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Nachricht vom 08.02.2014 |
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Region |
Ausstellung zeigt ein bedrückendes Thema |
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In Betzdorf wurde jetzt die Ausstellung „Mit vollem Bauch verhungert“ mit Bildern, Plastiken und Fotografien von Hanne Volk und Andreas Becher eröffnet. Die Werke greifen ein sehr aktuelles Thema auf: Welche Auswirkungen hat unser Wohlstandsmüll (insbesondere Plastik) auf die Umwelt? |
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Betzdorf. Fröhliche Farben, teils hell, teils kräftig – das ist der erste Eindruck. Bei näherem Hinsehen zeigt sich: die in den kräftigen Tönen gehaltenen Gegenstände sind Fremdkörper. Fremdkörper aus Plastik in den Mägen von daran zugrunde gegangenen Seevögeln, die nun langsam verwesen.
Dieses bedrückende – und hochaktuelle – Thema in gleichsam ästhetischen Bildern einzufangen, gelang der Betzdorfer Künstlerin Hanne Volk. Darauf aufmerksam wurde sie durch eine Fernsehsendung und das dort Gezeigte hat sie nicht mehr losgelassen: Im Meer treibendes, zerkleinertes Plastik wird von den Vögeln mit Nahrung verwechselt. Doch es ist eben nur „Scheinnahrung“ und so verhungern die Tiere mit gefülltem Magen.
„Mit vollem Bauch verhungert“ lautet denn folgerichtig der Titel einer Ausstellung im Regionalbüro von Bündnis90/Die Grünen in Betzdorf, die am Donnerstagabend mit einer Vernissage eröffnet wurde. Hier zeigt Hanne Volk ihre anrührenden und nachdenklich stimmenden Werke. Und dass das Thema interessiert, zeigte die große Zahl von Besuchern, die MdL Anna Neuhof begrüßen konnte.
Eine fundierte Einführung gab es anschließend vom Kunstpädagogen Erwin Rickert, der darauf verwies, dass die 84-jährige Künstlerin ihre „bildnerischen Techniken sehr frei mischt“, kommen doch hier Buntstifte ebenso zum Einsatz, wie mit Sand vermischte Acrylfarben.
Ganz anders hingegen die Herangehensweise von Andreas Becher: Aus der Sieg fischt er sein Material, aus dem er anschließend makabre und faszinierende Plastiken erschafft. Unter diese Art des künstlerischen Schaffens hatte er zwar eigentlich schon 2012 einen Schlussstrich gezogen, doch extra für die Ausstellung stellte er sich noch einmal für zwei Tage an die Sieg (bei Wallmenroth) und schuf aus dort treibendem Plastik, sowie aus noch vorhandenen Resten seiner früheren Arbeiten einen übergroßen toten Vogel – den Bauch gefüllt mit Handys, Batterien, Plastikspielzeug. Weiterhin ergänzt wird die Ausstellung durch Fotografien Bechers, die zum Teil ein Fluss-Idyll abbilden, dann den Betrachter aber wieder aufschrecken, indem sie zeigen, wie eben diese Idylle vom Plastik und Wohlstandsmüll bedroht wird.
Zu sehen ist die Ausstellung im „Grünen Salon“ noch bis zum 4. April. (bud)
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Nachricht vom 08.02.2014 |
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