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Nachricht vom 10.09.2008
Region
F.W. Raiffeisen: Aktueller denn je
Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist wohl der bekannteste Westerwälder neben August Sander. Ein Film über sein Leben und Werk, den das Kreismedienzentrum Altenkirchen und die Filmproduktion Seilerhof aus Michelbach hergestellt haben, soll den Genossenschaftsgründer besonders der jungen Generation näher bringen. Der Film ist ab sofort auch für den Privatgebrauch erhältlich, unter anderem bei den Geschäftsstellen der Westerwald Bank.
Hachenburg/Altenkirchen. Der Prophet gilt bisweilen wenig im eigenen Land. So ist es manchmal auch mit Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Der Sozialreformer zieht 120 Jahre nach seinem Tod Besuchergruppen aus der ganzen Welt in den Landkreis Altenkirchen, die die Wurzeln des Genossenschaftswesens erforschen wollen. Hier im Westerwald wird zwar die Erinnerung an ihn bewahrt. Doch vor allem die jüngere Generation weiß oft nicht viel mit Raiffeisen anzufangen.
Das soll sich ändern. Gemeinsam mit der Michelbacher Filmproduktion Seilerhof hat das Kreismedienzentrum (KMZ) Altenkirchen zwei 15-minütige Filme über Leben und Werk Raiffeisens produziert. Konkret sind es zwei Versionen, eine leicht verständliche für Grundschüler, eine zweite für Schüler weiterführender Schulen und Erwachsene. Die Filme sind jetzt auch für den privaten Gebrauch erhältlich. „Friedrich Wilhelm Raiffeisen - Sozialreformer und Genossenschaftsbegründer“ ist der Titel. „Für die Grundschule gab es bisher überhaupt kein geeignetes Lehrmaterial über Raiffeisen. Diese Lücke konnten wir schließen,“ erläutert Rüdiger Rosen, stellvertretender Leiter des Kreismedienzentrums und Initiator des Projektes, die Absicht des Films, der bei den Schulen auf großen Zuspruch stoße. Bislang habe es nur positive Rückmeldungen gegeben. Für ihn sind die beiden Filme ein wichtiges Stück Heimatgeschichte und spannendes Lehrmaterial. Bei Regisseurin Petra Seiler rannte er mit der Absicht offene Türen ein. Seit sie mit dem KMZ zwei Jahre zuvor einen aktuellen Lehrfilm über den Kreis Altenkirchen produziert hatte, war klar: „Raiffeisen verdient einen eigenen Film.“
„Raiffeisens Ideen sind aktueller denn je. Eigeninitiative und Selbstverantwortung sind auch heute Grundlagen einer funktionierenden Gesellschaft“, sagt Paul-Josef Schmitt, Vorstand der heimischen Westerwald Bank, die die Produktion des Films mitfinanziert hat. Das Thema Bildung sei zudem eines der wichtigsten Anliegen Raiffeisens gewesen. „Wir können mittlerweile regelmäßig Besuchergruppen aus der ganzen Welt im Raiffeisen-Begegnungszentrum in Weyerbusch begrüßen. Das spricht für seine Bedeutung“, so der Bankvorstand. Das Raiffeisen-Begegnungszentrum (RBZ) besteht aus dem historischen Bürgermeisterhaus, dem ersten Amtssitz des Bürgermeisters Raiffeisen, einem Backes und einem modernen Seminargebäude. Gedreht wurde die filmische Zeitreise in den Raiffeisen-Museen in Flammersfeld und Hamm sowie im Landschaftsmuseum Westerwald in Hachenburg. Gezeigt werden Raiffeisens Anfänge in Weyerbusch bei der Bekämpfung der großen Hungersnot durch Gründung des ersten „Brodvereins“ 1846/47, seine Hilfe für die von Wucherern ausgenommenen Bauern in Flammersfeld, die Planung und der Bau der historischen Raiffeisenstraße, seine Arbeit in Heddesdorf, wo er endgültig sein Konzept von Darlehenskassen und Genossenschaften entwickelte. Die Figur Raiffeisens verkörpert Manfred Geldsetzer von der Theatergruppe „Lampenfieber“ aus Hamm, deren Mitglieder auch weitere Rollen übernahmen. „Er spielte Raiffeisen einfach täuschend echt“, erinnert sich Petra Seiler.
Die Film-DVD wird für den privaten Gebrauch ab sofort in den Filialen der Westerwald Bank zum Preis von 19,90 Euro verkauft. Zudem ist die DVD bei der Seilerhof Filmproduktion (Tel. 02681 95 04 01) erhältlich, bei der Kreisverwaltung, im Hammer Kulturhaus, im Raiffeisenmuseum in Flammersfeld sowie bei den Buchhandlungen Liebmann (Altenkirchen) und Sarazin (Betzdorf). Für Bildungs- und Unterrichtszwecke kann der Film beim Kreismedienzentrum (KMZ/Tel. 02681 81 22 51) in Altenkirchen ausgeliehen werden.
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Foto: Regisseurin Petra Seiler und Friedrich Wilhelm Raiffeisen alias Manfred Geldsetzer bei den Dreharbeiten. Foto: Kreismedienzentrum Altenkirchen/Rüdiger Rosen
   
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