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Nachricht vom 18.06.2008
Vereine
MGV Forst der Tradition verpflichtet
Die Pflege des Liedgutes ist in der heutigen von Medien bestimmten Zeit von besonderer Bedeutung. In Forst widmet sich der MGV "Glück Auf" seit 120 Jahren dieser Tradition. Damit gehört der Verein zu den ältesten Gesangvereinen der Region. Am Wochenende wird das Jubiläum mit einem Sängerfest begangen.
die vereinsfahne des MGV forstForst. Der MGV "Glück Auf" Forst ist der älteste Kulturträger auf dem "Berg" und gehört auch zu den ältesten Gesangvereinen in der Region. Am Samstag/Sonntag, 21./22. Juni, feiert der Traditionsverein sein 120-jähriges Bestehen mit einem Sängerfest. Erfreut und stolz ist man, dass mit der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen ein international und national renommierter Klangkörper für die Festtage gewonnen werden konnte. Die Kapelle hat bei Wertungsspielen zahlreiche Gold- und Silbermedaillen sowie Musica-Plaketten erspielt. "Nach den Gesangsstunden ist der Schulsaal in Forst gründlich zu reinigen!" Diese Anweisung erteilte der ‚Königliche Landrath‘ aus der Kreisstadt Alten­kirchen mit einem Genehmigungsschreiben am 4. Juli 1888 gegenüber Lehrer F. Wolf, der auch gleichzeitig Dirigent des Gesangesvereines zu Forst war, Proben in der Schule in Forst abhalten zu dürfen. Vorausgegangen war ein Bittschreiben des Lehrers vom 30. Mai 1888 an den hochwohlgeborenen könig­lichen "Land­rath", die Übungsstunden im Schulsaal durchführen zu dürfen. Einen Sichtvermerk brachte Pfarrer Bingel am 3. Juni 1888 an das Schreiben. Der aus sechs Rats­mitglie­dern bestehende Gemeinderat Forst hat­te am 22. Juni 1888 die Übungs­stunden im Schulsaal genehmigt. Diese in beglaubigter Form dem MGV "Glück Auf" Forst vorliegenden Urkunden werden heute als offiziel­le Gründungs­schrift­stücke des Forster Gesangvereines angesehen.
Der älteste Kulturträger des "Berges" leistet nicht nur kulturelle Arbeit, sondern wirkt durch vielfältige Veranstaltungen und gesang­liche Auf­tritte gemeinschafts­för­dernd innerhalb des gemeindlichen Lebens mit. Der Ver­eins­name "Glück Auf" erinnert an eine alte Berg­mannstradition und an Verbundenheit. Er soll auch weiterhin aktivieren und ein steter Ruf sein, das vor 120 Jahren begonnene Werk fortzuführen. Um die Vereinsfahne, die zum 100-jährigen Bestehen im Jahre 1988 restauriert wurde, "weben" sich einige "dramati­sche Vorgänge". Das kunstvoll bestickte Tuch war in Bonn angefertigt worden. Aus dem zu diesem Zeitpunkt besetzten Rhein­land wurde die Fahne auf dem Tender einer Lokomotive von Bonn zum Bahn­hof Au „geschmuggelt". Mit Hindernissen soll auch der weitere Weg vom Auer Bahnhof nach Forst "gepflastert" gewesen sein; öfters musste Halt gemacht werden.
Das 100-jährige Bestehen im Jahre 1988 sowie das 111-jährige Bestehen im Jahre 1999 wur­den mit großen Sängerfesten gefeiert; über 1000 Sänger/Sänger­innen über­brachten jeweils ge­sangliche Glückwünsche. Bei den beiden Sänger­festen waren auch die "Höhner" aus Köln mit dabei. Anläss­lich des 100-jährigen Bestehens im Jahre 1988 erhielt der Verein mit der Zelter-Plakette die höchste Auszeichnung, die von der Bundesrepublik Deutsch­land für einen Gesangverein verliehen wird. Die Konzertreise vom 3. bis 7. Oktober 2001 nach Südtirol mit verschiedenen gesang­lichen Auftritten, darunter auch die Mitgestaltung der Heiligen Messe in der Kirche "Zu unseren lieben Frau" in Bruneck, war ein weiterer von vielen Meilensteinen in der ereignisreichen Vereinsgeschichte des MGV "Glück Auf" Forst. Die musikalische Leitung liegt seit über 25 Jahren in den Händen von Harald Gerhards. Vorsitzender ist Wolfgang Steinhauer. Die Schirmherrschaft über den "runden Geburtstag" hat Ortsbürgermeister Jürgen Mai übernommen.
Festordnung zum Sängerfest:
Samstag, 21. Juni: 14.30 Uhr (Freundschaftssingen), 18.45 Uhr (Treffen der Sänger des MGV "Glück Auf" Forst am Gemeindehaus), 19 Uhr (Totenehrung auf dem Friedhof Forst), 19.30 (Festkommers mit Ehrung der Jubilare, Festansprachen, Festkonzert und anschließendem "Großen Zapfenstreich" mit der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen, dem Spielmannszug "Alte Kameraden" Niederhövels und der Freiwilligen Feuerwehr Hamm; anschließend kann getanzt werden).
Sonntag, 22. Juni: 9.45 Uhr (Gottesdienst im Festzelt mit Pfarrer Privat Dozent Dr. Dr. Klein), 10.45 Uhr (Frühschoppen mit den "Dicken Backen", Wissen, Bläsergruppe des Hegeringes Hamm, befreundeten Chören und humoristischen Einlagen), 13 Uhr (Gemeinsames Mittagessen, anschließend gemeinsamer Ausklang mit Überleitung zum Dämmerschoppen). An beiden Tagen wird kein Eintritt erhoben. Für Freitag, 20. Juni, ist ab 21.00 Uhr eine Ü-30-Party mit peakevent.de vorgesehen.
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Foto: Die Vereinsfahne wurde auf dem Tender einer Lok von Bonn nach Au/Sieg geschmuggelt und stellt ein Schmuckstück dar.
       
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