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Nachricht vom 11.06.2008 |
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Kultur |
Der "Canto General" faszinierte |
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Das Oratorium "Canto General", das in der Betzdorfer Stadthalle aufgeführt wurde, übertraf alle Erwarteungen. Das bewies auch der rasende Schlussapplaus für den "Großen Gesang", der Glut und Leidenschaft Lateinamerkikas widerspiegelte. |
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Betzdorf. Der rasende Schlussapplaus, der nach der zweiten Aufführung des "Canto General" in der Betzdorfer Stadthalle einsetzte, muss Mitwirkende und Gesamtleiter Klaus Schumacher in ein Gefühlschaos versetzt haben: er war (irgendwie plötzlich!) vorüber, der "Große Gesang" mit Texten von Pablo Neruda und hinreißender Musik von Mikis Theodorakis. Ein Werk, das mit so viel Hingabe, Herzblut, Energie und Ausdauer einstudiert worden war und am zweiten Juni-Wochenende in zwei Aufführungen einem begeisterten Publikum präsentiert wurde. Über ein Jahr hatten sich Klaus Schumacher und sein 80-köpfiger Projektchor auf den großen Moment vorbereitet, und es wurde genauso überwältigend, wie man es sich gewünscht hatte. Chor, Milena Lenz (Mezzosopran) und Martin Krasnenko (Bariton) als Solisten, ein bestens gestimmtes Orchester aus Lehrkräften und Schülern der Musikschule sowie das Mainzer Gitarrenquartett "Sonido" machten das selten gehörte und technisch und rhythmisch hochkomplizierte Oratorium zu einem sagenhaften Erfolg. Das lag zum einen an der Intensität der Musik, die den Zuhörer dank einer hervorragenden Schlagzeugtruppe mit typisch temperamentvollem, aber ursprünglichem Latin-Sound fern allen Kitsches in ihren Bann zog, zum anderen an Nerudas "Lobpreis"-Texten zu einem Land, das so viele leidenschaftliche, aber auch leidvolle Gesichter hat.
Die Verse, gelesen von Sabine Knorr-Henn und Werner Zeidler, machten zum einen betroffen, wurden aber andererseits musikalisch so umgesetzt, dass bei aller Qual stets die warme Sonne der Hoffnung für einen immer wieder geschundenen Kontinent aufging. Und wäre es nicht auch um Menschenrechte und Ausbeutung gegangen, "Canto General" wäre einfach ein wunderschönes Bilderbuch aus Tönen gewesen - wie prächtig und üppig die Schilderung der Natur, wie farbig die Beschreibung der Tierwelt (entzückend dargestellt vom "Kreiskinderchor" und kleinen Gästen)! Beseelt und ermutigt mag der Zuhörer aus dem Konzert nach Hause gegangen sein, ein wenig wehmütig die Protagonisten. Bleibt zu hoffen, dass der gute Geist des "Canto" noch ein Weilchen in den Herzen verweilt.
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Foto: Die Aufführung des "Canto General" durch den Projektchor und Musiker unter anderem der Kreismusikschule Altenkirchen war ein großer Erfolg. |
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Nachricht vom 11.06.2008 |
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