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Nachricht vom 29.08.2014 |
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Region |
Analphabetismus überwinden |
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Der 8. September ist Weltalphabetisierungstag. Auch in hochindustrialisierten Ländern gibt es Menschen, die nicht lesen und schreiben können. Sie werden als Analpaheten oftmals ausgegrenzt und leiden im Verborgenen, arbeiten als Hilfskräfte. Kurse für Erwachsenen bietet das Haus Felsenkeller, Altenkirchen. |
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Altenkirchen. Auch in diesem Jahr wird am 8. September der Weltalphabetisierungstag begangen. Der Tag soll an die Problematik des Analphabetismus erinnern. In Deutschland gelten 7,5 Millionen Menschen als funktionale Analphabeten.
Mit funktionalem Analphabetismus ist gemeint, dass ein Mensch nicht in der Lage ist, ganze Sätze beziehungsweise zusammenhängende - auch kürzere Texte – zu lesen oder zu schreiben.
Empirische Daten, die seit Februar 2011 durch die Literalitätsstudie leo. der Universität Hamburg vorliegen, zeigen, dass in Deutschland etwa 14 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren, also etwa 7, 5 Millionen Menschen, funktionale Analphabetinnen und Analphabeten sind: Davon sind 60,3 Prozent Männer und 39,7 Prozent Frauen, etwa 58 Prozent sind deutsche Muttlersprachler und 42 Prozent sind Menschen mit Migrationshintergrund.
Mehr als die Hälfte (fast 57 Prozent) der Betroffenen ist berufstätig, besonders häufig als Bauhilfsarbeiter, als Hilfskräfte und Reinigungspersonal in Hotels, Büros und sonstigen Einrichtungen, im Transportwesen, als Frachtarbeiter, als Maler, Tapezierer oder Köche.
Somit macht ein Spaziergang durch eine beliebige Fußgängerzone die Dimension des Problems deutlich: jeder zehnte Erwachsene, der entgegenkommt, kann nicht richtig lesen und schreiben; natürlich statistisch gesehen.
In Rheinland-Pfalz wurde Anfang 2014 das Projekt "GrubiNetz - Kompetenznetzwerk Grundbildung und Alphabetisierung Rheinland-Pfalz" ins Leben gerufen. Das Motto der Koordinierungsstelle für Grundbildung im Haus Felsenkeller lautet "zumglük".
Dieses Wort symbolisiert das Problem und gleichzeitig die Lösung: Zum einen sind im Wort "zumglük" die Verschmelzung zu einem Wort und der fehlende Buchstabe zwei Fehler, die häufig von Erwachsenen mit Schreibschwächen gemacht werden; zum anderen wird auf Lösungsmöglichkeiten für jeden einzelnen Betroffenen hingewiesen: Zum Glück gibt es eine Beratungsstelle im Haus Felsenkeller, zum Glück werden hier auch spezielle Alphabetisierungskurse angeboten, zum Glück beteiligen sich viele lokale Partner an dieser Aufklärungskampagne, und zum Glück gibt es eine Webseite mit umfangreichen Informationen, nämlich www.zumglük.de.
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Nachricht vom 29.08.2014 |
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