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Nachricht vom 15.11.2014
Region
Erfolgreiche Großübung im Krankenhaus Kirchen
Eine gemeinsame Großübung von Feuerwehr, DRK und THW wurde am vergangenen Freitag im Kirchener Krankenhaus durchgeführt. Starke Rauchentwicklung im ehemaligen Verwaltungstrakt des Gebäudes lösten einen Großalarm aus. Rund 300 Einsatzkräfte waren vor Ort mit den Rettungsmaßnahmen beschäftigt.
Die Feuerwehren der Region probten den Ernstfall im Kirchener Krankenhaus.
Fotos: Linda WeitzKirchen. Die Brandmeldeanlage im Krankenhaus hatte gegen 17 Uhr einen Alarm ausgelöst – ein Vorgang, der nicht außergewöhnlich ist und zumeist einen Fehlalarm zur Ursache hat. Der Löschzug Kirchen als örtlich zuständige Einheit war binnen weniger Minuten vor Ort und der Einsatzleiter erkundete die Lage. Nachdem dieser vor Ort die Brandmeldeanlage ausgelesen sowie die Information über rund 30 noch vermisste und im Gebäude befindlichen Personen erhalten hatte, wurde umgehend Großalarm ausgelöst.

So wurden im weiteren Verlauf alle Löschzüge der Stadt Kirchen (Kirchen, Freusburg, Herkersdorf/Offhausen, Wehbach/Wingendorf), die Löschzüge Harbach und Betzdorf, die Kreisfahrzeuge Einsatzleitwagen 2 sowie die Gerätewagen Atemschutz/Strahlenschutz (besetzt von der Feuerwehr Wissen) alarmiert. Auch das THW Betzdorf, mehrere Schnelleinsatzgruppen des DRK-Kreisverbandes, die Polizei Betzdorf sowie der Regelrettungsdienst und die Notfallseelsorge wurden eingesetzt.

Die fast 40 Einsatzfahrzeuge wurden hierzu zunächst auf einen Bereitstellungsplatz herangezogen. In diesem Fall handelt es sich hier um den Parkplatz am örtlichen Kaufland-Einkaufszentrum. Von dort wurden die Fahrzeuge dann von der Einsatzleitung kurzfristig abgerufen.

Die Polizei Betzdorf errichtet, wie in solchen Fällen üblich, eine entsprechende Straßensperre, sodass die ohnehin schon beengte Straße vor dem Krankenhaus nur noch als Einbahnstraße genutzt werden konnte.

Nachdem der rückwärtige Verwaltungstrakt des Krankenhauses als Brandherd lokalisiert worden war, wurde umgehend mit der Suche nach den vermissten Personen begonnen. Mit Atemschutzgeräten rückten die Einsatzkräfte in das stark verqualmte Gebäude vor. Um den Tagesablauf im Krankenhaus nicht zu behindern, fand die Rettung der Verletzten ausschließlich über den hinteren Bereich des Krankenhauses und nicht über das Foyer statt. Die Verletzten wurden über das Treppenhaus im Innenbereich oder unter Zuhilfenahme einer Drehleiter über die Wendeltreppe im Außenbereich gerettet. Unter den rund 30 Personen befanden sich auch eine Verletzte mit Säugling, Schwerstverletzte sowie eine Intensivpatientin.

Anschließend erfolgte die Übergabe der Verletzten an das DRK. Nach einer Erstversorgung vor Ort wurden diese dann mit der Unterstützung des THW zur Sammelstelle auf der Rettungswache gebracht. Dort erfolgten die Sichtung der Verletzten sowie die Einteilung in Sichtungskategorien (je nach Schwere der Verletzung) sowie die unmittelbare Weiterbehandlung in den Räumlichkeiten vor Ort.

Die Einheiten des Rettungsdienstes wurden von einem leitenden Notarzt sowie einem organisatorischen Leiter Rettungsdienst mit Unterstützung der Kreisbereitschafsleitung geführt. Als Führungsfahrzeug stand der Einsatzleitwagen 1 des DRK-Kreisverbands zur Verfügung.

Der Einsatzleiter, Wehrleiter Christian Baldus, wurde bei dieser Übung erstmals von der Führungsstaffel der Verbandsgemeindefeuerwehr Kirchen, die von Führungskräften der gesamten Verbandsgemeinde gebildet wird, bei der Leitung des Einsatzes unterstützt. Auch das THW sowie das Krankenhaus entsandten Ansprechpartner in die Feuerwehr-Einsatzleitung.
Das THW Betzdorf unterstützte vor allem beim großflächigen Ausleuchten der gesamten Anlage, weiterhin wurden die Einsatzkräfte auch als Tragehilfe der Verletzten zur Sammelstelle eingesetzt.

Von der unangekündigten Übung war nur ein sehr kleiner Personenkreis vorab informiert worden, berichtete Ralf Rötter, stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeindefeuerwehr Kirchen. Besonders hervorzuheben war die Kommunikation der Einheiten untereinander: Diese funktionierte reibungslos, es wurde Hand in Hand gearbeitet. Die Patienten im Krankenhaus beobachteten die Übung interessiert aus den Fenstern im rückwärtigen Bereich. Per Lautsprecherdurchsage waren sie zuvor informiert worden, dass für sie zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden hatte.

Seitens der Wehrleitung der Verbandsgemeinde Kirchen waren auch mehrere Führungskräfte aus den anderen Verbandsgemeinden als Beobachter eingesetzt worden. Diese verfolgten den Ablauf der Übung und werden in den Nachbesprechungen dann entsprechende Verbesserungsvorschläge anbringen.

Im Ernstfall sieht der Evakuierungsplan des Krankenhauses keine komplette Räumung des Gebäudes vor. In der Mitte des Komplexes befindet sich eine Brandschutzwand, die das Übergreifen der Flammen auf das komplette Gebäude verhindert. Im Falle eines Brandes würden die Patienten dann in die sichere Seite des Gebäudes verbracht.

Klaus Schmidt, kaufmännischer Direktor des Krankenhauses, zeigte sich nach der Übung angenehm überrascht. Der Ablauf habe weitestgehend reibungslos funktioniert, die wenigen festgestellten Schwachstellen werden in den kommenden Wochen analysiert und aufbereitet, berichtete er. Es handelte sich hier erst um die zweite Übung in einem derartigen Ausmaß, die in den Räumlichkeiten des Krankenhauses durchgeführt wurde. Jens Stötzel, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchen, begrüßte ebenfalls den positiven Verlauf. Die Zusammenwirkung der verschiedensten Kräfte im Kreis habe sehr gut funktioniert - besonders wichtig, da das Krankenhaus personell gesehen das mit Abstand größte Objekt dieser Art in der Umgebung darstellt. (daz)
       
       
       
       
     
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