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Nachricht vom 24.06.2013
Region
Greenpeace-Demo in Altenkirchen
In fast jedem Baumarkt sind Insektenvernichungsmittel völlig unproblematisch zu kaufen. Viele dieser Mittel führen bei Bienen zum Tod ganzer Völker. Dabei gibt es bei Blattlausbefall durchaus Alternativen. Das weltweite Bienensterben wird irgendwann den Menschen treffen, denn fast 30 Prozent der Nahrungsmittel hängen von der Bestäubung ab.
Erst stirbt die Biene - dann der Mensch. Das wusste schon Einstein. Foto: Wolfgang TischlerAltenkirchen. Greenpeace-Aktivisten haben am Samstag in Altenkirchen vor dem Baumarkt Toom in der Siegener Straße gegen den Verkauf von Insektenvernichtungsmitteln protestiert, die lebensgefährlich für Bienen sind. In insgesamt 50 deutschen Städten protestierten Greenpeace-Aktivisten gegen die drei Baumarktketten Obi, Praktiker und Toom.
Während die drei Unternehmen die Gefahr ignorieren, hat Bauhaus bereits reagiert: Ab September will das Unternehmen einige der Pestizide nicht mehr verkaufen. Die Aktivisten bauten vor den Baumarkt-Filialen einen Tatort um tote Bienen auf: Sie sprühten Bilder lebloser Bienen auf den Asphalt und markierten den Tatort mit Kreide. „Pestizide töten Bienen!“ war daneben zu lesen.

„Wer Bienenkiller verkauft, ist mitverantwortlich für das Bienensterben. Wir fordern die Baumärkte auf, Pestizide sofort aus den Regalen zu nehmen“, sagt Marjana Becker von Greenpeace Westerwald.

Das Unternehmen Bauhaus hat zugesagt, ab September keine Produkte mehr zu verkaufen, in denen die drei Neonicotinoide Imidiacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam, sowie die Wirkstoffe Deltamethrin und Chlorpyrifos enthalten sind. „Mit diesem ersten Schritt zeigt Bauhaus, dass sie Pestizide aus den Regalen verbannen können. Jetzt müssen Obi, Praktiker und toom nachziehen“, so Marjana Becker.

Viele der verkauften Pestizide sind eindeutig als gefährlich für Bienen eingestuft, wie zum Beispiel die Mittel Lizetan von Bayer oder Axoris von Compo. Pestizide stören den Orientierungssinn und das Gedächtnis der Bienen, sie finden keine Nahrung und nicht zurück in den Bienenstock. Dies kann zum Kollaps ganzer Bienenvölker führen. Dabei gibt es natürliche Alternativen: Läuse etwa können mit Brennesseljauche behandelt werden, Schnecken mögen keinen Lavendel.

Ein Drittel der Bienenvölker stirbt pro Jahr
Vor dem Hintergrund des weltweiten Bienensterbens ist ein sofortiger Verkaufsstopp dieser Insektenvernichtungsmittel dringend erforderlich. In den letzten Jahren starben allein in Deutschland pro Jahr etwa ein Drittel der Bienenvölker. Etwa dreißig Prozent unserer Nahrungsmittel hängt von der Bestäubung ab. Der starke Einsatz von Pestiziden in der industriellen Landwirtschaft ist neben Faktoren wie Klimawandel, Parasiten und Krankheiten ein wichtiger Grund für das Bienensterben – und am leichtesten zu beheben, so die Pressemitteilung.

Greenpeace identifiziert in dem kürzlich veröffentlichten Bienen-Report sieben für Bienen gefährliche Pestizide, die sofort verboten werden sollen. Drei der Wirkstoffe – Imidiacloprid und Clothianidin von Bayer und Thiamethoxam von Syngenta – hat die EU ab dem 1. Dezember 2013 verboten.

Im Ausland verzichten Gartencenter und Baumärkte – wie Homebase in Großbritannien, Migros in der Schweiz sowie Bellaflora in Österreich – auf den Verkauf einiger oder sogar aller für Bienen gefährlicher Produkte.
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