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Nachricht vom 01.10.2014 |
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Region |
Grüne Stadt- und VG-Mitglieder besuchen Energiegenossenschaften |
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Unter dem Motto "Energie in Bürgerhand" gaben im Rahmen der Energiewoche des Landes Rheinland-Pfalz die drei im Westerwald tätigen Energiegenossenschaften Einblicke in ihre Arbeit. Vertreter von Maxwäll, Wäller Energie eG und der Bürgergesellschaft „Alternative Energie Kroppacher Schweiz“ GmbH und Co KG hatten Natur- und Umweltschützer nach Alpenrod an die Windräder zum Meinungsaustausch eingeladen. Mitglieder der grünen Stadt- und VG-Fraktion in Betzdorf folgten der Einladung und nutzten die Gelegenheit, sich umfassend über die Möglichkeiten der regionalen Beteiligung an der Energiewende zu informieren. |
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Betzdorf. Die rheinlandpfälzische Energieagentur bot den Rahmen für die Veranstaltung, in der die Akteure der Energiegenossenschaften mit Hilfe von realen Zahlen z.B. die Gewinnmargen von Windrädern darlegten. „Die von den Windkraftgegnern viel zitierten Dollarzeichen in den Augen der Windradbetreiber entsprechen nicht den Renditen in der Wirklichkeit“, erklärt das Betzdorfer Stadtratsmitglied Horst Vetter, „doch viel bedeutsamer sind die Zahlen der CO²-Einsparung durch erneuerbare Energien, die unser Klima wirklich entlasten. Es ist höchste Zeit, dass Deutschland auch alte klimaschädliche Braunkohlekraftwerke abschaltet und die Energiewende vorantreibt.“
Karl Heinz Groß von der Kroppacher Energiegenossenschaft forderte, ebenso wie seine Kollegen, dass Flächen mit hoher Windhäuigkeit (7 Meter/Sekunde) vorrangig weiterbeplant werden sollen, auch unter Zuhilfenahme der Ausnahmeregelungen des „Naturschutzfachlichen Rahmens“, um die Gesamtzahl der Windenergieanlagen möglichst gering zu halten. Er sah dies als vorrangige Aufgabe der grünen Energieministerin Eveline Lemke solch einen übergeordneten Plan für mögliche Windkraftgebiete zu erstellen.
Auf die Frage von Martin Haßler, Mitglied im Betzdorfer Verbandsgemeinderat, wie sich die Windräder in Alpenrod auf die Rotmilanpopulationen vor Ort ausgewirkt haben, hörte man Erstaunliches. So seien in der Umgebung der Windkraftanlagen aus einem Schwarzstorchhorst sechs Horste geworden und die Rotmilanpopulation habe zugenommen. Außerdem reagieren die Windradgondeln, an denen die Rotorblätter befestigt sind, mit Hilfe eines Sensors auf Fledermausbewegung und schalten sich bei Anwesenheit der Tiere automatisch ab. Die Räder drehen sich ebenfalls nicht, wenn die Wiesen in der Umgebung gemäht werden und mit jagenden Rotmilanen zu rechnen ist. Diese naturschutzfachlichen Maßnahmen resultieren sicher aus der Tatsache, dass viele Mitglieder von BUND und NABU selbst Akteure in den Genossenschaften sind.
Alle Anwesenden waren sich einig, dass die Energiewende naturverträglich und zügig vonstatten gehen muss. „Wenn Bürgerinnen und Bürger sich mit der regionalen Energiegewinnung solidarisch erklären, an dieser teilhaben und sie den eigenen aktiven Leuten vor Ort wieder trauen, dann erst sind wir auf einem guten Weg“, findet Betzdorf grüne Stadträtin Marion Pfeiffer. |
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Nachricht vom 01.10.2014 |
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