AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 21.02.2008
Region
Offener Brief an Heijo Höfer
Mit einem "offenen Brief" hat sich die Partei "Die Linke" an Altenkirchens Bürgermeister Heijo Höfer gewandt. Danach stellt sich die Kreisstadt als "Ödland" für die Jugend dar. Im Folgenden dokumentieren wir das Schreiben.
Altenkirchen. "An uns sind einige Jugendliche Ihrer Stadt herangetreten, um über ihre Situation vor Ort zu berichten. Was uns da vorgetragen wurde, hat uns sehr betroffen gemacht, stellte sich die Stadt Altenkirchen doch in dem Bericht als ein gesellschaftliches Ödland für die Jugend dar. So soll es in Altenkirchen noch nicht einmal möglich sein, auf einem Sportplatz Fußball zu spielen, weil der Sportplatz den Vereinen vorbehalten ist. Gleichzeitig wird aber auch der Jugend kein Bolzplatz zur Verfügung gestellt, was ja kaum Kosten verursachen würde.
Weiterhin soll es keinen einzigen ansprechenden Spielplatz für Kinder geben - nur dezentrale Spielplätze, die ein so minimales Angebot bieten, dass sie vollkommen unattraktiv sind. Der Zentralpark der Stadt ist gleichfalls angesprochen worden. Dieser wurde beschrieben, als ob er nur dafür da wäre, um Hunde dort auszuführen. Hier würde sich doch ein zentraler Spielplatz mit gehobener Ausstattung anbieten.
Auch das Nachtleben der Stadt war ein Thema. Viele junge Menschen fahren jedes Wochenende 30 Kilometer und mehr, um ein attraktives Abendangebot wahrnehmen zu können.
Es scheint in Altenkirchen keine Kneipe oder gar Disco zu geben, welche auf die Bedürfnisse der Jugend eingeht und dies scheint wohl auch politisch so gewollt zu sein.
Wir erlebten in diesen Gesprächen junge Menschen, die sich wirklich Gedanken gemacht haben, wie man die Stadt Altenkirchen lebenswerter gestalten könnte. Sie waren auch sehr frustriert, da niemand Verantwortliches ein offenes Ohr für sie hatte. Neben der Idee mit dem zentralen Spielplatz im Park wurde von ihnen auch das alte Güterbahnhofsgebäude angesprochen. Hier wäre es doch möglich, eine Jugenddisco zu initiieren, anstatt das Gelände einfach verfallen zu lassen.
Wir können nicht genau beurteilen, inwieweit diese Situationsbeschreibung der Jugend wirklich zutrifft, sollte sie sich aber bewahrheiten, so ist es doch einer Kreisstadt mehr als unwürdig, sich so gegenüber der Jugend darzustellen. Gerade auch die Jugendlichen, welche ihre Freizeit nicht innerhalb von Vereinen gestalten, brauchen eine angemessene Infrastruktur der Gemeinde, um sich selbst verwirklichen zu können.
Wir möchten Sie im Namen der Jugendlichen bitten, doch ihre Jugendpolitik zu überdenken."
Unterzeichnet ist das Schreiben von Olcay Kanmaz, dem Kreisvorsitzenden, und dem jugendpolitischer Sprecher Uwe Maag.
Nachricht vom 21.02.2008 www.ak-kurier.de