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Nachricht vom 21.06.2013
Region
Einweihung des neuen Erweiterungsbaus der PI/KI Betzdorf
Menschenwürdige Arbeitsplätze für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Polizei und der Kripo sind für rund 3,7 Millionen Euro in Betzdorf entstanden. Und noch etwas kennzeichnet den neuen Erweiterungsbau: es gibt das lange geforderte Konzept der Bürgerfreundlichkeit nun auch beim Betreten des Anbaus. Grund für ein Einweihungsfest mit geladenen Gästen, denn nun ist die lange Planungsgeschichte eines neuen Polizeigebäudes vorbei.
Das Herzstück des neuen Gebäudes nahmen in Augenschein: Baudirektor Reinhard Simon, Kriminalrat Franz Orthen, Polizeioberrat Norbert Skalski, Polizeipräsident Horst Eckhardt und Landrat Michael Lieber (von links). Polizeihauptkommissar Rainer Greb hatte Dienst und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Fotos: Helga Wienand-SchmidtBetzdorf. Es wurden Neubauten für die Polizei geplant und verworfen. Es wurde in vielen Jahren zu einem Ritual zu fragen: Wann kommt ein neues Polizeigebäude? Endlich: Im Jahr 2010 war es soweit, die Bauarbeiten konnten beginnen. Das alte ehrwürdige Polizeigebäude, einst deutliches Zeichen des Siegerländer Bergbaus, wurde mit dem leerstehenden Trakt des Amtsgerichts verbunden.

An die Geschichte des mehr als zehn Jahre dauernden Verfahrens erinnerte Polizeipräsident Horst Eckhardt. Im Rahmen der Einweihungsfeier des neuen/umgebauten Dienstgebäudes ging Eckhardt auf den Standort Betzdorf ein, der aus polizeilicher Sicht gute Arbeit leiste. Er ging in seiner Ansprache auch auf den Werdegang des einstigen Gendamerie-Kommandos Betzdorf ein, auf die vielen strukturellen Veränderungen die in den Jahren folgten. Es hatte immer wieder mal Umbauten gegeben, so zog die Kripo nach Ausbau ins Dachgeschoss. Aber eines bleib immer gleich: der eher bürgerunfreundliche Eingang. Hier fand die Kontaktaufnahme der Bürger mit Polizei nicht auf Augenhöhe statt, Eckhardt nannte es "Obrigkeitsstaatlicher Eingang".
Das Gebäude entsprach weder in funktionaler noch in sicherheitstechnischer Hinsicht den Anforderungen an eine Polizeidienststelle. Für die Bediensteten nicht, aber auch nicht für die Bürger. Eckhardt erinnerte auch an die räumlichen Anforderungen die moderne Kriminaltechnik braucht.

Nun ist aber der Landesbetrieb Bau für die Liegenschaften des Landes und somit auch für die Polizeigebäude zuständig. Und da gab es dann den Leerstand im Betzdorfer Amtsgericht. Man fand die Variante die nun umgesetzt ist. Das Innenministerium stellte die Weichen, die Planungen begannen. "Zwar wurden die Raumbedarfsplanungen praxisfremd gekürzt, aber nach letztendlicher Genehmigung begann im Dezember 2010 der Um- und Erweiterungsbau", so Eckhardt.

Sein Dank galt dem ehemaligen Innenminister Karl-Peter Bruch, der im Jahr 2007 das Thema zur Chefsache erklärt hatte, und den vielen Unterstützern aus der Region. Besonderen Dank sprach er den Kolleginnen und Kollegen aus, die trotz Baustelle und widrigen Umständen eine gute Arbeit leisteten.

