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Nachricht vom 15.05.2014 |
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Wirtschaft |
Comedian nahm Wirtschaftsempfang auf die Schippe |
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Auch in diesem Jahr kamen wieder zahlreiche Gäste zum Empfang der Wirtschaft im Landkreis Altenkirchen zusammen. Die Veranstaltung wurde am Mittwochabend in den Hallen der Köhler GmbH Mobile Food Equipment in Alsdorf ausgerichtet. Wo sonst jedoch ein ernster Vortrag auf die Anwesenden wartete, wurden sie 2014 mit Spaß und Zauberei unterhalten. |
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Alsdorf/Kreis Altenkirchen. Rund 380 Anmeldungen waren im Vorfeld der Veranstaltung zum Empfang der Wirtschaft im Landkreis Altenkirchen eingegangen. Entsprechend gefüllt waren am Mittwochabend die Hallen der Köhler GmbH Mobile Food Equipment in Alsdorf, wo der Empfang in diesem Jahr ausgerichtet wurde. Veranstaltet wurde der Empfang von der Aktionsgemeinschaft Betzdorf, der IHK Koblenz, der WFG Kreis Altenkirchen, den Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald sowie der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald mit Unterstützung durch die Kreissparkasse Altenkirchen, die Westerwald Bank eG sowie die Volksbanken Daaden, Gebhardshain und Hamm/Sieg.
Landrat Michael Lieber hieß die Gäste zu diesem Anlass willkommen und dankte sogleich Familie Köhler für deren Gastfreundschaft. Auch lobte er das in den ehemaligen Steilmann-Hallen ansässige Unternehmen. „Das ist ein Erfolg von lokaler Wirtschaft“, so Lieber. Eben dieser Wirtschaft sprach Landrat Michael Lieber im Folgenden seinen Dank aus und verwies in diesem Zusammenhang auf die im Rahmen der Kampagne Anschluss Zukunft erzielten Erfolge. Diese seien dem Zusammenschluss von Wirtschaftsunternehmen und Selbstständigen der Region zu verdanken, die der Meinung waren „Unsere Stimme muss gehört werden“ und sich für den Landkreis Altenkirchen einsetzten.
Natürlich stand auch das ausrichtende Unternehmen im Mittelpunkt, das von Geschäftsführer Michael Köhler vorgestellt wurde. Mit viel Charm und Witz brachte Köhler dabei den anwesenden Gästen die Produktpalette des 27 Mitarbeiter großen Familienunternehmens näher. „Wer kann 800 Brötchen tragen?“, so Köhlers Frage und verwies auf den Regalwagen der Firma, welcher im Jahr etwa fünf Millionen Brötchen schleppt. Er schaffe es nicht nur das Zehnfache seines Gewichts zu tragen, sondern überstehe auch minus 40 Grad im Schockfroster und plus 300 Grad im Backofen. Wen das interessiere? „Niemand. Das ist das große Schicksal unserer Produkte“, so Köhler, „Niemand weiß ihre Leistung zu schätzen.“ Dabei – und das wurde im weiteren Verlauf der Unternehmensvorstellung ganz deutlich – werden Köhlerprodukte weltweit genutzt: sowohl bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi als auch bei der Fußball Weltmeisterschaft in Brasilien kommen die Regal- und Servierwagen oder auch Buffetklapptische und -elemente zum Einsatz. Auch Unternehmen wie Bäckereien sind in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Polen, Belgien, den Niederlanden, Skandinavien, Toronto, Island und Israel mit Köhler Produkten ausgestattet.
Dabei stehe zwischen der Freigabe vonseiten des Kunden und dem Termin der Fertigstellung des angeforderten Produkts nur ein sehr eng gespickter Zeitraum zur Verfügung.
Michael Köhler nutzte die Gelegenheit aber auch, um seinen Mitarbeitern einmal ein herzliches Dankeschön für die von ihnen geleistete Arbeit auszusprechen. „Ihr seid wahre Experten für Mobile Food Equipment“, so Köhler und bekräftigte, dass die besondere Leistung des Unternehmens erst durch seine Mitarbeiter und deren Arbeit möglich sei.
Ziel der Köhler GmbH sei es, mit ihren Produkten die Arbeit ihrer Kunden zu erleichtern, so etwa die der Küchenmeister und Köche, die Köhler als die wahren Logistiker beschrieb.
Als Moderator führte Westerwälder Urgestein, Reiner Meutsch, humorvoll durch das Programm des Abends. Für die Erfolge seiner Stiftung „Fly & Help“, die Bildung Menschen auf der ganzen Welt zugänglich machen soll, erntete Meutsch dabei großen Erfolg. In den letzten drei Jahren hat die Stiftung 58 Schulen in verschiedenen Ländern errichtet, wobei die finanzielle Unterstützung dafür zu zwei Dritteln aus dem geographischen Westerwald kam, wie Meutsch mitteilte, der 2011 selbst auf dem Empfang der Wirtschaft referiert hatte.
