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Nachricht vom 06.09.2014 |
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Region |
Kommandowechsel bei der Führung der Feuerwehren im Kreis |
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42 Jahre aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr, 20 Jahre Kreisfeuerwehrinspekteur, Eckhard Müller kann eine beachtliche Bilanz im Ehrenamt aufweisen. Jetzt kam der Abschied, der deutlich machte: der Landkreis, die Feuerwehren und die im Katastrophenschutz tätigen Organisationen werden Müller vermissen und ihr Dank für Kameradschaft und Freundschaft wurde in allen Ansprachen zum Ausdruck gebracht. Ein herzliches Willkommen gilt den Nachfolgern. |
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Wissen. Es war eine beeindruckende Feierstunde im Kulturwerk Wissen, die einen Mann ehrte, der 20 Jahre lang als Kreisfeuerwehrinspekteur im Landkreis wirkte. Und es galt, in würdigem Rahmen die Ernennung der Nachfolger bekannt zu geben. Landrat Michael Lieber begrüßte zur Feierstunde der besonderen Art nicht nur die Feuerwehrangehörigen, die Vertreter der Hilfsdienste, der Polizei, der Bundeswehr, die Bürgermeister, die Vertreter des Feuerwehrverbandes, die Vertreter der Verwaltung, die Kreisfeuerwehrinspekteure der Nachbarkreise, und natürlich die Familien.
Der Tag des Kommandowechsels sei gekommen meinte Lieber und in seiner Ansprache ging er auf die 20-jährige Tätigkeit Müllers ein. Der achte Kreisfeuerwehrinspekteur des Kreises seit 1920, keiner vor ihm hat das Amt so lange ausgeführt. Im September 1994 wurde Eckhard Müller in das Amt gewählt, und schnell war klar, seine Wahl war ein Glücksfall für die Wehren und die Arbeit des Katastrophenschutzes.
Lieber würdigte die Verdienste Müllers und nannte viele Beispiele, sein Dank galt in besonderem Maße auch Ehefrau Jutta. Denn Müller war immer und überall präsent, egal ob bei Übungen der Jugendfeuerwehren oder Übungen der Wehren, bei den überörtlichen Tagungen in Sachen Brand- und Katastrophenschutz. Sein Einsatz bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge haben zu einer großen Anzahl moderner Fahrzeuge geführt, die mit rund einer Million Euro gefördert wurden. „Der hohe Ausbildungsstand bei den Wehren trägt ebenfalls seine Handschrift“, sagte Lieber.
Und die gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren, dem DRK, dem THW der DLRG, der Polizei und der Bundeswehr geht auf seine Arbeit zurück. Dabei seien die zwischenmenschlichen Kontakte und das gute Miteinander immer von entscheidender Bedeutung gewesen. Lieber würdigte die Sachkompetenz und das hohe Engagement sowie die besonderen menschlichen Eigenschaften Müllers in der Amtsführung.
„Für drei Landräte war der KFI Müller ein verlässlicher Ansprechpartner bei allen Belangen um Schadensereignisse, jetzt ist die Zeit des Abschieds gekommen“, so der Landrat. Dies sei mit Wehmut verbunden, aber auch mit Stolz auf das Erreichte. „Mit seinem Engagement, seiner vorbildlichen Art zu führen, seiner großen Übersicht und außerordentlichen Kompetenz als erfahrener und hoch qualifizierter Feuerwehrmann hat er sich in seiner Amtszeit als Glücksfall für den Kreis Altenkirchen erwiesen“, sagte Lieber.
Für seine lange Tätigkeit bei der Feuerwehr in den unterschiedlichen Funktionen erhielt Eckhard Müller zahlreiche Auszeichnungen. Goldene und silberne Feuerwehrehrenzeichen, auf Bundesebene das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber und Polen verlieh Eckhard Müller die Bronzene Verdienstmedaille der Feuerwehr, die noch nie zuvor an einen ausländischen Staatsbürger verliehen wurde.
Lieber zeigte sich froh darüber, dass die Weichen für die Nachfolge frühzeitig gestellt wurden. Mit dem langjährigen Stellvertreter Dietmar Urrigshardt übernimmt jemand das Amt, der bei allen Feuerwehr-Führungskräften und den im Katastrophenschutz tätigen Organisationen bestens bekannt ist. Seit 22 Jahren erfolgreich mit der Leitung der Wehren in der Verbandsgemeinde Kirchen und 16 Jahre stellvertretender KFI, damit sei Urrigshardt fachlich und menschlich der geeignetste Kandidat.
