AK-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen |
|
Nachricht vom 16.12.2014 |
|
Vereine |
NABU führte Pflegeeinsatz im Selbachtal durch |
|
Ein weiteres Zuwachsen der Feuchtwiesen am Oberlauf des Selbaches will der NABU Gebhardhainer Land/Wissen verhindern und traf sich kürzlich zu einem ersten Arbeitseinsatz. Die Verbuschung in der Talaue zerstört wertvolle Biotope und Lebensräume seltener Arten. Das will man verhindern und sucht noch Mitstreiter, die tatkräftig anpacken können. |
|
Gebhardshain-Selbach. Wie im Bilderbuch mäandert der Oberlauf des Selbaches durch das kleine Wiesental. Schlanke Roterlen begleiten das schmale Gewässer. Rechts und links wachsen alte Fichten und Buchen die Hänge empor. Was so idyllisch aussieht, ist in seinem Bestand bedroht. Denn der wilde Geselle Wald droht sich die in früheren Zeiten mühevoll der Wildnis abgerungenen Wiesen zurückzuholen. Haselnuss und Hainbuche wuchern vom Waldrand her auf die ehemals offenen Flächen, Ginster und Brombeere sind teilweise schon bis zum Bach vorgedrungen.
Höchste Zeit also, steuernd einzugreifen und den Offenlandcharakter der Talaue zu erhalten. Denn bei den langgezogenen Feuchtwiesen handelt es sich um seltene und wertvolle Lebensräume. Im Sommer jagen hier entlang der Waldränder und über den Wiesen Fledermäuse. Schwarzstorch und Graureiher werden vom Amphibienreichtum angelockt und der Selbach – nur locker von den lichtliebenden Erlen beschattet – bringt eine äußerst artenreich Bachfauna hervor.
So trafen sich die üblichen Aktiven des NABU Gebhardshainer-Land/ Wissen darunter auch einige Kinder, um bei einem ersten Pflegeeinsatz dem weiteren Zuwachsen gegenzusteuern, zumal der NABU-Ortsverband im Laufe des Jahres mit Unterstützung der Stiftung „Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz“ eine Teilfläche des oberen Selbachtales ankaufen konnte. Mit der Motorsäge ging es daran, die teilweise bereits ausladenden Sträucher auf den Stock zu setzen. Dort eher selten vorkommende Arten, wie Weißdorn oder Wildapfel wurden ebenso belassen wie einige Eichensolitäre, denn der Übergang zum angrenzenden Wirtschaftswald soll sich möglichst artenreich und höhenstrukturiert gestalten.
Das reichlich angefallene Schnittgut wurde an den Rändern der Wiese wallartig abgelagert. Dort stört es nicht bei der weiteren Bewirtschaftung und bietet vor allem zahlreichen Kleinvögeln solange Deckung, bis die alten Stöcke im Frühjahr wieder ausgeschlagen sind. Unterdessen waren einige Helfer mit Leitern unterwegs, um zahlreiche verschiedene Nisthilfen fachgerecht anzubringen. Ein anderer Trupp begann damit, alten Draht zu bergen und zu entsorgen. Ganz fertig geworden sind die NABU-Aktiven an diesem ersten Einsatz zwar nicht, aber bei Grillwürstchen, Aschenkartoffeln und Bratäpfeln am späten Nachmittag war man sich einig, dass die Gruppe auf einem guten Weg ist das Bachtal im ursprünglichen Zustand zu erhalten.
Dabei helfen soll im nächsten Frühjahr auch ein Schäfer. Denn was läge näher, als durch naturnahe Nutzung der Flächen, den Status Quo zu sichern, und das auch im Konsens mit der örtlichen Jägerschaft, die sich im Gebhardshainer Revier in Naturschutzangelegenheiten sehr kooperativ verhält. Mit mehr Aktiven könnte man natürlich auch mehr bewegen. Wer Lust hat mit anzupacken hat beim NABU „Gebhardshainer-Land und Wissen“ die Gelegenheit dazu.
Für das nächste Jahr sind neben weiteren Pflegeeinsätzen auch interessante Fachvorträge und Exkursionen, sowie die schon fast traditionelle Kinderfreizeit geplant. Kontakt: NABU.Gebhardshainer-Land@NABU-RLP.de, 02742 / 71384
|
|
Nachricht vom 16.12.2014 |
www.ak-kurier.de |
|
|
|
|
|
|