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Nachricht vom 15.07.2008
Vereine
Faszinierende Reise nach Franken
Eine erlebnisreiche Fahrt ins Frankenland unternahm jetzt der MGV "Germania" Betzdorf. Sowohl die Landschaft als auch die kulturellen Glanzpunkte hinterließen bei den Teilnehmern tiefe Eindrücke.
mgv germaniaBetzdorf. "Wohl auf, die Luft geht frisch und rein…", schreibt Viktor von Scheffel und der MGV "Germania "Betzdorf 1872 überzeugte sich - das Frankenlied schildert die Gegend richtig. Denn gleich ob die Germania-Familie in der Fränkischen Schweiz die bizarren Schönheiten der Felsenwelt um Gößweinstein und Pottenstein oder die weiten Ebenen im oberfränkischen Gottesgarten zwischen Bad Staffelstein, Lichtenfels und Kloster Banz froh gelaunt in sich aufnahm, es war, wie es in der Frankenhymne weiter klingt: "…im allersonnigsten Sonnenschein". Fünf Tage im Frankenland, wo immer noch versucht wird, sich von Bayern zu lösen und 17. Bundesland zu werden - es gab beeindruckende Bilder.
Die Sänger waren fasziniert von der Akustik der Basilika in Gößweinstein, dem von Balthasar Neumann geschaffenen Gotteshaus, dessen majestätische Türme weit ins Land grüßen. Hanns Cherouny, MGV-Sänger, meinte begeistert, man höre das selbst gesungene Lied im Nachhall nochmals. Gemeint war der Liedvortrag in der barocken Basilika "Heilig, deine Güte reicht so weit" von A. B. Grell unter Leitung des Vizechorleiters Hans Schumacher.
Bewunderung gab es aber auch für die zerklüftete Felsenwelt, die monumentale Teufelshöhle und die gelungene Überraschung des Fahrers Dieter Weber, in dieser einmaligen Umgebung eine passende Brotzeit zu organisieren.
Das "fränkische Rom", Bamberg, erkundeten die Sänger zu Fuß und im Dom überraschte die tatsächliche Größe des Bamberger Reiters. Oberhalb des einzigen Papstgrabs nördlich der Alpen, dem von Tilmann Riemenschneider gefertigten Kaisergrabs Clemens II., trug der Chor machtvoll "Heilig, heilig" aus der Schubert-Messe vor.
Der älteste Betzdorfer Chor blieb auf den Spuren Balthasar Neumanns und besuchte am Obermain die von ihm geschaffene Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen, folgte einer geschichtlichen Erläuterung von Pater Natanuel, bevor das gegenüberliegende Kloster Banz besichtigt wurde. Das fast 1000-jährige Kloster war zeitweise auch Schloss der Wittelsbacher, dann ab 1920 wieder Kloster und ab 1978 Bildungsstätte der Hanns-Seidel-Stiftung. Wenn auch gering, war Baumeister Neumann auch hier am schwungvollen Treppenaufgang beteiligt. Eine Führung durch das historische Gebäude vermittelte Eindrücke der Vergangenheit, doch auch die der zeitgemäße Nutzung als Stätte der politischen Bildung.
Ein Chor muss bei der Fahrt durch Franken einmal in die Nähe des genialen Komponisten und Dramaturgen Richard Wagner suchen. Daher war der Besuch des "Grünen Hügels" in Bayreuth Pflichtprogramm, aber ein erlebnisreiches. Zu hören war nicht der "Nibelungenring", aber Wagners Geschichte und die des Festspielhauses.
Drei Organisatoren, Horst Jäger, Karl-Heinz Mohr und Hans Schmidt, präsentierten der Sängerfamilie ein abwechslungsreiches Programm. Dazu gehörte zwangsläufig ein bunter Frankenabend mit dem Rebensaft wie es das Frankenlied schildert: "… der Winzer Schutzherr Kilian beschert uns etwas Feines…". Der Abschluss der Frankenfahrt galt der Würdigung einer weiteren Getränkekultur. Die Felsenkeller in Forchheim, dem Tor zur Fränkischen Schweiz, waren das Ziel. Der Kellerwald, ein Sandsteinberg, der noch heute von 20 bewirtschafteten Felsenkeller durchlöchert ist, lud zur Besichtigung ein und natürlich zur Brotzeit mit einer zünftigen Bierprobe.
Dem MGV-Team war ein umfassender Überblick des Nordbayernbezirks gelungen, der sicher Anreize schuf, wieder einmal das Land der Franken zu besuchen.
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In der Balthasar-Naumann-Basilika in Gößweinstein begeisterte die einmalige Akustik beim Vortrag von "Heilig, Heilig" aus der Schubert-Messe. Fotos: MGV
   
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