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Nachricht vom 07.12.2012
Region
CDU-Fraktion besuchte Sozialstation Herdorf
Die Kirchliche Sozialstation Herdorf/Daaden in den neuen Räumen besuchte die CDU-Stadtratsfraktion Herdorf. Dort diskutierte man die aktuelle Situation und die Herausforderungen für die Zukunft. Das Thema Pflegekräfte und Ausbildung wurde unter anderem angesprochen.
Zum Informationsbesuch traf sich die CDU Herdorf mit Mitarbeitern der Sozialstation. Foto: CDU Herdorf. Mitglieder der CDU-Stadtratsfraktion besuchten nun die Herdorfer Sozialstation am neuen Standort. Da die katholische Kirchengemeinde die bisherigen Räumlichkeiten in Nikolaus-Groß-Haus für den Ausbau des Kindergartens benötigte, sah man sich von Seiten des AHZ gezwungen, einen neuen Standort in Herdorf zu finden. An zentraler Stelle ist man im Stadtgebiet fündig geworden und hat die neuen Räumlichkeiten an der Hauptstraße schon bezogen.

Gemeinsam mit dem Geschäftsführer Harry Feige, Pflegedienstleiterin Katharina Geisinger und dem zweiten Vorsitzenden des Trägervereins Thomas Düber führte die CDU-Fraktion nun ein Gespräch zur aktuellen Lage der ökumenischen Sozialstation und diskutierte auch zukünftige Aufgaben und Anforderungen an die Pflege vor Ort.
Seit 11 Jahren wird die Kirchliche Sozialstation Herdorf-Daaden nun von der Diakonie Siegen gemanagt.
Nach einer schwierigen Phase vor einigen Jahren, als die Zahl der Patienten weniger wurden und durch das Seniorendorf Stegelchen Konkurrenz entstand, hat sich das Bild heute gänzlich gewandelt. Hier spielt der demographische Wandel bereits eine erhebliche Rolle. Die Menschen werden immer älter und bleiben in den eigenen vier Wänden wohnen. Dadurch nimmt der Stellenwert der ambulanten Pflege immer mehr zu. Problem dabei ist der fehlende Nachwuchs und immer weniger zur Verfügung stehendes Fachpersonal.

Beim AHZ Herdorf-Daaden sind zudem viele Teilzeitkräfte beschäftigt, da Vollzeitstellen nur in geringem Umfang benötigt werden. Seitens der Sozialstation legt man dabei aber besonderen Wert auf fachlich gut ausgebildete Pflegekräfte. Feige machte hier auf die schon heute prekäre Lage der Pflegeberufe aufmerksam. Obwohl Pflegekräfte sowohl in der ambulanten als auch der stationären Betreuung benötigt würden, seien immer weniger junge Menschen bereit diese Ausbildung zu machen. Um die Position des Pflegeberufes zu stärken, müsse unbedingt eine eigene Pflegekammer geschaffen werden. Die Mitarbeiter würden zunehmend ausgepowert und auch bei der Senkung der Personalkosten sei das Ende der Fahnenstange erreicht, so Feige.

Der CDU-Vorsitzende, Tobias Gerhardus, verwies hierbei auf die Initiative der CDU Rheinland-Pfalz, die sich bereits auf ihrem Parteitag in Bingen für eine eigene Pflegekammer stark gemacht habe.
Pflegedienstleiterin Katarina Geisinger berichtete von der alltäglichen Arbeit. So hat das AHZ Herdorf-Daaden derzeit 25 weibliche und 2 männliche Pflegekräfte und bildet zwei Teams für die Verbandsgemeinde Daaden und die Stadt Herdorf.
Bei der letzten MDK-Prüfung schnitt die Station mit der Note 1,1 ab. Dies sei ein deutlicher Beleg für die hohe Qualität und die hervorragende Arbeit, die tagtäglich geleistet würde. Bei aller Freude über das gute Abschneiden bei dieser Prüfung, kritisierte Feige den zunehmenden Bürokratismus.

Neben den pflegerischen Leistungen die entweder durch die entsprechende Pflegestufe abgedeckt oder privat bezahlt werden müssen, sei man auch in der Behandlungspflege tätig. Diese Leistungen werden allerdings nur nach ärztlicher Anweisung durchgeführt und mit der Krankenkasse abgerechnet.

Daneben gebe es noch den Haushaltswirtschaftlichen Dienst mit 23 Mitarbeitern und den „Essen auf Rädern“- Dienst mit 11 Mitarbeitern. Derzeit gehen 60 Essen pro Tag raus. Die Patienten begrüßen diesen Dienst aus einer Hand, der es ihnen ermöglicht so lange wie möglich zu Hause zu leben. Dies müsse auch zukünftig das Ziel sein, so Feige, da die entsprechenden stationären Heimplätze überhaupt noch nicht zur Verfügung stünden.

Thomas Düber berichtete den Ratsmitgliedern, dass man sich auch als Trägerverein mit den immer neuen Anforderungen und Herausforderungen auseinandersetzen müsste, um eine optimale Pflege zu gewährleisten. So sei für das Jahr 2013 ein großes Thema die Konzeption einer Tagespflegeeinrichtung.
Erfreuliches gab es auch von der BeKo-Stelle zu berichten, die nun wieder besetzt ist. Hier sei die Finanzierung bis auf einen kleinen Restposten ebenfalls für die nächsten vier Jahre gesichert.
Fraktionssprecher Uwe Geisinger dankte den Anwesenden für den informativen Meinungsaustausch und sicherte die Unterstützung der CDU-Stadtratsfraktion bei den anstehen Aufgaben zu.
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