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Nachricht vom 07.12.2012
Region
Wehner besuchte Schwerpunktschule in Altenkirchen
Der SPD-Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner sprach kürzlich mit der Schulleitung der Erich-Kästner Grundschule in Altenkirchen über die Erfahrungen als Schwerpunktschule, um dadurch mehr Informationen über die aktuelle Situation im Rahmen des integrativen und inklusive pädagogischen Konzeptes zu erfahren.
MdL Thorsten Wehner zu Gast bei der Schwerpunktschule in Altenkirchen: Konrektorin Brigitte Kuss, Schulelternsprecherin Antje Engers, MdL Thorsten Wehner und Rektorin Ingrid Loos (v.l.). (Foto: pr)Altenkirchen. Der Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner besuchte kürzlich die Erich-Kästner Grundschule in Altenkirchen, um sich vor Ort über die Situation dieser Schwerpunktschule zu informieren. Die Schulleiterin lngrid Loos und die stellvertretende Schulleiterin Brigitte Kuss stellten das integrative und inklusive pädagogische Konzept der Schule vor.

Zurzeit besuchen 280 Schülerinnen und Schüler die Erich-Kästner Schule, darunter sind 22 Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf. Ziel ist es, die förderbedürftigen Kinder in den Schulalltag zu integrieren. Für Schulleiterin Ingrid Loos stellt die Einbeziehung aller Kinder in das Lerngeschehen eine Bereicherung dar. „Alle Kinder profitieren in jeder Hinsicht vom Miteinander mit den beeinträchtigten Kindern, besonders im Bereich des Erfahrens von Begabungen und Grenzen, aber auch im Hinblick auf Toleranz und einem sozialen Miteinander“, so Ingrid Loos.

Die besondere personelle Ausstattung im Rahmen der Lehrerzuweisung für Schwerpunktschulen ermöglicht es der Erich Kästner-Schule Förderkonzepte zu entwickeln, die allen Schülerinnen und Schülern zugute kommen. So erhalten beispielsweise alle Kinder der ersten Schuljahre eine zusätzliche psychomotorische Förderung.

„Die UN-Behindertenrechtskonvention verlangt, dass langfristig alle Schulen für die Integration und Inklusion von behinderten und benachteiligten Kindern geöffnet werden“, so Thorsten Wehner. Dabei können Schwerpunktschulen als Brücke auf diesem Weg dienen. Die SPD-Landtagsfraktion setzt auf die Wahlfreiheit der Eltern, ihr Kind an eine Schwerpunktschule oder eine Förderschule zu schicken. „Gerade die Kompetenz der Förderschulen ist bei diesem Thema von großer Bedeutung“, betont der SPD-Politiker, der auch Mitglied im Bildungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags ist.

Rektorin Loos plädierte dafür, eine Schwerpunktschule grundsätzlich als Ganztagsschule einzurichten, um die gemeinsame Lernzeit aller Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Zudem öffnet die Arbeit als Ganztagsschule die Möglichkeit zu stärkerer Kooperation mit außerschulischen Partnern.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs gaben die Vertretrinnen der Schulleitung auch Wünsche und Anregungen für die Politik mit auf den Weg. So müssten die sächlichen und räumlichen Rahmenbedingungen der Schwerpunktschulen verbessern werden, um die Grundlagen zur Umsetzung des umfassenden Bildungsauftrages zu schaffen. „So gehören Schulküche und Werkraum zum Bildungsangebot einer Schwerpunktschule. Die Raumgröße von Klassenräumen sollte neu überdacht werden: Formen freien und differenzierten Arbeitens, wie Werkstattarbeit und Atelierarbeit benötigen ein entsprechendes großzügiges und flexibles Raumangebot. Nicht nachvollziehbar ist es, aus welchem Grunde Förderschulen über ein entsprechendes Raumangebot verfügen, Schwerpunktschulen jedoch nicht“, so Rektorin Loos.

Zudem würden die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Förderschulpädagoginnen und -pädagogen nur im geringen Maß auf den Einsatz in einer Schwerpunktschule ausgebildet. Hier müsse Abhilfe geschaffen werden.
Auch sollte das Berufsbild von Förderschullehrern an Schwerpunktschulen geklärt werden: die Übernahme einer Klassenleitung oder die Tätigkeit als Mentor in der Lehrerausbildung sollten auch für Förderschullehrer an Schwerpunktschulen selbstverständlich sein. „Eine Benachteiligung von Förderschullehrer durch den Einsatzort Schwerpunktschule darf nicht entstehen.“
In diesem Zusammenhang wurde auch die unterschiedliche Besoldung der Lehrkräfte an Schwerpunktschulen diskutiert.
Thorsten Wehner nahm die Anregungen auf und versprach sie in die Arbeit im Landtag mit einzubringen.
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