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Nachricht vom 10.04.2007
Region
Wer sah den flüchtigen Audi TT ?
Das Geschehen erinnert an den schrecklichen Unfall mit "Rolf, dem Autobahnraser" aus dem Sommer des Jahres 2003. Damals kamen eine junge Mutter und ihr Kleinkind ums Leben. In diesem Falle wurde in der Nacht zum Gründonnerstag zum Karfreitag auf der A 3 zwar niemand getötet, aber die Folgen sind dennoch gravierend, für zumindest zwei der Schwerstverletzten sind bleibende Gesundheitsschäden nicht auszuschließen. Die Polizei fahndet nun intensiv und bundesweit nach einem unfallflüchtigen Audi-TT-Fahrer.
CorsaRegion. Es ist in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag. Eine 29-jährige Mutter dreier Kinder fährt mit ihrem Opel Corsa auf der A 3 in Richtung Süden. Sie befindet sich zwischen den Anschlussstellen Neustadt/Wied und Neuwied/Altenkirchen. Von hinten nähert sich mit erheblicher Geschwindigkeit (laut Zeugen 180 km/h und mehr) ein Audi TT und stößt aus bisher ungeklärten Gründen gegen die rechte hintere Fahrzeugseite des Opel Corsa. Die 29-Jährige verliert die Kontrolle über den Kleinwagen und gerät ins Schleudern. Nach etwa 100 Metern prallt der Opel noch immer mit solcher Wucht gegen die rechtsseitigen Leitplanken, dass der Motorblock komplett herausgerissen und über die Schutzplanken geschleudert wird. Der nachfolgende Fahrer eines M-Klasse-Mercedes erkennt erst im letzten Augenblick den nun auf dem rechten Fahrstreifen unbeleuchtet liegengebliebenen Corsa und versucht, diesem auszuweichen. Hierdurch gerät auch dieses Fahrzeug außer Kontrolle, prallt ebenfalls in die Schutzplanken und bleibt schließlich völlig demoliert auf der Fahrbahn stehen.
Ähnlich ergeht es den Fahrern eines blauen und eines schwarzen Ford Fiesta. Bei ihren Versuchen, nicht in die Unfallstelle hereinzufahren beziehungsweise umherliegenden Fahrzeugteilen auszuweichen kippt der eine Fiesta auf die Seite um, der andere überfährt ein abgerissenes Rad des Mercedes.
Bei dem Unfall wurden insgesamt sieben Menschen verletzt, darunter die 29-jährige Corsa-Fahrerin mit ihren 5-, 7-, und 10-jährigen Kindern schwer. Nach Auskunft der Ärzte besteht inzwischen für keinen der Verletzten mehr akute Lebensgefahr, allerdings ist die 29-Jährige erst am Dienstag erstmals aus dem Koma erwacht und auch die 10-jährige Tochter muss nach wie vor intensiv medizinisch betreut werden. Neben der 29-jährigen Mutter und ihren Kindern sind auch zwei andere beteiligte Fahrer sowie die Beifahrerin in dem umgekippten Ford-Fiesta verletzt worden.
Bei den in den Unfall verwickelten Fahrzeugen handelt es sich um einen silberfarbenen Opel Corsa mit HH-Kennzeichen, einen goldfarbenen DaimlerChrysler, M-Klasse mit NR-Kennzeichen, einen blauen Ford-Fiesta mit NR-Kennzeichen und einen schwarzen Ford-Fiesta mit EMS-Kennzeichen. Außer dem zweiten Ford Fiesta haben alle in den Unfall verwickelten Fahrzeuge - außer dem flüchtigen Audi TT - nur noch Schrottwert. Geschätzter Schaden: etwa 50000 Euro.
Der mutmaßliche Unfallverursacher ist weiterhin flüchtig. Aufgrund der bisherigen polizeilichen Ermittlungen dürfte es sich bei dem flüchtigen Pkw um einen Audi TT - Roadster oder Sportcoupe - Baujahr zwischen 1998 und 2002, Farbe "nimbusgrau", handeln (dunkelgrauer bis anthraziter Farbton). Der Audi ist vermutlich nicht allzu stark beschädigt, jedenfalls konnte sich der Fahrer mit hoher Geschwindigkeit vom Unfallort entfernen.
Die Polizei bittet dringend um Mithilfe bei der bundesweiten Fahndung nach dem Audi TT und fragt:
1. Wer war in der Nacht zum Karfreitag etwa um Mitternacht auf der A 3 in Fahrtrichtung Süden (Frankfurt) zwischen den Anschlussstellen Neustadt/Wied und Neuwied/Altenkirchen unterwegs?
2. Wer hat den Unfall beobachtet oder den sich rasch entfernenden Audi TT gesehen beziehungsweise ist von einem solchen Fahrzeug überholt worden?
3. Wer kennt den Besitzer eines dunkelgrauen Audi TT, dessen Fahrzeug seit Karfreitag (zumindest) Lackschäden aufweist?
4. In welcher Werkstatt wurde ein solches Fahrzeug zur Reparatur abgegeben?
Hinweise an die an die Polizeiautobahnstation Fernthal, Telefon 02683/98550 oder per E-Mail an mailto:pastfernthal@polizei.rlp.de.
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Völlig zertrümmert: In diesem Wrack eines Corsa überlebten eine Mutter und ihre drei Kinder. Fotos: Polizei
     
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