Williams (manchmal auch Wavy Gravy oder David Crosby) zugesprochen wird, zielt ab auf den enormen Rauschmittelgebrauch in dieser rebellischen Zeit. Diesem fielen letztlich auch viele der großen Rockmusiker dieser Zeit wie Jimi Hendrix, Brian Jones, Jim Morrison oder Kurt Cobain auch Janis Joplin zum Opfer.

Dennoch wurde in diesen 60er Jahren mit der Forderung "Love, Peace & Music" und der Auflehnung gegen das Establishment, die ihren musikalischen Höhepunkt in dem berühmten Woodstock-Festival 1969 fand, die Grundlage für unseren heutigen freien und offenen Lebensstil gelegt. An diesen "drei Tagen mit Love, Peace & Music" in Woodstock traten auch zwei der drei Idole dieser Generation auf, Janis Joplin und Creedence Clearwater Revival, an die am Abend des 17. November mit einem dreifach Konzert im KulturWerk Wissen Tribut gezollt wurde (The Doors sagten damals ihren Auftritt in Woodstock kurzfristig ab).
Arnold Bemberg
       
 
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