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Nachricht vom 13.07.2013
Region
Informationsgespräch zum Natursteig Sieg
Der Natursteig Sieg soll ab 2014 Gäste aus dem Rheinland anlocken, denn das Siegtal bietet beste Voraussetzungen als Wanderdestination und somit auch eine Möglichkeit den Leerstand in der Region ein Stück weit zu bekämpfen. Zu einem Informationsgespräch hatte Landrat Michael Lieber daher kürzlich in die Kreisverwaltung in Altenkirchen eingeladen.
Freuen sich auf die Fortführung des  Natursteig Sieg  und die Fortführung entlang der Sieg im Kreis Altenkirchen: Landrat Michael Lieber, Christoph Hoopmann (Westerwald Touristik-Service in Montabaur) und Brigitte Kohlhaas (Wirtschaftsförderungsgesellschaft  im Rhein-Sieg-Kreis) mit den die Bürgermeistern und Touristikern im rheinlandpfälzischen Teil des Siegtals in den  Verbandsgemeinden Hamm, Wissen, Gebhardshain, Betzdorf und Kirchen sowie den Verantwortlichen im Kreishaus. (Foto: pr)Altenkirchen. Zu einem Auftaktgespräch lud Landrat Michael Lieber die fünf Bürgermeister im Siegtal, aus den Verbandsgemeinden Hamm, Wissen, Gebhardshain, Betzdorf und Kirchen auf der rheinland-pfälzischen Seite im Siegtal, die Touristiker aus den fünf Verbandsgemeinden, die Westerwald Touristik und Wanderexperten der Region zu einem Informationsgespräch in die Kreisverwaltung Altenkirchen ein.
Das im Rhein-Sieg-Kreis begonnene Projekt „Natursteig Sieg“ soll über die Landesgrenze bei Au/Sieg in den Landkreis Altenkirchen auf bestehenden Wanderwegen fortgeführt werden und später einmal in Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein enden. Geplant sind im Kreis Altenkirchen knapp 85 Kilometer reizvolle und anspruchsvolle Wegstrecke.
„Im Rhein-Sieg-Kreis zeigt die Förderung des Tourismus bereits erste Erfolge. Einheimische finden den Weg gut und die Gästezahlen steigen. Zudem ist Wandern entlang der Sieg ein Naturerlebnis pur“, so Landrat Michael Lieber, der sich kürzlich per Pedes selbst auf einem Teilstück im Rhein-Sieg-Kreis überzeugen konnte. „Wichtig ist, dass alle, insbesondere Waldeigentümer, Gemeinden, Gastronomen, Naturschützer, Jäger, Vereine und vor allem die heimische Bevölkerung an einem Strang ziehen und mitmachen. Wir sollten an den Erfolg glauben und helfen, Hindernisse buchstäblich aus dem Weg räumen“, so Lieber weiter. „Denn ein Qualitätswanderweg wie der Natursteig Sieg macht unseren Kreis für Gäste und die heimische Bevölkerung attraktiv. Wenn wir uns im mehr als Botschafter und Gastgeber verstehen, diese Stärke ausspielen und an unsere Region glauben, können wir Gäste und Einwohner anlocken. Die eigene Bevölkerung kann bei diesem schönen Sommerwetter von der Region an Sieg und Westerwald erst recht begeistert sein. Wenn man uns attraktiv findet, kann sogar das ein oder andere leerstehende Haus in unseren Dörfern in neue Hände gelangen“, ist Lieber überzeugt. Damit reagiert der Landrat auf die Ergebnisse der neusten Mikro-Zensus-Zählung in Bezug auf Leerstände im AK-Land und die Demografiestrategie des Kreises.
Der Qualitätswanderweg soll die schönsten Anlaufpunkte im Siegtal, von der Siegquelle im Rothaargebirge bis zur Siegmündung in den Rhein verbinden. Angedacht ist, den Natursteig Sieg von Au/Sieg über Bitzen, Holperbachtal, Wissen, Hövels und Mittelhof ins Gebhardshainer Land, über Dauersberg, Alsdorf, Betzdorf zum Druidenstein, Kirchen, vorbei an der Freusburg über den Giebelwald zu führen. Er endet zunächst am Bahnhof Mudersbach.

