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Nachricht vom 02.12.2012
Region
Siegtalradweg vor Ort diskutiert
Der Siegtalradweg, ein lange gefordertes Projekt, kann zwischen Niederhövels und Dasberg ausgebaut werden. Vertreter des Landesbetriebs Mobilität und Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) trafen sich vor Ort, um die Planungen zu diskutieren.
Friedrich Hagemann (BUND), Behördenleiter Lutz Nink, Landesplaner Georg Weyer (LBM)und Heike Kownatzki (BUND) (von links) diskutierten die Radwegplanung entlang der Sieg. Foto: Jürgen LichteWallmenroth/Kreisgebiet. Ende Oktober trafen sich BUND-Aktive mit Vertretern des Landesbetriebs Mobilität (LBM) aus Diez. Ziel war es, Planungsgedanken zum „Siegtalradweg“ zwischen Betzdorf und Wissen auszutauschen und wegen der örtlich beengten Situationen Fragen der technischen Machbarkeit zu erörtern. Treffpunkt war ein bereits vorhandenes 100 Meter langes Radwegestück am Wallmenrother Sportplatz.

Behördenleiter Lutz Nink präsentierte eine baureife Planung zwischen Niederhövels, wo innerörtlich bereits ein Radweg vorhanden ist, und den Einzelgehöften am Dasberg. Dieser rund 5 Kilometer lange Abschnitt soll zunächst an der B 62 flussseitig bis zur Abzweigung nach Katzwinkel ausgebaut werden, um dort in Niedergüdeln durch eine vorhandene Unterführung unter der Bundesstraße 62 und sodann über die verkehrsärmere Landstraße 279 geführt zu werden. Hangseitig ist ab dort genug Platz bis in den Bereich Dasberg.
Landesplaner Georg Weyer legte für die Engstelle am sogenannten „Dicken Stein“ ein Querprofil mit einem 2,5 Meter breiten Radweg neben der B 62 vor. Er betonte, dass auch der Fledermausschutz bei den dortigen Stolleneingängen berücksichtigt werde. Für das Gefälle bzw. das Steigungsstück in dem anschließenden Hochwald gibt es die Idee den Radweg etwas abseits der Straße anzulegen. Eine Felsennase müsste dafür weggenommen und zwei kleine Brücken über zwei Bachtäler gebaut werden. Der fahrradgerechte Ausbau zwischen Niederhövels und dem Dasberg soll in den nächsten zwei Jahren erfolgen.

Wie soll es mit dem Radweg im Übrigen weiter gehen? Friedrich Hagemann(BUND) schlug vor, den Weg über innerörtliche Straße weiter bis „Haus Muhlburg“ fortzusetzen. In Wallmenroth sollte dann der Lückenschluss bis zum vorhandenen Fußgängerradweg nach Betzdorf erfolgen.
Heike Kownatzki (BUND) bekam bezüglich der verschiedenen Ideen, den Radweg im Auenbereich an der Sieg zu bauen die Zusicherung, dass dies aus wasserwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Gründen vom Tisch sei. Für Fahrradwege, die mit klassifizierten Straßen nicht im räumlichen Zusammenhang stehen, seien übrigens die Kommunen selbst Planer und Kostenträger.

Im Zusammenhang mit Ausgleichsmaßnahmen verwirklicht die Obere Wasserbehörde ein schon lange vom BUND gefordertes Stück Auenprogramm bei Niederhövels. Dort soll an einen begradigten Abschnitt der Sieg durch Renaturierungsmaßnahmen wieder mehr Platz gegeben werden. Von Jürgen Lichte (BUND) wurde auch die Strecke zwischen Wissen und Niederhövels angesprochen.
Die Diezer Radwegeplaner sahen es nicht als lohnenswert an, zur besseren Befahrbarkeit den Wurzelraum der rund 60 Alleebäume wegen der verbleibenden langen Engstelle zu überhöhen. Langfristig sollte man sich von den Bäumen verabschieden. Hier stehe aber eine Güterabwägung mit der Naturschutzbehörde an. Einig war man sich, dass der Baubeginn des nun fertig geplanten Abschnittes eine beschleunigte Wirkung für andere Planungen haben wird. So auch für die vom BUND unterstütze Trasse von der Bahnparallele Wissen mit dem Bau einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Sieg bis zur Kreisstraße in Etzbach. (Jürgen Lichte)


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