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Nachricht vom 21.12.2012 |
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Region |
Mehr Ärzte für den ländlichen Raum |
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MdB Erwin Rüddel (CDU) begrüßt den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses, wonach bundesweit rund 3.000 neue Hausärzte und Psychotherapeuten zugelassen werden können. Die neuen Zulassungsregeln sollen den ländlichen Raum für den ärztlichen Nachwuchs attraktiver machen. |
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Berlin/Altenkirchen/Neuwied. „Das ist auch für den Landkreis Altenkirchen eine richtungweisende Entscheidung, um dauerhaft eine gute, wohnortnahe und flächendeckende medizinische Versorgung sicherzustellen“, sagte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel zum aktuellen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), mit einer neuen Planung für das Ärztenetz in Deutschland 3.000 neue Hausärzte und Psychotherapeuten zuzulassen - und zwar vor allem in ländlichen Regionen.
Der Gemeinsame Bundesausschuss ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland. Er bestimmt über den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für etwa 70 Millionen Versicherte, d.h. er legt fest, welche Leistungen von der GKV übernommen werden. Erwin Rüddel, der die CDU/CSU-Fraktion im Gesundheitsausschuss des Parlaments vertritt, betonte: „Auf dem Land wieder mehr Hausärzte: das ist genau das, was die christlich-liberale Koalition mit unserem neuen Versorgungsstrukturgesetz erreichen wollte. Denn wenn wir verhindern wollen, dass Menschen in ländlichen Bereichen unterversorgt sind, dann muss der Arzt zum Patienten gebracht werden – und nicht umgekehrt.“
Abgeordneter vermisst Anreize aus Mainz
Positiv bewertet Rüddel, dass mit den neuen Zulassungsregeln vor allem der ärztliche Nachwuchs bewegt werden soll, den Schritt zur eigenen Praxis auf dem Land zu wagen. „Allerdings müssen die Länder und die Kassenärztlichen Vereinigungen dann auch mitziehen und potentielle Landärztinnen und Landärzte zusätzlich motivieren, zum Beispiel durch einen Fonds, aus dessen Mitteln die Einrichtung einer eigenen Praxis auf dem Land unterstützt wird“, sagte er weiter. „An solchen innovativen Anreizen hat es seitens der Landesregierung in Mainz bislang leider weitgehend gefehlt“, fügte Rüddel hinzu. „Richtig“, nannte er die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses, Ärzte, die sich in unterversorgten Gebieten niederlassen, künftig von der Mengenbegrenzung durch Regelleistungsvolumina beim Honorar auszunehmen; das heißt, ärztliche Regresse bei der Medikamentenverordnung werden in bestimmten ländlichen Regionen abgeschafft. Ebenfalls positiv beurteilt der Abgeordnete die Aufhebung der Residenzpflicht: Ärzte dürfen auch in der Stadt wohnen und zur Praxis auf das Land pendeln. „Das ist nicht zuletzt mit Blick auf den ständig wachsenden Anteil der Frauen sowohl unter den Studierenden wie unter den praktizierenden Medizinern sehr wichtig“, erläuterte Rüddel. „Denn wir müssen dafür sorgen, dass es für Frauen, die Familie und Kinder haben, die gern auf feste Arbeitszeiten bauen und die vielleicht auch lieber in der Stadt wohnen, dennoch attraktiv ist, eine Praxis im ländlichen Umfeld zu führen.“
Neue Möglichkeiten der mobilen Gesundheit
Zu einer optimierten Versorgungsplanung gehören nach Rüddels Worten künftig auch vermehrt Gemeinschaftspraxen, Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und Filialpraxen. „Auch die gute alte Gemeindeschwester und die wachsende Nutzung der Telemedizin und der neuen Möglichkeiten der ‚mobilen Gesundheit‘ werden in Zukunft zu einer guten medizinischen Versorgung beitragen müssen“, ergänzte er. „Hier kann bei gutem Willen aller Beteiligten viel erreicht werden, indem zum Beispeil auch in der niedergelassenen Versorgung mit Zweigstellen und angestellten Ärzten gearbeitet wird oder Arzt-Stationen eingerichtet werden, in denen Ärzte verschiedener Fachrichtungen regelmäßig, etwa an bestimmten Wochentagen, die Arzt-Station aufsuchen“, sagte Rüddel weiter.
Der Gesetzgeber und der Gemeinsame Bundesausschuss hätten ihre Aufgaben erledigt. Nun sei es an den Akteuren in den Ländern, in den kommenden Monaten energisch voranzugehen und die Beschlüsse mit Leben zu erfüllen. Rüddel: „Die Maßnahmen werden vielleicht nicht morgen, aber schon bald wirken – immer vorausgesetzt, dass das Land und die Kassenärztliche Vereinigung die neuen Chancen entschlossen nutzen. Wir haben im Bund die Weichen für eine langfristig optimale wohnortnahe medizinische Versorgung gestellt; ich werde sehr genau beobachten, wie die Verantwortlichen in unserem Bundesland Rheinland-Pfalz diese Weichenstellungen umsetzen werden.“ |
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Nachricht vom 21.12.2012 |
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