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Nachricht vom 11.04.2008
Region
Reform wird sehr kritisch betrachtet
Um die angekündigte Schulstruktur-Reform der Mainzer SPD-Landesregierung ging es bei einem Informationsbesuch des Landtagsabgeordneten Dr. Peter Enders und des Altenkirchener CDU-Vorsitzenden Heinz Düber in der Altenkirchener Hauptschule. Dabei erfuhren die beiden Politiker, dass die geplante Abschaffung der Hauptschule Eltern wie Lehrern Kopfzerbrechen bereitet - gerade auch angesichts von 70 Neuanmeldungen.
enders und düber besuchten hauptschuleAltenkirchen. Zu einem Informations-Besuch in der Hauptschule Altenkirchen konnte Schulleiter Erwin Henn jetzt den CDU-Landtags-Abgeordneten Dr. Peter Enders und den Altenkirchener CDU-Vorsitzenden Heinz Düber begrüßen. Nach einer Vorstellung der Schule und ihrer Angebote und Aktivitäten durch Henn stand die angekündigte Schulstrukturreform und die Abschaffung der Hauptschulen durch die SPD-Landesregierung im Mittelpunkt der Diskussion mit Lehrern und Eltern. Für Enders und Düber war es ganz wichtig, die Meinungen und Vorstellungen im persönlichen Gespräch mit den Betroffenen zu erfahren.
Die Abschaffung der Hauptschule bereitet den Lehrern und Eltern in Altenkirchen nach eigenen Worten große Sorgen, verbreitet Unsicherheit und Unzufriedenheit mit den bisher bekannten Plänen. Die neue Schulform "Realschule plus" kann nach Überzeugung der Lehrer nur dann zu positiven Auswirkungen für die Hauptschüler führen, wenn der integrative Ansatz mit einer weitgehend gemeinsamen Unterrichtung der bisherigen Haupt- und Realschüler in Altenkirchen möglich werde. Die zweite Möglichkeit, der kooperative Ansatz, sei nur Etikettenschwindel und zementiere die Lage der Hauptschüler am Ende der Bildungskette. Mit 417 Schülern in 18 Klassen, mehr Anmeldungen als im vergangenen Jahr, Ganztags-, Integrationsangeboten sowie einer ausgeprägten Orientierung an der Arbeitswelt zeigte sich die Hauptschule kerngesund.
Dr. Enders schilderte im Gespräch die Positionen der CDU-Landtagsfraktion die zuallererst der Überzeugung sei, dass die angekündigte Reform der SPD-Landesregierung weder Schülern noch Lehrern weiterhelfe. Funktionierende Hauptschulen wie in Altenkirchen mit mehr als 70 Anmeldungen für das kommende Schuljahr sollten unbedingt bestehen bleiben und mit dem CDU-Sofortprogramm für die Hauptschulen in ihrer Position weiter gefestigt werden. Altenkirchen sei ein Beispiel dafür, dass die Schulreform der Landesregierung der falsche Weg sei.
Nur da, wo Hauptschulen im Land nicht mehr genug Schüler haben, sei die Veränderung in die Zweige Realschule Plus oder Integrierte Gesamtschule sinnvoll. Enders verwies auf das Zehn-Punkte-Programm, das die CDU der Abschaffung der Haupt- und Realschulen entgegen setze. Dazu gehörten Neuerungen, die den Schülern und dem Unterricht zugute kämen, aber keine nur scheinbar wirksamen Strukturreformen. Als Beispiele nannte der Landtagsabgeordnete kleinere Klassen mit nur noch 20 Schülern, mehr Förderstunden, mehr Sozialarbeit, intensivere Entwicklung zur Berufspraxis in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Maßnahmen gegen den eklatanten Lehrermangel. Die individuelle Förderung jedes Schülers ist nach Überzeugung der CDU im gegliederten Schulsystem überzeugender möglich, als in der von der SPD angestrebten Einheitsschule mit entsprechender Bildungsinflation.
Keine Übereinstimmung fanden die Diskussionsteilnehmer in der Frage der Ausrichtung einer künftigen Realschule Plus. Während die Landtagsfraktion die kooperative Variante stützt, waren die Hauptschullehrer für die integrative Form. In weiteren Gesprächen soll für den Schulstandort Altenkirchen auch in den kommenden Monaten gemeinsam nach der besten Lösung für Haupt- und Realschüler gesucht werden.
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Foto: Die beiden CDU-Politiker Dr. Peter Enders (MdL, 2. von links) und Heinz Düber (2. von rechts) sprachen in der Altenkirchener Hauptschule mit Lehrern über die geplante Schulstrukturreform.
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