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Nachricht vom 16.06.2013 |
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Region |
Gemeinsame Arbeit sichert Zukunftsfähigkeit |
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Die Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen hatte die Organisationsstrukturen fest im Blick, die veränderten Haushaltsbedingungen, die Herausforderungen des demografischen Wandels - all dies erfordere gemeinsames Handeln. Mut zu den anstehenden Veränderungen machte Superintendent Uwe Simon aus brandenburgischen Partnerkirchenkreis. |
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Wissen/Kreis Altenkirchen. Dass man nur durch gemeinsame Anstrengungen und viel Miteinander auf die ständig wachsenden Herausforderungen einer sich stetig verändernden Welt reagieren kann, unterstrichen bei der Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen am Samstag in Wissen Gäste aus verschiedensten Blickwinkeln.
Demographischer Wandel, zurückgehende Finanzen und eine sich veränderte Gesellschaft fordern nicht nur die Protestanten im Westerwald und an der Sieg, sondern auch Landeskirche, heimische Kommunen, katholische Bistümer und die Freunde aus Ostdeutschland.
Um zukunftsfähige Organisationsstrukturen ging es schwerpunktmäßig in der Versammlung der rund 70 Abgeordneten aus den 16 evangelischen Kirchengemeinden im Kreis Altenkirchen, die mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Wissener Erlöserkirche mit Pfarrer Michael Seim/Daaden (Predigt), Posaunenchor Wissen und Kreiskantor Alexander Kuhlo (Orgel) begann.
Schon seit mehreren Jahren arbeitet der Kirchenkreis bereits an seinen Strukturen. Diesmal waren vor allem die Fachausschüsse und Synodalbeauftragungen im Blick. Bündeln von Aufgaben, Verbessern von Kommunikationswegen, Vermeiden von Doppelstrukturen und stärkere Vernetzung sind einige der Ansätze, wie man sich zukunftsfähig aufstellen will. In fünf Arbeitsgruppen setzten sich die Synodalen im Wissener Gemeindehaus und Kindergarten zusammen und sammelten die bisherigen Arbeitsergebnisse. In einem Jahr will man die jetzigen Ergebnisse - nach einem erneuten Austausch mit allen Beteiligten - in Handlungsrichtlinien festschreiben.
Sparsam mit den anvertrauten Geldern umgehen und lebendiges, kirchliches Leben in möglichst vielen Bereichen umsetzen: Vor dieser Aufgabe steht auch die Landeskirche. Landeskirchenrätin Katja Wäller informierte die Synode über die Bilanz der „ersten 100 Tage“ der neuen Kirchenleitung und die Anforderungen an die Landessynode 2014, notwendige Sparziele, früher als ursprünglich angedacht, erreichen zu müssen.
Dass gerade der demographische Wandel zu einem möglichst intensiven Miteinander aller Kräfte herausfordert, unterstrich auch Landrat Michael Lieber. Die neuesten Zahlen zeigten deutlich auf, wie sich die Bevölkerung wandelt. „Wir sind anders geworden - älter –, dem müssen wir uns stellen“, hob der Kreis-Chef hervor und mahnte an, gute Ideen, die sich anderswo bereits bewährt hätten, aufzugreifen und voneinander zu lernen. Sein Dank galt allen Ehrenamtlichen, die sich im kirchlichen und gesellschaftlichen Bereich für das „Miteinander der Generationen vor Ort“ engagierten.
„Was Veränderungen angeht, haben wir viel Erfahrung voraus“, bot Superintendent Uwe Simon aus dem brandenburgischen Partnerkirchenkreis „Oberes Havelland“ seinen Erfahrungsschatz an. „Ich glaube dennoch an eine blühende Zukunft“, dies zeigte er nicht nur mit seinem Gastgeschenk auf. In guter „Lutherscher Tradition“ hatte er einen Apfelbaum mitgebracht und versprühte auch ansonsten viel Optimismus bei der Sommersynode in Wissen.
Dass Veränderungen stets mit Ängsten einhergehen, weiß der ostdeutsche Pfarrer natürlich auch. Seine „eigenen Welten“ änderten sich permanent. Er „sitzt“ innerhalb weniger Jahren auf der dritten Superintendenten-Stelle – und das alles ohne Arbeitsplatz-Wechsel.
Schon seit Jahrzehnten – unbeeinflusst von der Mauer – gab es enge Verbindungen der Kirchenkreise und Gemeinden in Altenkirchen und Gransee. Um zu „überleben“ musste der Kirchenkreis Gransee in den neunziger Jahren mit den Nachbarn aus Templin fusionieren und schließlich 2011 auch mit denen aus Oranienburg. So entstand der neue Partnerkreis „Oberes Havelland“. Uwe Simon wurde jeweils zum Superintendenten der neuen Kreise gewählt.
„Wir haben unterschiedliche Voraussetzungen, aber wir stehen vor gleichen Herausforderungen.“ Für den ostdeutschen Superintendenten ist ein permanenter Austausch in allen Veränderungsprozessen eine gute Basis für ein weiteres gutes Miteinander der beiden Partnerkirchenkreise: „Wir können und müssen voneinander und miteinander lernen!“
Aufbauende Gemeinsamkeiten als unabdingbar für gelingende Zukunftsperspektiven zum Wohle der Menschen in der Region stellten auch Dechant Rudolf Reuschenbach (Dekanat Betzdorf/Kirchen) und Beigeordneter Horst Pinhammer (Wissen) heraus und ermunterten zur Fortführung der gemeinsamen Anstrengungen.
Bei „Aufbauendem“ konnte Superintendentin Andrea Aufderheide die Synode darüber informieren, dass in der kommenden Woche die Bauarbeiten am „Haus der Evangelischen Kirche“ im Altenkirchener Stadthallenweg starten. Erste Vorarbeiten beginnen und nach einer einwöchigen Umzugsphase werden ab 8. Juli die Arbeitsbereiche der Diakonie, Schul- und Jugendreferat, Superintendentur und Verwaltung an drei verschiedenen Standorten in und bei Altenkirchen für die kommenden 18 Monate ausgelagert. Notwendig geworden waren die Renovierungs- und Umbaumaßnahmen an dem in die Jahre gekommenen kirchlichen Gebäude vor allem wegen Brandschutzauflagen, ökologischen Zwängen und fehlender Barrierefreiheit. Über zwei Millionen Euro müssen investiert werden. (PES) |
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Nachricht vom 16.06.2013 |
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