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Nachricht vom 19.11.2014 |
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Region |
Neuer HwK-Präsident ist Kurt Krautscheid |
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Handwerkskammer (HwK) Koblenz stellt Weichen für die künftige Entwicklung des Handwerks. Kurt Krautscheid heißt der neue Präsident der Handwerkskammer Koblenz, Mark Scherhag ist neuer Vizepräsident (Arbeitgeber). Haushalt 2015 mit 27,15 Mio. Euro verabschiedet. |
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Region. Mit überwältigender Mehrheit haben die 47 anwesenden Mitglieder der neu gewählten Vollversammlung (VV) in ihrer konstituierenden Sitzung den 53-jährigen Dachdeckermeister aus Neustadt (Wied), bislang Vorsitzender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald, für die kommenden fünf Jahre ins höchste Ehrenamt der Kammer gewählt. An seiner Seite wird künftig Mark Scherhag, 48-jähriger Kfz-Mechanikermeister und bisher Obermeister der Kfz-Innung Mittelrhein aus Koblenz, den Arbeitgeberbereich vertreten. Als Vizepräsident im Amt bestätigt wurde Arbeitnehmer-Vertreter Joachim Noll, 47-jähriger Kfz-Mechanikermeister aus Stebach (Westerwald).
Kurt Krautscheid, seit 2004 Mitglied der Vollversammlung und seit 2006 im Vorstand, tritt damit die Nachfolge von Werner Wittlich (Kurtscheid) an. Mark Scherhag, seit 2004 VV-Mitglied, rückt im Vorstand an die Position von Peter Gieraths (Bad Neuenahr-Ahrweiler). Vorstandsmitglieder der Arbeitgeberseite sind neben Mark Scherhag auch Detlef Börner (Koblenz), Peter Mumbauer (Simmern), Alfred Wenz (Bundenbach) und Frank Wershofen (Bad Neuenahr-Ahrweiler). Arbeitnehmervertreter im Vorstand sind neben Joachim Noll auch Stefan Hörsch (Gappenach) und Karl-Heinz Müller (Kirchwald).
In seiner ersten Rede nannte Krautscheid, verheiratet, Vater von zwei Kindern und seit 1985 Inhaber des familiengeführten Dachdeckerunternehmens in Neustadt (Wied), als wichtigste Themen: Die Nachwuchsgewinnung, politisches Gehör des Handwerks, Erhalt und Stärkung des Meisterbriefes wie auch des dualen Systems sowie Strukturreformen handwerklicher Organisationen und eine vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt. „Wir haben Mitglieder im Vorstand, die wissen, wie es ist, wenn der Meisterbrief wegfällt“, ging der frischgewählte Präsident auf Begleiterscheinungen vergangener Handwerksnovellen ein. „Diese politischen Eingriffe in unsere Handwerksstrukturen haben uns geschwächt und weder neue Ausbildungs- noch Arbeitsplätze geschaffen.“ Gerade das Thema Ausbildung liegt dem Dachdeckermeister am Herzen, der im eigenen Betrieb selbst ausbildet und auch Projekte wie die Schulpartnerschaft zwischen Handwerk und Schulen angestoßen hat. „Hier müssen wir über den Tellerrand hinausschauen“, sprach Krautscheid auch Kammerinitiativen an wie das internationale Ausbildungsprojekt mit spanischen Jugendlichen, bei dem Vizepräsident Mark Scherhag Impulse gesetzt hat.
Wie groß die Herausforderung Nachwuchsgewinnung ist, machte der scheidende Präsident Werner Wittlich zu Beginn der Vollversammlung deutlich. „In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Lehrverträge im Kammerbezirk von 10.312 auf 8.872 zurückgegangen.“ Auch, wenn die HwK Koblenz im neuen Ausbildungsjahr ein leichtes Plus von drei Prozent ausweise, sind die Zahlen alarmierend. „Es wäre ein kläglicher Versuch, diese Zahlen schön reden zu wollen. Aber: Sie beweisen auch, dass ein Plus möglich ist und man nicht kampflos vor dieser Entwicklung kapitulieren muss! Werden wir also nicht müde, für unseren Wirtschaftsbereich und seine Vorzüge zu werben!“, forderte Wittlich die Vollversammlungsmitglieder aus dem Lager der Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen auf. Für die geleistete Arbeit wurde Werner Wittlich durch die Mitglieder der Vollversammlung wie auch seitens der Vertreter aus dem Wirtschaftsministerium Dank ausgesprochen.
