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Nachricht vom 15.07.2014 |
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Region |
Die Nachfolge frühzeitig regeln |
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Nach mir die Sintflut? Das kann wohl kaum die Haltung eines verantwortlichen Unternehmensführers sein. In Hachenburg informierten das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium, die landeseigene Förderbank ISB und die Westerwald Bank über die gründliche und frühzeitige Vorbereitung von Betriebsübergaben. |
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Hachenburg. Den Generationenwechsel frühzeitig planen und die Nachfolge an der Unternehmensspitze regeln: Laut einer Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn (IfM) gilt dies für rund 6.200 Betriebe in Rheinland-Pfalz in den nächsten Jahren. Die gründliche und frühzeitige Vorbereitung von Betriebsübergaben ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen besonders wichtig, lautete das Fazit der Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft bei der Veranstaltung „Nach mir die Sintflut? Unternehmensnachfolge“, zu der das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung und die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) nach Hachenburg eingeladen hatten.
Wirtschaftsministerin: Nicht kneifen beim Thema Nachfolge!
In ihrem Impulsvortrag „Unternehmensnachfolge in Rheinland-Pfalz“, sagte die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke vor rund 170 Gästen: „Gerade der Mittelstand, der in Rheinland-Pfalz das Rückgrat unserer Wirtschaft ist, steht vor enormen Herausforderungen, wenn es darum geht, einen geeigneten Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Unternehmen dabei durch Beratungs- und Finanzierungsförderung. Das Allerwichtigste dabei: Weichen Sie diesem schwierigen Thema Nachfolge nicht aus. Wer früh genug mit der Suche beginnt, hat klar bessere Chancen und kann sein Lebenswerk so für die Zukunft sichern.“
„Wer ein Unternehmen übernimmt, ist fast immer ein Existenzgründer, der mit der Übernahme eine selbstständige Existenz aufbaut“, so Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB. „Als Förderbank des Landes unterstützen wir neben komplett neuen Projekten daher immer wieder Unternehmen mit funktionierendem Geschäftsmodell, sich infolge einer Nachfolge neu auszurichten.“ Wilhelm Höser, Sprecher des Vorstandes der Westerwald Bank mit Hauptsitz in Hachenburg, bekräftigte: „Erfolgreiche Unternehmensübergaben sind zumeist langfristig vorbereitet, da eine Vielzahl von Themen beachtet werden müssen.“
Übernahme steht und fällt mit der Finanzierung
Zum Thema „Fit für die Übergabe - Ökonomische Attraktivität Ihres Unternehmens“ referierte Frank Mellwig, Projektleiter in der VR Corporate Finance GmbH: „Familienexterne Nachfolgelösungen gewinnen zunehmend an Bedeutung: Mehr als jede dritte Nachfolge wird außerhalb der Familie geregelt.“
Martin Neudecker, Geschäftsführer Unternehmensgründung und -förderung der Industrie- und Handelskammer Koblenz, Stephanie Binge, Leiterin Betriebsberatung und Wirtschaftsförderung der Handwerkskammer Koblenz, und Steuerberater Peter Hoffarth diskutierten über die passende Übergabeform von Unternehmen. „Zusätzlich zur Unternehmensbörse www.nexxt-change.org will die IHK Koblenz die Bereitschaft ihrer Mitglieder zur frühzeitigen Beschäftigung mit der Unternehmensnachfolge durch das neue Konzept ‚Unternehmensnachfolgesprechtag‘ erhöhen“, erklärte Neudecker. Dieses werde in Kürze in Kooperation mit anderen Partnern vorgestellt. Binge ergänzte: „Die Betriebsübergabe ist neben der Gründungsphase die wichtigste strategische Phase eines Unternehmens – sowohl der Übergeber als auch der Übernehmer können auf die umfassende Unterstützung der Betriebsberater ihrer Handwerkskammer bauen, beispielsweise auch bei der schwierigen Frage der Ermittlung des Unternehmenswertes und der Mediation unterschiedlicher Interessen.“
Die Gründung und Übernahme eines Unternehmens steht und fällt mit der Finanzierung des Vorhabens. Einen Überblick über die Finanzierung und Förderung für Unternehmensgründer und ihre Nachfolger gaben Roland Wagner, Bereichsleiter Mittelstands- und Kommunalfinanzierung bei der ISB, und Wilhelm Höser im Gespräch zu „Finanzen: Ihre Ansprechpartner für Übergabe, Übernahme und Neugründung“.
Zum Abschluss sprach Prof. Dr. Stefan Bieler, Abteilungsleiter BWL der Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover (FHDW), über die psychologischen Aspekte der Unternehmensnachfolge. „Ein Unternehmer muss Entscheidungen treffen, die er voraussichtlich nur dieses eine Mal in seiner unternehmerischen Karriere trifft, und hat in dieser Richtung keine oder nur geringe Erfahrungen. Es betrifft sein Lebenswerk und ist mit viel Emotionalität behaftet.“
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Nachricht vom 15.07.2014 |
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