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Nachricht vom 20.05.2014
Region
IGS Betzdorf-Kirchen: Umbau und Sanierung erfolgreich
Zur offiziellen Feier der sanierten und umgebauten IGS Betzdorf-Kirchen kamen die Ehrengäste und betonten die Bedeutung der Schule. Für rund 2,48 Millionen Euro wurde die Schule saniert und aus der früheren Dualen Oberschule wurde die IGS Betzdorf-Kirchen zusammen mit der Geschwister-Scholl Realschule. Nun ist der Kreis Träger der Schuleform, und Landrat Michael Lieber gab ein klares Bekenntnis zur Schule.
Freude über das gelungen Projekt auf allen Seiten, der Schlüssel war in einem Kuchen in Form der des Schulgebäudes versteckt. Fotos: Daniel PirkerKirchen-Betzdorf. Das ist auch eine Art Antwort auf den Schulatlas der IHK Koblenz. Er hatte angesichts sinkender Schülerzahlen angedeutet, dass die Integrierten Gesamtschulen „ein verzichtbares schulpolitisches Experiment darstellen“ (der AK-Kurier berichtete). Nun, einen Monat später, wurden im Rahmen einer Feierstunde im neuen Mehrzweckraum die Fertigstellung von Umbaumaßnahmen an der IGS Betzdorf-Kirchen am Kirchener Standort gewürdigt.
Die Schulleiterin Dr. Gabriele Lindemer sprach hier von einem „Win-Win-Projekt“, das vor allem den jetzigen und zukünftigen Schülern zugute kommt. Gerade angesichts des demografischen Wandels müssten Grundlagen geschaffen werden, um den Nachwuchs bestmöglich auszubilden. Und die Baumaßnahmen leisteten auch einen wichtigen Beitrag zur Inklusion. Beispielsweise wurden ein Fahrstuhl und eine barrierefreie Toilette in der Schwerpunktschule installiert, der gehbehinderten Schülern zugute kommen wird. Daneben sind nun einige Unterrichtsräume um- und ausgebaut worden. Im fünften Obergeschoss gibt es jetzt zwei neue naturwissenschaftliche Unterrichtsräume und eine neu hergerichtete Lehrküche.

Insgesamt wurden 5.500 Quadratmeter brandschutztechnisch ertüchtigt, 4.000 Quadratmeter Decken in allen Klassen und Fluren komplett erneuert, 50 neue Klassenraumtüren eingebaut, Wände entfernt und neu erstellt sowie Stahlträger eingezogen. Unter anderem wurden auch neue Leitungen im Gebäude verlegt oder Fenster ausgetauscht.
Die Maßnahmen kosteten alles in allem rund 2,48 Millionen Euro, von denen das Land 60 Prozent trägt und der Schulträger, der Kreis, 40 Prozent. Brandschutzmaßnahmen hatten das Bauprojekt nötig gemacht und weitere Maßnahmen ermöglicht.

Zur Erinnerung: Erst seit wenigen Jahren befindet sich das Kirchener Schulgebäude in Kreis-Hand. Vorher war Kirchen der Schulträger bis aufgrund der Schulstrukturreform aus der Dualen Oberschule eine Integrierte Gesamtschule zusammen mit der ehemaligen Geschwister-Scholl Realschule wurde.

Die größte Herausforderung war, den Großteil des Umbaus und der Sanierung in den Sommerferien 2013 fertigzustellen , wie der ausführende Architekt Andreas R. Förster betonte. Rund 80 Prozent der Gesamtsumme hätte man in den sechs Wochen abgewickelt. Die zwischen 30 und 65 eingesetzten Mitarbeiter der 30 bis 40 Firmen hätten dafür ordentlich anpacken müssen: Auch an Wochenenden wurde im Schulgebäude geschuftet. Das Ziel: Den Schulbetrieb so wenig wie möglich einzuschränken. Und das hat man schließlich auch eingehalten, wie der Vertreter der ADD Koblenz, Hendrik Immel, unterstrich. Keine einzige Schulstunde hätte ausfallen müssen.

Trotzdem konnte das Projekt relativ schnell verwirklicht werden. Immerhin war der Baubeginn bereits Ende April vergangenen Jahres. Besonders interessant angesichts der IHK-Position ist der Hinweis Immels, dass die ADD solche Maßnahmen erst prüfen muss. Der Bedarf, die Wirtschaftlichkeit und eben die Prognose der zukünftigen Schüleranzahl fließen hier mit ein. Auch vor diesem Hintergrund ist Immels Aussage einzuordnen, dass die IGS Betzdorf-Kirchen eine „zukunftsweisende Schulform“ sei.

Momentan besuchen die Schule 677 Schüler. Und tatsächlich müssten Interessierte abgelehnt werden bei den Anmeldungen, wie Schulleiterin Lindemer im Gespräch mit dem AK-Kurier betonte.
Landrat Michael Lieber als Vertreter des Schulträgers gab seinerseits ein Bekenntnis zur IGS in seiner Ansprache ab. Als man das Gebäude von Kirchen übernahm, sei man sich bewusst gewesen, dass dies auch Investitionen mit sich ziehe. Und: „Man könnte immer mehr machen, aber wir sind auf einen guten Weg.“ Eine Einschätzung, der die beiden Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner (SPD) und Anna Neuhoff (Grüne) sicher beipflichten.

Insgesamt war die Stimmung positiv geprägt. Die Verantwortlichen dankten sich gegenseitig und allen Beteiligten am Bauprojekt. Auch dem Verbandsgemeinde-Bürgermeister Kirchen, Jens Stötzel, wurde Gelegenheit gegeben, dem Projekt Respekt auszusprechen. Er richtete sein Grußwort auch für den anwesenden Bürgermeister Betzdorfs, Bernd Brato, aus.
Etwas besonderes hatte sich Architekt Förster einfallen lassen bei der Schlüsselübergabe: Er war in einem Kuchen in Form des Schulgebäudes „versteckt“. (ddp)
   
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