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Nachricht vom 15.07.2014
Region
Kreis Altenkirchen ist beim Rheinland-Pfalz-Tag vertreten
Beim 31. Rheinland-Pfalz-Tag in Neuwied sind mehrere Gruppen aus dem Kreis Altenkirchen dabei. Die Vorfreude auf den großen Festumzug am Sonntag ist bereits groß.
Die Wagenbauer von MusicalKultur Daaden mit Bauplan der Szenenkulisse „Die Brücke“ vor dem Truck des Motivwagens (im Festzug Nr. 8a). Fotos: KV AltenkirchenAltenkirchen/Neuwied. Unter der Flagge „Wir Westerwälder“ präsentieren sich die Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis in einem gemeinsamen Beitrag im großen Festumzug beim Landesfest am Sonntag, dem 20. Juli in Neuwied. Insgesamt 120 Festzuggruppen werden dann auf der rund 2,5 Kilometer langen Umzugsstrecke unterwegs sein. Dabei liegen die Westerwälder beim Start des Festzuges um 13 Uhr ganz vorne. Ab der Zugnummer 8 reihen sich die Motivgruppen aus dem Kreis Altenkirchen und der Westerwälder Partner ein.

Landrat Michael Lieber freut sich über die große Beteiligung heimischer Delegationen, die neben ihrem Herkunftsort auch den Landkreis Altenkirchen und die Region Westerwald in der Deichstadt repräsentieren. Mit den Motivgruppen „Raiffeisen-Backes“ aus der Verbandsgemeinde Flammersfeld, der Musicalszene „Die drei Musketiere“ von MusicalKultur Daaden und der „Heu-Ernte anno dazumal“ mit der Wildenburger Landjugend aus Friesenhagen zeigt der Kreis Altenkirchen in einem kleinen Ausschnitt die Vielfalt der Region, so Landrat Lieber.

„Musik verbindet Generationen“ ist das Motto des bekannten Elvis-Imitators Jonny Winters aus Kircheib. Mit Originalexponaten wie den legendären Anzügen von Elvis Presley, Schallplatten, Eintrittskarten aus den USA, Bild und Prospektmaterial sowie in einer Videoinstallation zeigt der Entertainer Jonny Winters Ausschnitte aus seinem „Elvis-Museum“ Kircheib. Zu finden ist der Informationsstand Nummer 7 vor dem Neuwieder Schloss am Rheinufer-Deich.

Im Festumzug wird der große Sozialreformer und Genossenschaftsgründer Friedrich Wilhelm Raiffeisen thematisiert. In einer Kombination aus Fußgruppe und Festwagen stellt Flammersfeld die Raiffeisenregion vor. Die Mitglieder der Theatergemeinschaft Flammersfeld und Bürgermeister Josef Zolk begleiten in Kostümen des 19. Jahrhunderts den Backes und zeigen Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 – 1888) und Begleiter im Alltag. Zur Zeit Raiffeisens wurde im Hungerwinter 1848/49 in Weyerbusch zur Linderung der größten Not durch Raiffeisen und seiner Gefährten Schanzenbrot aus dem gemeindeeigenen Backhaus an die Not leidende Bevölkerung verteilt. Durch die Verteilung von Brotstücken an die Festzugbesucher wird dies symbolisch dargestellt. Der Flammersfelder Bürgermeister Josef Zolk und die Theatergemeinschaft wollen mit dem gemeinsamen Festzugbeitrag daran erinnern, wie der Sozialreformer und Genossenschaftsgründer die Armut der Landbevölkerung im Westerwald besiegte und einen spürbaren Wohlstand für alle erreichen konnte. Raiffeisens Idee der Hilfe zur Selbsthilfe löste eine Welt umfassende Bewegung aus. Unter anderem ließ er Schulen bauen und sorgte für den Ausbau der heutigen Raiffeisenstraße von Hamm (Sieg) über Weyerbusch, Flammersfeld nach Neuwied, damit die Landwirte eine günstige Verkehrsanbindung zur Stadt hatten, um Handel zu treiben. Leitgedanke Raiffeisens war: „Gemeinschaft macht stark“ sowie „einer für alle - alle für einen“.

Ein Motto, das auch im unmittelbar folgenden Festwagen „Die drei Musketiere“ durch Musical!Kultur Daaden e.V. in Szene gesetzt wird. Weit mehr als 100.000 Besucher haben die Vorstellungen von Musical!Kultur Daaden gesehen: Fame, Die Schöne und das Biest, Dracula, Sofies Welt, Jekyll & Hyde, Aida - und in diesem Herbst – „Die drei Musketiere“. Der Verein verwirklicht seine aufwendigen und professionellen Musicalproduktionen mit über 200 Ehrenamtlichen. Mit der aktuellen Produktion „Die drei Musketiere“ setzt der Verein neue Maßstäbe. Das Ensemble inszeniert das Musical in der kommenden Spielzeit, mit Premiere am 10. Oktober im Apollo-Theater Siegen, insgesamt 13 Mal. Auf dem großen Festwagen in der Deichstadt Neuwied wird die bekannte Szene „Die Brücke“ aus dem neu inszenierten Musical authentisch nachgestellt. Unter Leitung von Marcus Rink spielt das Orchester bekannte Melodien aus der neuen Produktion.

Eine große Geräuschkulisse, wenn auch mit nur einem „Instrument“, bietet die Wildenburger Landjugend aus Friesenhagen. Ein lautstarkes Heugebläse aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts befördert das geerntete Heu auf den Scheunenboden. Damals eine fortschrittliche Maschine zur Erleichterung der harten Arbeit. Für Christian Koch und seine Mannschaft steht fest, egal wie, die Ernte muss ordentlich eingebracht werden und so arbeit die Landjugend nach dem Wahlspruch: „Ob mit Gebläse, Kralle oder Muskelkraft, das Heu wird unters Dach geschafft“. Seit 15 Jahren beteiligt sich die 14-köpfige Gruppe der Wildenburger Landjugend am Erntedankfest in Friesenhagen mit unterschiedlichen Motivwagen, die aufwendig gestaltet sind und in der Regel altes Handwerk oder landwirtschaftliches Brauchtum zeigen. Auch die nächste Generation der inzwischen erwachsen gewordenen „Landjugend“ nimmt beim Bau der Festwagen Maß und legt mit Hand an.

Als weitere Gruppen im Verband „Wir Westerwälder“ sind der Musikverein Ransbach-Baumbach, das Tambour-Corps Erpel und die Motivwagen „Rheinbrohl lädt ein zu Wandern, Römern und Wein“ sowie “Rengsdorf rockt“.
   
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