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Nachricht vom 23.05.2013
Region
Der 6. Metall-Erlebnistag zeigte Einblicke in attraktive Berufe
Im Kreis Altenkirchen gab es erneut den Metall-Erlebnistag für Schüler und Schülerinnen. 160 Jugendliche aus 15 Schulen waren in 20 Unternehmen, um Metallberufe kennenzulernen. Stellvertretend für die beteiligten Unternehmen gab es in diesem Jahr die öffentliche Präsentation bei der Firma Rexnord in Betzdorf. Mit hohem Aufwand wurde der 6. Metall-Erlebnistag durchgeführt.
Die Schüler der Marion-Dönhoff-Realschule plus Wissen hatten jeder seinen eigenen Ketten-Musterantrieb gebaut. Fotos: annaBetzdorf. Zum 6. Mal führte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises Altenkirchen den Metall-Erlebnistag (Heavy Metal(l) Day) durch, an dem sich diesmal 20 Unternehmen, 15 Schulen und insgesamt 160 Schüler beteiligten.

Aus diesem Anlass lud die WFG zur öffentlichen Präsentation der Veranstaltung in die Firma Rexnord nach Betzdorf ein. Daran beteiligten sich auf Seiten des Unternehmens der Geschäftsführer Armin Nauroth, die Personalleiterin Marita Wäschenbach, der Betriebsrat Gerardo Tulimiero, der Fertigungsleiter Bernhard Bleser und der Entwicklungsleiter Jörg Lindemaier.
Von der WFG nahmen Oliver Schrei und Florian Deutz am Gespräch teil, den Landrat vertrat der erste Kreisbeigeordnete Konrad Schwan. Dr. Andreas Reingen (Vorstand der Kreissparkasse Altenkirchen) und Wilhelm Höser (Vorstand der Westerwald Bank), deren Institute das Projekt unterstützen, waren ebenso vor Ort.

Nauroth berichtete, dass er bei der Begrüßung der Schüler am Morgen festgestellt habe, dass keiner die Firma Rexnord gekannt habe. Dies sei auch ein Grund für das Unternehmen, sich an dem Metall-Erlebnistag zu beteiligen, um so den Bekanntheitsgrad der Firma und der verschiedenen Berufsbilder zu steigern. Die Firma Rexnord habe in den vergangenen Jahren immer wieder ausgebildet und möchte dieses in Zukunft noch forcieren. Fachkräftenachwuchs sei schwer zu bekommen und auch nicht einfach diesen zu halten.

Schwan versicherte, dass die Firma Rexnord ein Unternehmen mit besonderer Bedeutung für die Region sei. Er dankte der Westerwald Bank und der Kreissparkasse für die Unterstützung des Projektes. Die beiden Geldinstitute übernehmen die Transportkosten der Schülerinnen und Schüler zu den Unternehmen. Es sei wichtig, den Schülern die Metallberufe näher zu bringen. Dies seien hoch moderne Berufe, die hohe Qualifikationen benötigten.
Der Kreisbeigeordnete bedauerte, dass heute die Schüler die Arbeitsplätze ihrer Eltern überhaupt nicht mehr kennen würden. Dies sei früher anders gewesen. Bedauerlich fand er auch, dass die meisten Schülerinnen und Schüler mit 15 und 16 Jahren noch nicht in das Berufsleben einsteigen wollten, sondern sich meist dafür entscheiden würden weiter zur Schule zu gehen. Viele hätten vom Berufsleben eine falsche Vorstellung. Auch hier in der Region gäbe es viele Firmen mit weltweit gefragten Produkten.

Schrei erläuterte, dass der Metall-Erlebnistag dem Fachkräftemangel in der Region entgegenwirken wolle. Hiesige Firmen hätten sowohl einen Mangel an Facharbeitern wie auch an akademisch ausgebildeten Mitarbeitern. Ziel des Metall-Erlebnistages sei es, die Schülerinnen und Schüler mit den Unternehmen bekannt zu machen. Metallberufe bedeuteten heute nicht mehr den ölverschmierten Blaumann, es seien viel mehr Hightech-Arbeitsplätze.

Höser erklärte, dass die Westerwald Bank nunmehr seit sechs Jahren den Metall-Erlebnistag unterstütze. Man sei überzeugt von der guten Sache. Die Schüler erhielten in den Unternehmen Informationen aus erster Hand. Auch im Bankensektor sei es schwierig geworden Ausbildungsplätze zu besetzen. Es sei daher wichtig, die Region attraktiv zu erhalten, Bildungsmöglichkeiten auszubauen und die Möglichkeiten für das Duale Studium zu schaffen. Eine attraktive Weiterbildung sei notwendig für die Zukunftsfähigkeit.

Dr. Reingen pflichtete seinem Vorredner bei und ergänzte, dass die Kreissparkasse auch mit der IHK gemeinsam an dem Konzept „erfolgreich Ausbilden“ arbeite. Ein Problem sei oft die Qualifikation der Schüler. Auch die Banken lebten von den Arbeitsplätzen in der Region, der Aderlass habe schon begonnen und viele Talente gingen der Region verloren auch in anderen Berufssparten.

Der Rexnord-Personalleiterin fehlte ein wenig das Interesse Seitens der Schulen an den Unternehmen der Region. Es habe in den letzten Jahren kaum Anfragen bezüglich Informationen für die Schülerinnen und Schüler gegeben. Sie ist der Meinung, dass auf dieser Ebene doch eine verstärkte Kooperation von Nöten sei.

Nauroth versicherte, dass man alle Stellen im Werk gerne mit Personen aus der Region besetzen würde, sowohl im gewerblichen wie auch im mittleren Management-Bereich. Daher sei man solchen Projekten, wie dem Metall-Erlebnistag, gegenüber sehr offen.
Für die Koordinierung des gesamten Metall-Erlebnistages, die Kontaktaufnahme mit den Schulen und Firmen war Florian Deutz von der WFG zuständig und berichtete, dass dies immer mit einem sehr großen Koordinierungsaufwand verbunden sei. Denn seitens der WFG versucht man auch den Wünschen der Schüler, beziehungsweise deren Berufsvorstellungen entgegen zu kommen.
Im Anschluss an die Gesprächsrunde gab es für die Teilnehmer eine Führung durch die Produktion und in die Ausbildungswerkstatt, wo die Schüler zusammen mit den Auszubildenden erste Erfahrungen in der Metallverarbeitung machen konnten.

Ausbilder Ulrich Gerhardus hatte sechs Schülern der Marion-Dönhoff-Realschule plus Wissen, die zu Rexnord gekommen waren einen Musterantrieb vorbereitet. Den konnten die Schüler zusammenbauen und so sehen, wie ein Kettenantrieb funktioniert, denn schließlich stellt die Firma Rexnord Ketten her. Ganz offensichtlich machte den Jungs der Tag bei Rexnord auch richtig Spaß, besser als in der Schule fanden sie es alle Male. (anna)
   
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