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Nachricht vom 18.03.2008 |
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Wirtschaft |
Insolvenzen 2007 stark rückläufig |
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Die niedrigste Anzahl an Pleiten seit sechs Jahren gab es 2007 in Rheinland-Pfalz. Das hat eine IHK-Studie ergeben. Auch im Kreis Altenkirchen sind die Insolvenzen erfreulich kräftig rückläufig gewesen. |
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Region. Die Zahl der Unternehmenspleiten in Rheinland-Pfalz ist stark rückläufig. Im Jahr 2007 meldeten 1383 Firmen Insolvenz an – eine Abnahme von 12,8 Prozent gegenüber 2006 und die niedrigste Pleitenzahl seit sechs Jahren. Im Kreis Altenkirchen ist gar ein Rückgang von 32,3 Prozent zu verzeichnen.
In den Regionen ist das Bild nicht homogen. Das nördliche Rheinland-Pfalz, der Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz, verzeichnete 18,5 Prozent weniger Pleiten als 2006. Einen Rückgang der Pleiten gab es auch in der Pfalz (- 17,8 Prozent) und in Rheinhessen (- 5,9 Prozent). Die Region Trier musste dagegen eine Zunahme der Firmenpleiten von acht Prozent hinnehmen. Dies sind die Ergebnisse des aktuellen Insolvenzberichtes der IHK Koblenz, die IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Podzun und IHK-Volkswirt Michael Mätzig jetzt vorstellten. Die Untersuchung basiert auf Daten des Statistischen Landesamtes.
"Der Rückgang der Insolvenzen in Rheinland-Pfalz ist erfreulich, aber nicht überraschend angesichts des konjunkturellen Aufschwungs im letzten Jahr. Die Exporterfolge der Industrie bescherten vielen industrienahen Dienstleistern gefüllte Auftragsbücher, verbrauchernahe Branchen profitierten vom Anstieg der Beschäftigungsverhältnisse", so Podzun.
Vor allem das verarbeitende Gewerbe und der Handel waren weniger von Insolvenzen betroffen. Im Gastgewerbe gab es landesweit eine leichte Zunahme – nicht jedoch im IHK-Bezirk Koblenz, wo die Anzahl der Unternehmenspleiten im Gastgewerbe um 28,6 Prozent abnahm.
In sieben der insgesamt zehn Landkreise des IHK-Bezirks sowie der kreisfreien Stadt Koblenz gingen die Insolvenzen deutlich zurück. Den stärksten Rückgang konnte der Kreis Birkenfeld verbuchen, wo die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte abnahm. Einen Anstieg gab es in drei Kreisen: Cochem Zell (33,3 Prozent), Neuwied (5,9 Prozent) und Ahrweiler (4,7 Prozent).
Einzelunternehmen und Kleingewerbetreibende hatten am meisten mit dem Pleitegeier zu kämpfen. Laut Mätzig waren von den Pleiten landesweit 4224 Beschäftigte betroffen, davon 2.062 im Bezirk der IHK Koblenz.
"Es gibt immer noch zu viele Unternehmen, die in Krisensituationen zu spät reagieren", stellte Podzun fest. "Die Firmen müssen frühzeitig externe Hilfe ins Haus holen oder IHK-Angebote wie Seminare zur Unternehmenssicherung und Insolvenzsprechtage wahrnehmen."
Klare Worte richtete Podzun an die Politik: "Es sind strukturelle Veränderungen nötig, wenn die Zahl der Unternehmenspleiten dauerhaft sinken soll. Die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung muss sich stärker am Mittelstand ausrichten - schließlich schafft der die meisten Arbeitsplätze. Konkret heißt das: Stärkung der Eigenkapitalbasis gerade der kleinen und mittelgroßen Unternehmen durch weniger Steuern, Abgaben und bürokratische Auflagen und vor allem mehr Planungssicherheit. Hierzu gehört auch eine Erbschaftsteuerreform, die die Unternehmen nicht 15 Jahre lang knebelt, sondern unternehmerische Freiräume für Zukunftsinvestitionen schafft."
Die komplette Studie (DINA 4, 11 Seiten) kann bei der IHK Koblenz, Telefon 0261/106-269 (Roswitha Schulz), angefordert werden. Eine Download-Version gibt es im Internet unter www.ihk-koblenz.de, Dokumentennummer 1491. |
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Nachricht vom 18.03.2008 |
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