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Nachricht vom 12.08.2014
Kultur
Bilder und Skulpturen an ungewöhnlichen Orten zeigen
Noch bis 6. September ist die Ausstellung mit Kunstobjekten des Oberirsener Künstlers Friedhelm Zöllner im Glashaus in Daaden zu sehen. Die Eröffnung fand zur langen Einkaufsnacht in Daaden mit vielen Gästen statt. Kabarettist Walter Ecker aus Daaden hatte den humorvollen Part übernommen.
Eröffneten die Ausstellung gemeinsam: Hajo Laubenthal, Künstler Friedhelm Zöllner, Walter Ecker und Gerhard Bräuer (von links). Fotos: annaDaaden. „Kunst ist was ungewöhnliches und sollte an ungewöhnlichen Plätzen gezeigt werden“, diese Meinung vertritt Friedhelm Zöllner, der eine Auswahl seiner Werke im „Das Glashaus“ in Daaden präsentiert. Ein Geschäft ist wirklich kein alltäglicher Ausstellungsort, im Glashaus befindet sich die Ausstellung im dritten Stock bei den Öfen.

Bilder und Skulpturen sieht man sonst eher in Rathäusern, Banken oder auch dem Kreishaus. Im Kreishaus Altenkirchen hat Zöllner auch schon eine Ausstellung präsentiert und wenn er die Zeit findet, führt er interessierte Besucher auch durch seine Präsentation. Da es von vielen Menschen Vorbehalte, eine Art Angst vor Ausstellungen gäbe, ist Zöllner der Auffassung, dass die Kunst zu den Menschen kommen solle. Er hält nichts von der Ghettoisierung der Kunst ausschließlich in Galerien, in denen sich vorwiegend pseudoelitäre Gruppen treffen.

Ganz ähnlich sieht dies auch Walter Ecker, der ehemalige Schulleiter der Hermann-Gmeiner-Schule Daaden, der eine kaberettistische Einleitung zur Ausstellungseröffnung gab. Mit Sätzen wie: „Vorsicht, der Künstler ist anwesend“ und „Sagen sie ja nichts Falsches“, oder „Fragen sie nie den Künstler, was er sich dabei gedacht hat“, nahm Ecker die oft übertriebene Ernsthaftigkeit von Ausstellungen aufs Korn. Abschließend wies Ecker noch darauf hin, dass die Werke auch käuflich zu erwerben seien. „Vielleicht ein schönes Bild für über das blaue Ecksofa oder gleich einen passenden Ofen für unter das Bild dazukaufen“.

Zöllner selbst ergänzte, dass die Hälfte der Einnahmen an SOS-Kinderdorf gehen würde. Das hat der ehemalige Schulrat des Kreises Altenkirchen bisher bei jeder seiner Ausstellungen so durchgeführt, die Hälfte der Einnahmen waren immer für einen caritativen Zweck.

Hajo Laubenthal, Konrektor und Kunstpädagoge der Realschule plus Daaden hielt die Laudatio auf seinen früheren Chef. Aus leuchtenden Farben und ungewöhnlichen Gegenständen fertige dieser zu Hause seine Kunstwerke und bringe die Gegenstände mit den Farben somit in einen ganz neuen Zusammenhang. Die Werke sollten dem Betrachter somit etwas sagen, was einem zuvor nicht aufgefallen sei. Mit den 40 Bildern und 20 Installationen sei im Glashaus nur ein kleiner Ausschnitt der vielen Werke zu sehen, die Zöllner in jüngster Vergangenheit geschaffen habe. Mit der nicht nur dekorativen Verarbeitung der Dinge zeige der Künstler, dass er die Dinge nicht nur entsorge sondern sich um sie Sorge.

Für Gerhard Bräuer, den Inhaber des Geschäftes, ist es keineswegs so ungewöhnlich in seinem Hause eine Ausstellung durchzuführen, denn dies ist nicht die erste Veranstaltung dieser Art. Bräuer selbst ist der Kunst gegenüber sehr aufgeschlossen, er selbst fertigt in seiner Freizeit Lampen aus Metall an.

Für Zöllner bedeutet Kunst auch Kommunikation, er möchte mit den Betrachtern seiner Werke ins Gespräch kommen und mit manchem Bild kann auch der Betrachter in eine Art Dialog treten. Begonnen habe alles mit der Seidenmalerei. Während er noch im Arbeitsleben stand hat Zöllner Krawatten, Hemden und Blusen nach seinen Vorstellungen bemalt. Walter Ecker hatte zur Feier des Tages eine dieser Krawatten an.
Seit seiner Pensionierung, vor zweieinhalb Jahren, hat Zöllner sich nach eigener Aussage verstärkt mit der Schaffung von Kunst befasst. Zuerst stieg er von der Seidenmalerei um auf Leinwand und Acryl, danach wagte er sich auch an Collagen und mittlerweile hat er sich intensiv der Gestaltung von Skulpturen und Installationen aus Holz und Metall, teils in Kombination gewidmet. Derzeit lernt der Künstler das Schweißen und Schmieden um seine Arbeiten zu perfektionieren. Zu sehen sind die Werke noch bis zum 6. September montags bis freitags jeweils von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12.30 Uhr. (anna)
     
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