Nun gehört die PI/KI Betzdorf in den Dienstbereich der Polizeidirektion Neuwied, dessen Leiter Karlheinz Maron hatte die Einweihungsfeier eröffnet. Er begrüßte die Ehrengäste aus Bund und Land, des Ministeriums, des LBB, der Staatsanwaltschaft, des Amtsgerichtes, Landrat Michael Lieber und die Vertreter der Kommunen des Kreises, der Feuerwehr, des THWs, der Bundespolizei, der Kirchen und die Polizeivertreter aus den Anrainerkreisen sowie den Personalrat. Maron hatte einen humorvollen Blick auf die Westerwälder Mentalität eingangs geworfen, musste dann im Laufe der Ansprachen lernen, dass sich die Menschen der Region nun garnicht als Westerwälder verstehen, sondern eher dem Siegerland zugehörig fühlen.

Der Niederlassungsleiter vom LBB Diez, Baudirektor Reinhard Simon hatte einige Fakten parat: so ist nun mit 3,7 Millionen Euro eine Gesamtfläche von rund 2500 Quadratmetern entstanden, davon sind es rund 500 Quadratmeter im Anbau, der durch die Brückenkonstruktion verbunden ist. Es habe viel zu beachten gegeben, vom Wasserschutz angefangen bis zu modernen Sicherheitstechnik. Barrierefreies Bauen, moderne Energietechnik, all dies und mehr habe man berücksichtigen müssen. In die Umsetzung waren 62 Firmen der Region eingebunden.

Glückwünsche an die Führung und die Bediensteten sprach Landrat Michael Lieber aus. "Eine unendliche Geschichte ist zu Ende, jetzt kann man die Akten schließen", so Lieber. Jetzt könne man auch die viel beschworene Bürgerfreundlichkeit leben, führte Lieber aus und überreichte das Wappen des Landkreises.

Polizeioberrat Norbert Skalski freute sich, nicht nur über den neue Wachenbereich und die wahrlich optimierte Einsatzzentrale. Vor allem der Eingangsbereich ist gelungen, aber auch der Dienstsportraum, der das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz gewährleistet. "Nach 15 Jahren jetzt der Abschluss, Zeit auch Danke zu sagen" so Skalski. Der galt allen Mitarbeitern, die ausgehalten hatten und die Unannehmlichkeiten der Bauzeit hinnahmen. Drei Personen erhielten den öffentlichen Dank: Polizeioberkommissar Karl Heinz Kaiser, Kriminalhauptkommissar Markus Freund und Sighard Stendebach vom LBB für den besonderen Einsatz während der Bauzeit.
Kriminalrat Franz Orthen, seit 40 Jahren in Betzdorf tätig, kann seine Freude über die neuen Räume nicht verbergen. Er erzählte einige witzige Geschichten aus der Bauzeit, vom "Zelten gehen", von Türen die von alleine aufgingen, und von Löchern in den Wänden sowie Stromausfällen. "Dann ist es halt so, weiter machen", wurde zum meist gesagten Satz von Kripochef Orthen in den letzten drei Jahren. Er unterstrich die Bedeutung des Standortes mitten in der Stadt und erinnerte an die Unterstützung des ehemaligen Landtagsabgeordneten Franz Schwarz und von Ex-Minister Hans Artur Bauckhage. "Wir sind jetzt gut gerüstet für die Zukunft" so Orthen, der die Arbeit seiner Kollegen in den einzelnen Dezernaten lobte und die hohe Aufklärungsquote der KI Betzdorf heranzog.

Thomas Hecking vom Personalrat der PD Neuwied brachte es auf den Punkt: "Das Ding ist da!" Die Kollegen und Mitarbeiter gestalteten das Projekt mit, es habe nie Beschwerden gegeben, jetzt müsse man das Gebäude mit Leben füllen", so Hecking.

Die kirchlichen Vertreter, Pastor Hans-Jürgen Brinken (evang) und Pfarrer Georg Koch (kath.) sprachen den Segen Gottes aus und wünschten den Menschen im Gebäude ein gutes Arbeiten. Der Iman der muslimischen Gemeinde, Mustafa Kafta, gratulierte und würdigte die gute Zusammenarbeit mit der Polizei und wünschte den Mitarbeitern viel Glück.
Für eine musikalische Untermalung der Feierstunde sorgte eine Combo des Landespolizeiorchesters mit passenden Stücken, die exzellent dargeboten wurden. (hws)
       
       
 
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