Matthias Theis , Wehrleiter der VG Daaden seit 2012, ist Berufsfeuerwehrmann. „Über seine fachlichen Qualifikationen braucht man keine Worte zu verlieren, auf zwischenmenschlicher Ebene passt es auch, beide Feuerwehrkameraden arbeiten bereits jetzt gut und vertrauensvoll miteinander“, führte Lieber aus.
Die lange Liste der Grußworte und Würdigungen für Eckhard Müller folgte und zeigte deutlich wie geschätzt und beliebt der KFI im Kreis und darüber hinaus ist. Einen besonderen Dank und ein Willkommensgruß an die „Neuen“ sprach Rainer Buttstedt für die Bürgermeister des Kreises aus. Für die KFI-Kollegen aus den Nachbarkreisen würdigte Walter Weber aus Mayen-Koblenz die Zusammenarbeit mit Müller und wünschte den Nachfolgern viel Erfolg.
Der Kreisfeuerverband mit dem Vorsitzenden Peter Benner und dem Vizepräsidenten des Landesfeuerwehrverbandes, Peter Gerhards, ehrten Eckhard Müller mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Verbandes. Der THW Ortsverband Betzdorf sagte für die gute Zusammenarbeit Danke und als sichtbares Zeichen des Dankes heftete Ortsbeauftragter Ulrich Weber Müller das THW-Helferkreuz in Gold ans Revers.
Es gab die Grußworte der Polizei, der Wehrleiter des Kreises, der Jugendfeuerwehr, des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr sowie der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen.
Ja, und es gab den Dank des DRK Kreisverbandes, den Erik Hölper in sehr persönlichen aber auch fröhlichen Worten aussprach. Hier durfte auch gelacht werden, denn Hölper zeigte mit Geschichten auf, wie die Freundschaft und Zusammenarbeit entstand und wo die menschliche Komponente eine große Rolle spielte. „Ich bin mir sicher, mit den Nachfolgern klappt das auch“, so Hölper. Es gab dann ein Geschenk für den passionierten Jäger Eckhard Müller mit den Worten: „Damit Du jetzt die richtigen Böcke schießen kannst“. (Gutschein für Zielfernrohr)
KFI Dietmar Urrigshardt gab zu, es habe ihn wie ein Blitz getroffen, als er vom Entschluss seines Freundes und Kameraden gehört habe. „Ich war 16 Jahre dein Stellvertreter und in dieser Zeit ist Freundschaft entstanden, ich bin stolz dein Nachfolger zu sein“, sagte Urrigshardt. „Ich werde mit Matthias Theis den Aufgaben stellen und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Kräften und den Verwaltungen“, sagte der neue KFI.
In einem persönlichen Rückblick ging Eckhard Müller auf die 20 Dienstjahre ein. Es sei ein großer Vorteil in all den Jahren gewesen, Hobby und Beruf verbinden zu können. Damals bei der Wahl 1994 habe es keine vergleichbare Doppelfunktion im Land gegeben, und das Innenministerium wurde gefragt. Es gab keine Bedenken. Im Rückblick standen die Kreisausbildung, der Gefahrstoffzug, die Nachwuchs-Ausbildung und die Jugendfeuerwehr.
Das Jahr 1997 sei ein besonderes Jahr gewesen, sagte Müller und erinnerte an den Hilfskonvoi ins Hochwassergebiet ins 1100 Kilometer entfernte Krapkowice (Krappitz). Damals waren in atemberaubender Geschwindigkeit Feuerwehreinheiten, das THW und das DRK unter der Leitung von Eckhard Müller aufgebrochen, um Hochwasserhilfe zu leisten. Das hatte es vorher so noch nie gegeben. „Die hiermit verbundene fachdienst-übergreifende Zusammenarbeit führte später dazu, dass drei THW-Angehörige als Kreisausbilder tätig waren“, sagte Müller. Auch die Zusammenarbeit mit dem DRK sei in den Jahren hervorragend gewachsen.
Im Rückblick auf die Dienstzeit standen weitere Themen, auch die Gründung der Notfallseelsorger-Gruppe. „Ich habe die Gruppe nicht gegründet, sie aber immer nterstützt und war von Anfang an bei den Gesprächen dabei“, so Müller.
Sein Dank galt allen Wegbegleitern, den Feuerwehrkameraden, der Familie und der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen, die den Abend mit Musikstücken begleitete.
Später gab es mit dem Spielmannszug Fischbacherhütte und dem Orchester den Großen Zapfenstreich für Eckhard Müller vor dem Kulturwerk Wissen. (hws)
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Nachricht vom 06.09.2014 |
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