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Nachricht vom 06.01.2014
Kultur
Hochzeit mit Hindernissen im Knappensaal
Spritzig, temperamentvoll und gewürzt mit Lokalkolorit brachten die Laiendarsteller des katholischen Knappenvereins ihre neue Inszenierung auf die Bühne des Herdorfer Knappensaals. Die Komödie "Hochzeit mit Hindernissen" gefiel dem Premierenpublikum und sorgte für viel Applaus. Weitere Aufführungen stehen jeweils samstags und sonntags auf dem Spielplan.
Ganz schön turbulent geht es auf der Bühne zu, die Frauen geraten im Streit aneinander und werden sogar handgreiflich. Fotos: annaHerdorf. Das es im Städtchen angeblich viele Scheinehen gibt und der Papst in Kürze sogar Daaden besucht, steht zwar in keinerlei Zusammenhang, erfuhren die Zuschauer aber am Samstagabend im Knappensaal bei der Aufführung der Theaterabteilung des katholischen Knappenvereins.
Den Dreiakter „Hochzeit mit Hindernissen“ hatten sich die Laiendarsteller für diese Saison ausgesucht und den Ort der Handlung natürlich nach Herdorf gelegt. Entsprechend sind auch immer einige Textergänzungen mit Lokalkolorit gespickt, ganz zur Freude der Zuschauer im ausverkauften Saal.

Die Hochzeit von Klaus und Lisa steht bevor, da erwacht Klaus (Stephan Romschinski) neben einer fremden Frau in seinem Bett. Petra (Nina Wallmeroth) kann sich ebenso wenig an die vergangene Nacht erinnern wie Klaus. Bevor Petra die Wohnung verlassen kann, steht auch schon die Mutter des Bräutigams (Cindy Hof) im Zimmer. Diese ist eigens aus Australien angereist um ihren Sohn endlich unter die Haube zu bringen. Mit der Hochzeit verbunden ist eine nicht unerhebliche Mitgift von zwei Millionen, die Klaus auf keinen Fall verlieren möchte. Nun muss er also die Mutter glauben lassen, dass Petra Lisa sei und schon nimmt das Unheil seinen Lauf.
Denn kaum ist die Mutter weg, kommt der Schwiegervater in Spe (Uwe Will) zur Türe herein und macht die Sache noch komplizierter. Der Reihe nach tauchen nun auch noch der Standesbeamte Hugo Bettenmacher (Stefan Seyfarth), Lisa (Andrea Latsch) und Rudolf Penibel (Martin Link), Petras Freund auf. Die ständig neuen Erklärungen, wer mit wem wie in Verbindung steht, werden immer haarsträubender und das Publikum amüsiert sich prächtig.

So kommt es auch, dass der Begriff Scheinehe fällt und Lisa dafür eine ganz einfache Erklärung hat. Ihrem Verständnis nach handelt es sich dabei um eine Ehe, die nach außen den Schein wart, als habe der Mann noch immer etwas zu sagen. Lisas Vater Bruno Brauser verkündet die Weisheiten, dass nicht in jedem Schlafzimmer ein Engel lebe und verheiratete Männer eher bereit wären zu sterben. Für Lisa sind Männer die Sackgasse der Evolution, doch für die zwei Millionen ist sie bereit ihrem Klaus alles zu verzeihen. Der extrem konservative Standesbeamte droht hingegen mit dem Höllenfeuer, vor dem sich der Finanzbeamte Penibel jedoch in keiner Weise fürchtet.
Die Situation wird immer vertrackter, mal werden Lisa und Petra handgreiflich, kurz darauf kämpfen Klaus und Rudolf miteinander. Das Ganze gipfelt im Auftritt eines australischen Schamanen und dem von ihm herbei gerufenen Geist der Wahrheit. Doch auch mit diesem faulen Zauber bringen die Mutter des Bräutigams und der Vater der Braut kein Licht in das Verwirrspiel. Fast sieht es so aus, als ob sich doch noch alles zum Guten wendet, da sorgt eine weitere Enthüllung für neue Verwirrung und Bettenmacher fällt in Ohnmacht.

Die Akteure auf der Bühne haben es wieder einmal verstanden, mit ihrem Talent die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und zu begeistern. Erstmals auf der Bühne stand diesmal Martin Link und bewies sein darstellerisches Können.

Zum letzten Mal hingegen steht Uwe Will in dieser Saison auf der Bühne im Knappensaal, wo er 20 Jahre die Zuschauer bestens unterhielt. Mit ihm verabschiedet sich seine Frau Uschi, die für die Maske der Darsteller verantwortlich war und auch Souffleuse Monika Meyer hat ihren Abschied angekündigt. Die offizielle Verabschiedung der drei wird nach der letzten Aufführung am 26. Januar im Knappensaal erfolgen.
Zuvor wird die Hochzeit mit Hindernissen aber noch einige Male zu sehen sein und zwar an jedem Wochenende im Januar. Die Vorstellungen beginnen an den Samstagen immer um 20 Uhr und an den Sonntagen jeweils um 17 Uhr. Karten sind noch erhältlich im Papershop Sabine an der Hauptstraße in Herdorf. Die letzte Aufführung findet dieses Jahr am Samstag den 8. Februar in der Aula in Neunkirchen statt. (anna)
       
 
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