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Nachricht vom 17.05.2014
Region
Dorfwettbewerb: Biersdorf und Steineroth siegten
Der Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" auf Kreisebene ist entschieden. In der Hauptklasse wurde Biersdorf auf Platz 1 gesetzt, in der Sonderklasse Steineroth. Die Kommission hatte es nicht gehabt, denn heute zählen andere Kriterien als noch vor Jahren, wo es um Schönheiten der Bepflanzungen und ähnliches ging. Soziales und bürgerschaftliches Engagement fließen in die Bewertungen ein.
Die Vertreter der Sieger und Platzierten des Wettbewerbs 2014. Fotos: Linda WeitzMolzhain. Zur Preisverleihung des Wettbewerbs “Unser Dorf hat Zukunft“ konnte Baudirektor Thomas Leue, Vorsitzender der Kreiskommission, im Molzhainer Bürgerhaus zahlreiche Gäste begrüßen. Gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern der Kommission (Hans-Georg Brass, Architekt, Dieter Sommerfeld, Historiker, Karola Lindscheid, Landfrauen Kreis Altenkirchen, Helmut Kohl, Altbürgermeister und Dipl.-Ing. Olaf Riesner-Seifert, Landespflege Kreisverwaltung Altenkirchen) galt es, gleich mehrere Sieger zu ermitteln.

In der Hauptklasse werden die beiden Erstplatzierten weiter gemeldet, in der Sonderklasse nur der Sieger. Diese haben dann auf Bezirks-, Landes- und schließlich Bundesebene weitere Siegeschancen. Sieben Dörfer hatte die Kreiskommission in der letzten Woche besichtigt: Sieben Orte ganz unterschiedlicher Größe und Infrastruktur. Der Kleinste hatte nur 300 Einwohner, der Größte gar 2.500.

“Wir wollen die Dörfer da abholen, wo sie sind. Wir beurteilen die Entwicklung – man kann keinem Ort vorschreiben, was er bauen soll und was nicht“ schilderte Thomas Leue die Kriterien, die zur Ermittlung des Sieges beitragen. Besonders hervorzuheben sei aber vor allem das bürgerschaftliche und soziale Engagement. Das Vereinsleben sei der Motor des gemeinschaftlichen Zusammenseins und habe eine positive Wirkung auf das Gemeindewohl – und auf die individuelle Zufriedenheit jedes Einzelnen. Ein reges Vereinsleben sei typisch für Rheinland-Pfalz mit mehreren Millionen Vereinsmitgliedern.

Thomas Leue sprach jedoch auch die Sorgen der Vereine an. Alle seien gut aufgestellt, aber man habe Nachwuchssorgen. Hier gab die Kommission den Tipp, noch mehr auf die unterschiedlichen Interessen der Altersstrukturen einzugehen. Viele der Jüngeren engagierten sich lieber projektbezogen als langfristig im Vereinsleben. Neben dem Thema Kooperationen zwischen den Dörfern kam der Vorsitzende auch auf die bauliche Situation zu sprechen. Er bekräftigte, dass gerade die kleinen Gemeinden aufgrund des günstigen Baulandes besonders für junge Familien sehr attraktiv seien.

Leue ging in seiner Ansprache auf jeden der besuchten Orte individuell ein:
Biersdorf zeigt sich mit einer sehr professionellen und bürgernahen Moderation. Zahlreiche Projekte für Senioren und junge Leute (“Dirt Bike Anlage“) zeichnen den Ort aus, die Einwohner fühlen sich angenommen. Vision werden Schritt für Schritt angegangen. Besonders hervorzuheben ist hier vor allem der alte Backes mit dem selbstgebackenen Brot.

Molzhain bietet eine maßstabs- und dorfgerechte Erschließung. Das große Neubaugebiet wurde geteilt und behutsam und mit Bezug zur Realität erschlossen. Ein Highlight hier ist vor allem die neue Kapelle (Einweihung am 1.6.) mit toller Aussicht auf die Region.

Kausen begeistert unter Anderem mit einem erst in den letzten Jahren angelegten Dorfplatz. Zentral gelegen, aber dennoch schlicht und ruhig stellt er einen Mittelpunkt der Gemeinde dar. Auch die Bautätigkeit in Ortsrandlage blüht, die effektive Nachfrage ist hoch.

Birken-Honigsessen hatte sich erst kurzfristig zur Teilnahme entschlossen. Bei ihrem weiten Weg durch das Dorf wurde die Kommission mit überdurchschnittlicher Infrastruktur und einem überragenden Vereinsleben belohnt. Eine außergewöhnliche, private Antiquitätensammlung überraschte die Mitglieder ebenfalls positiv.

Steineroth glänzt mit einer langen Baum-Allee sowie einem trotz schwieriger, topografischer Lage vorbildlich angelegtem Friedhof. Auch das Neubaugebiet und der Straßenausbau fanden Erwähnung, ebenso wie das große, kulturelle Angebot für alle Generationen.

Bitzen zeigt herausragende Jugendarbeit (Ferienfreizeiten, Jugendhütte) – das ehrenamtliche Engagement der Helfer ist ungebrochen. Auch diverse Projekte werden mustergültig umgesetzt.

Hirz-Maulshausen bietet historisch gut erhaltene Häuser und einen überragenden Schützenverein, der mit vielen Arbeiten das Dorf trägt.


Als Sieger der Hauptklasse konnte sich letztlich Biersdorf gegen den Zweitplatzierten Birken-Honigsessen sowie Molzhain und Kausen durchsetzen. Sieger der Sonderklasse wurde Steineroth vor Bitzen und Hirz-Maulsbach.
Für Steineroth nahmen Bürgermeister Gottfried Frings, Anneliese Budig und Thomas Ruthhardt die Glückwünsche entgegen. Biersdorf wurde durch Daadens Ortsbürgermeister Günter Knautz und Friedrich Stolz (Sprecher der Backes-Senioren) vertreten. (daz)
   
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