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Nachricht vom 04.04.2008
Region
Mertin: Schulreform überarbeiten
Bedenken gegen die von der SPD-Landesregierung angestrebte Schulreform äußerte der FDP-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Herbert Mertin, in einer Veranstaltung seiner Partei in der Betzdorfer Stadthalle. Zugleich empfahl Mertin, konkret vor Ort nach Lösungen zu suchen, um die schlimmsten Folgen ein wenig abmildern könnten.
mertinBetzdorf. Der FDP-Ortsverband Betzdorf hatte den Fraktionsvorsitzenden der Partei, Herbert Mertin, am Donnerstag in die Stadthalle eingeladen, um die Meinung der Liberalen zur Schulreform der SPD-Landesregierung in Mainz erläutern. Thema waren vor allem die mit der Schulrefrorm vebundenen Auswirkungen auf den lokalen Schulstandort im Mittelzentrum Betzdorf/Kirchen.
Rund 60 Interessierte, darunter viele Vetreter der Schulen in Betzdorf und Kirchen, konnten sich über die Konsequenzen der von Bildungsministerin Doris Ahnen angestrebten Schulreform informieren. Mertin äußerte seine Bedenken im Hinblick auf eine Verbesserung der aktuellen Situation, zum Beispiel, was die Einführung neuer Schulformen wie die "Realschule Plus" betrifft. Da dies jedoch auf Grund der Mehrheit der SPD in Rheinland-Pfalz so wohl nicht mehr zu verhindern oder zumindest zu optimieren sei, empfiehlt Mertin, vor Ort Lösungen zu suchen, die zumindest die "schlimmsten Folgen" ein wenig abmildern. Dazu gehören laut Mertin ein Schulentwicklungskonzept, kleine Klassen, möglichst viel Differenzierung innerhalb der Schularten, Lerngruppen für Kinder mit Sprachproblemen und praxisorientierten Unterricht für schwächere Schüler.
In der folgenden Diskussion wurde lebhaft über das Thema diskutiert. Die Vertreter der Schulen sahen hier vor allem eine Gefahr für den guten Bildungsstandort Betzdorf/Kirchen. Ebenso stellte man sich die Frage, was denn nun an dem SPD-Konzept wirklich neu sei. Mit Hilfe der FDP sei bereits vor einigen Jahren das erfolgreiche Modell der Dualen Oberschule auf den Weg gebracht worden - wieso also noch die "Realschule Plus". Weiterhin wurde klar gestellt, dass man keine Verbesserung durch den einfachen Namenswechsel und die Zusammenlegung von verschieden Schulformen mit absolut unteschiedlichen Anforderungen an die Schüler erreiche.
Von Seiten der Schulverteter wurde gefordert, mehr Finanzmittel für die Bildung bereit zu stellen, um sich individueller und gezielter um den einzelnen Schüler zu kümmern, und seine Begabungen und Talente besser zu fördern.
Die FDP Betzdorf/Kirchen will sich diesem Thema weiterhin engagiert widmen, hieß es. Es gehe schließlich darum, die Qualität der Schulabschlüsse und deren Vielfalt vor Ort zu erhalten.
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Foto: Robert Stettner, Vorsitzender der FDP in Kirchen, der Betzdorfer Vortsitzende Udo Piske, Herbert Mertin (FDP-Fraktionssprecher im Landtag und Dr. Axel Bittersohl, der Kreisvorsitzende (von links).
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