Ein Grußwort sprachen Carmen Pagnia und Mario Görög von der Aktionsgemeinschaft Betzdorf. Geschäftsführer Mario Görög unternahm dabei zunächst einen kurzen Rückblick in das Jahr 1982, in dem der Wirtschaftsempfang von der Aktionsgemeinschaft ins Leben gerufen worden war und von der er auch zunächst ausgerichtet wurde, ehe man sich Partner dazu nahm und begann durch den Landkreis Altenkirchen zu touren. Umso mehr freue es ihn, dass man 2014 wieder in der Verbandsgemeinde Betzdorf angekommen sei. Ziel der Veranstaltung sei es Standortnachteile durch Vernetzung zu kompensieren.
Vorsitzende Carmen Pagnia fügte hinzu, dass die Aktionsgemeinschaft mit den Werbegemeinschaften des Kreises im Austausch stehe und das Vernetzung das sei, worauf es ankomme. Man müsse innerhalb der Stadt neue Ideen entwickeln und Bürgerinnen und Bürgern Service vor Ort garantieren. Auch müsse man Ausbildungs- und Praktikumsplätze für die künftige Generation sicherstellen. Regionale Verbindung sei wichtig und dass man über den Tellerrand hinausblicke. Dazu biete die Veranstaltung eine ideale Gesprächsplattform.
Dann sollte dem Programm zufolge eigentlich die Gastrede zum Thema „Unternehmensnetzwerke – gemeinsame Verwirklichung von Zielen“ folgen, die von einem ominösen Dr. Alfons Degendorf gehalten werden sollte. Wer vorab versucht hatte, etwas über den nicht existenten Referenten in Erfahrung zu bringen, war natürlich ins Leere gelaufen. Noch größer die Verwunderung, als Moderator Reiner Meutsch bekannt gab, dass der Referent kurzfristig abgesagt habe. Glücklicherweise habe man stattdessen Prof. Dr. Franz Hansen für die Gastrede gewinnen können. Was viele nicht ahnten: der als Professor des MIT in Boston ausgewiesene Franz Hansen ist in Wirklichkeit Comedy-Referent. Und so wurde auch die Gastrede zum etwas ausgearbeiteten Thema „Unternehmensnetzwerke – Analytische Konsolidierung betriebswirtschaftlicher Komponenten zur Verwirklichung von Zielen einer Handelskammer durch Integration partieller Erfolgsfaktoren unter mikroökonomischen Gesichtspunkten“ eine wahre Unterhaltung, voller Scherz, Sarkasmus und Ironie.
Neben einer Definition dessen, was man unter Mikro-Ökonomie oder der Indifferenzkurve versteht, lieferte Prof. Dr. Franz Hansen auch die Lösung auf die Frage, welche Institution sich hinter den Buchstaben IHK verbirgt. Zur Personalisierung dieser lieferte Hansen außerdem amüsante Bilder aus dem Leben der IHK-Mitarbeiter Doris Burmester und Oliver Rohrbach. Die IHK stelle, laut Hansen, ein gutes Beispiel dar, um den Weg hin zu zufriedenen Mitarbeitern aufzuzeigen. Dazu bediente sich der Comedy-Referent den sieben Säulen der IHK: Finanzämtern, Steuerprüfern, Banken und Sparkassen, Politik, Krankkassen, Körperschaften und Kommunen und zu guter Letzt Mitarbeitern und Familien. Hansen ging darauf ein, dass es vielen Kommunen große Arbeit bereite, notwendige Gelder zu beschaffen, ganz im Gegensatz zur Ukraine und zu Griechenland. Wer glaube Steuerprüfer seien wichtig für die Zukunft, dem könne keiner mehr helfen, bei Sparkassen und Banken denke man zunächst an illegales Glücksspiel und ganz nach dem Chemiebaukastenprinzip „Entweder es passt, oder es knallt“ arbeite der SPD-Ministerpräsident Michael Lieber. Und immer, wenn man gerade dachte, nun könne Hansen doch noch die Kurve hin zu einem ersten Thema schaffen, wurde dies durch den nächsten schon in den Startlöchern stehenden Scherz restlos ausgemerzt.
Das Comedy-Referat gipfelte sich schließlich in einer Präsentation diverser Zauberkünste.
Abschließend rief Thomas Weigel, Sprecher der Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald, die Veranstalter wie auch die Ausrichter des diesjährigen Empfangs auf die Bühne und überreichte den Geschäftsführern der Köhler GmbH, Michael und Christoph Köhler, eine Urkunde sowie Weinpräsente, ehe zu interessanten Gesprächen und einem herzhaften Imbiss eingeladen war.
Musikalisch unterhielt die dreiköpfige Rock-Pop-Akustik-Jazz Gruppe „Mille’s and more“ der Kreismusikschule.
Anmerkung der Redaktion: Bei aller Unterhaltung muss man sich jedoch fragen, ob eine Veranstaltung wie der Empfang der Wirtschaft im Landkreis Altenkirchen der richtige Rahmen für derart maßlosen Scherz darstellt. Denn ohne jeden Zweifel hatten viele Gäste einen ernsten Vortrag erwartet, von dem mehr in Erinnerung bleiben sollte als der eine oder andere Witz. (bk) |
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Nachricht vom 15.05.2014 |
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