Ministerin Eveline Lemke, die im Wahlverfahren als Wahlleiterin fungierte, hat sich immer wieder vehement für den Meisterbrief und die damit verbundenen Werte ausgesprochen. Aus ihrem Haus leitete Referatsleiter Dr. Fred Schmittgen als stellvertretender Wahlleiter die Wahl des Kammerpräsidenten.
Für den Flügel der Arbeitnehmer sprach HwK-Vizepräsident Joachim Noll zur Vollversammlung. Auch er griff die Nachwuchsthematik auf und stellte den Meisterbrief als Garant für gute Ausbildung und Erhalt von Fachkräften und Wirtschaftskraft heraus. Vor dem Hintergrund steigender Akademikerzahlen und rückläufiger Bewerberzahlen im Handwerk sprach sich Noll für die Rücknahme der Handwerksnovellierung von 2003 aus, was einer Ausweitung und Aufwertung von Meisterberufen im Handwerk entspricht. „Das wird auch der Ausbildung Jugendlicher zu Gute kommen!“ Als Arbeitnehmer-Vertreter forderte er auch „ordentliche Tarifverträge, um den Mittelstand für Jugendliche dauerhaft interessanter zu machen.“
Ehrung ausscheidender Ehrenamtsträger
Mit der Verabschiedung von Karl-Heinz Scherhag endet eine Ära. „Es erfüllt uns mit Stolz, Dankbarkeit und auch Respekt, wenn sich Handwerkerinnen und Handwerker über ihr unternehmerisches Engagement und private Verpflichtungen hinaus für das handwerkliche Ehrenamt zur Verfügung stellen und diese Seite des Handwerks bereichern, in vielen Fällen erst möglich machen“, leitete der neue Präsident Kurt Krautscheid einen der emotionalsten Tagesordnungspunkte ein, denn aus den Reihen der Vollversammlung und aus Ausschüssen wurden verdiente Handwerker verabschiedet, darunter Ehrenpräsident Karl-Heinz Scherhag oder Vizepräsident Peter Gieraths.
Karl-Heinz Scherhag gehört der HwK-Vollversammlung seit 1974 an und war zwischen 1988 und 2009 Präsident. „Heute erlebst Du, erleben wir, nun den letzten Tag Deiner Mitgliedschaft in der Vollversammlung. Gemischte Gefühle schwingen mit und wir konnten stets auf Deinen Rat, Deine Erfahrung und ein ehrliches und herzliches menschliches Miteinander zählen. Das wird uns sicherlich fehlen und es geht eine Ära zu Ende“, fand Präsident Krautscheid persönliche Worte für Scherhag wie auch für weitere 14 Handwerker, darunter auch Vizepräsident Peter Gieraths (Bad Neuenahr-Ahrweiler) oder Erwin Pauly (Veitsrodt), der sich über Jahre im Rechnungsprüfungsausschuss einbrachte.
Für die Handwerkskammer Koblenz trafen die Delegierten der Vollversammlung nicht nur mit der Wahl eines neuen Präsidenten und der Vizepräsidenten wichtige Entscheidungen für die künftige Entwicklung des Handwerks: 20 Punkte umfasste die Tagesordnung, darunter auch die Wahlen zum Berufsbildungsausschuss oder zum Rechnungsprüfungsausschuss.
Einstimmig wurde auch eine Resolution zum Erhalt des Meisterbriefes verabschiedet. Der Haushalt für das kommende Jahr wurde mit rund 27,15 Mio. Euro beschlossen, der rund 900.000 Euro unter dem Vorjahresniveau liegt. Gemäß Beschluss der Vollversammlung von 1989 wird an einer Anpassung des Mitgliedsbeitrages an die Teuerungsrate festgehalten. Aktuell zählt die HwK Koblenz 19.500 Mitgliedsbetriebe.
Im Rahmen der Vollversammlung wurden außerdem die Prüfung und Abnahme der Jahresrechnung 2013 ohne Beanstandungen vollzogen sowie die mittelfristige Finanzplanung 2015-2017 verabschiedet. Weitere Informationen zur Vollversammlung bei der HwK Koblenz, Telefon 0261/ 398-141, Telefax 0261/ 398-937, hwk@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de
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Nachricht vom 19.11.2014 |
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