Rhein-Sieg-Kreis setzt Qualitätskriterien für den Kreis Altenkirchen
Projektmanager Brigitte Kohlhaas von der Wirtschaftsförderung im Rhein-Sieg-Kreis berichtete über die Herausforderungen des bisher 115 Kilometer langen Erfolgsprojekts im Rhein-Sieg-Kreis, das in acht Etappen von Bahnhof zu Bahnhof verläuft. „Alleinstellungsmerkmal des Steigs sind die Bahnhöfe entlang der Sieg wie der RE 9 und das Ticket des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg, das auch im Kreis Altenkirchen gilt“, berichtet Berno Neuhoff vom Referat Demografie, Regional- und Kreisentwicklung im Kreishaus. Im Frühjahr 2014, so der Plan im Kreishaus, soll die Beschilderung nach den Kriterien des Deutschen Wanderverbandes wie im Rhein-Sieg-Kreis mit dem blauen „S“ stehen und vor allen Dingen Gäste aus dem Rheinland anlocken. Eine enge Vernetzung mit dem Projekt „Schuh trifft Schiene“ in den Verbandsgemeinden und dem SPNV-Nord im Kreis Altenkirchen ist ebenfalls angedacht.
Brigitte Kohlhaas berichtete, dass die Anforderungen an eine nachhaltige Pflege und Überprüfung hoch sind und von den Kommunen vor Ort gewährleistet werden müssen. Kohlhaas: „Es werden hohe Maßstäbe an die Wegebeschaffenheit gestellt werden. Aber auch Umwelt- und Naturschutzbelange müssen von Anfang an bei der Wanderwegegestaltung und Planung berücksichtigt werden.“ Das Gastgewerbe entlang des Steigs sei gefordert. Gastfreundlichkeit und Regionalität sowie Service-Qualität der Gastgeber seien unverzichtbare Merkmale im Gesamtkonzept, so die Siegburgerin weiter.

Genaue Wegeführung und Beschilderung wird derzeit ermittelt – Verbandsgemeinden und Naturschützer mit im Boot – Gastronomie wird angebunden
Als eine erste Arbeits- und Diskussionsgrundlage stellte der Wanderexperte und Wege-Zertifizierer Bernhard Gast aus Alsdorf eine mögliche Wegeführung im Kreis Altenkirchen vor, die in enger Zusammenarbeit mit dem Westerwaldverein, dem Sauerländischen Gebirgsverein und den Verbandsgemeinden unter Federführung des Kreises ausgearbeitet wurde. Diese wurden in einer Projektgruppe Natur und Umwelt, an der auch BUND, NABU und der Kreisjagdmeister beteiligt waren vorabgestimmt. Zurzeit ist ein Büro für Umweltplanung dabei, die Strecken, Beschilderung und mögliche Konflikte im Bereich Natur- und Artenschutz aufzunehmen. Überflüssige Schilder sollen entfernt und Wege „eingezogen“ werden.

Verbandsgemeinden Hamm, Wissen, Gebhardshain, Betzdorf und Kirchen machen mit
Für die Bürgermeister der fünf Verbandsgemeinden und deren Touristiker war es ein wichtiges Kriterium bei der Streckenkonzeption keine neuen Wege zu bauen, sondern vorhandene Topwanderwege und Themenpfade zu einem Qualitätsprodukt zu vernetzen. So sollen beispielsweise Strecken wie der „Rote Weg Bitzen“, der Botanischen Weg in der VG Wissen, der Druidensteig im Oberkreis und ab Kirchen gepflegte Bergbau-Themenwege wie der Schiefer-Erz-Eisen-Weg eingebunden werden. „Einige verbindende Streckenabschnitte werden neu ausgeschildert und dadurch überregional aufgewertet“, so Berno Neuhoff. Die Erhebung im Kreis erfolgt derzeit durch ein externes Büro für Umweltplanung im Auftrag der Westerwaldtouristik.
Fragen der Beschilderung und Ruheplätze, Gestattungsverträge und die Pflege sollen im Herbst klar geregelt werden und die Beschilderung durch die WW-Touristik vor dem Winter ausgeschrieben werden.

Projektteam in Kreishaus koordiniert
Von vornherein gilt es, die Anforderungen für die spätere Zertifizierbarkeit zu berücksichtigen. Das Projekt wird im Kreishaus Altenkirchen von einem Projektteam gesteuert, das rechtliche, ökologische und organisatorische Fragen klärt und die Abstimmung mit allen Beteiligten sichert. „Die Vermarktung des Natursteig Sieg als zweitem großem Qualitätswanderweg neben dem Westerwaldsteig im Westerwald läuft Hand in Hand zwischen Montabaur und Siegburg. Außerdem wird es in Weyerbusch/Leuscheid und über Wissen entlang der Nister zwei Verbindungswege zwischen Natursteig und Westerwaldsteig geben“, so Christoph Hoopmann, Geschäftsführer des Westerwald Touristik-Service in Montabaur.
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