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Nachricht vom 20.09.2008
Kultur
Westerwälder Literaturtage eröffnet
Mit einer Lesung für die ganz junge Generation starteten die 7. Westerwälder Literaturtage auf Schloss Schönstein. Zu Gast war die preisgekrönte Autorin Annette Pehnt.
Wissen/Schloss Schönstein. Rabea ist fünf, Marili erst drei Jahre alt. Annette Pehnt, die mit ihrer Lesung die 7. Westerwälder Literaturtage in Wissen eröffnete, hat 22 Episoden mit dem Titel „Rabea und Marili“ verfasst, die beschreiben, wie gut und wie schwer es ist, Geschwister zu haben. Erzählt wird, was die beiden alltäglich erleben, wie sie nach Italien in den Urlaub fliegen, wie Rabea krank wird und Marili auch, wie Marili Geburtstag feiern will, obwohl sie gar nicht Geburtstag hat, und auch wie Rabea es schafft, einmal nicht zu Hause zu übernachten. Das alles sind nur kurze Einblicke in das Gesamte, das von Jutta Bauer durch kleine ergänzende Zeichnungen illustriert wird. Begleitet wird das Geschwisterpaar bei all dem von seiner Familie und einigen Freunden, aber vor allen Dingen von einer kleinen Zwergfee und Rabeas Stoff-Ratte.

Die Autorin hatte aber noch ein weiteres Buch für das - leider - rein weibliche Publikum der Kinderlesung am Eröffnungstag mitgebracht: „Annika und ihre geheimnisvollen Freunde“. Zu denen gehört der kleine freundliche Karl. Er nennt sich Gartenfreund und entführt Annika für einen Tag in seinen verwunschenen Zaubergarten. Hier gibt es alle Hände voll zu tun: Bananen kitzeln, Annikablumen züchten und Himbeeren essen. Und auch als Annika schon längst wieder gesund ist, bekommt sie immer wieder sonderbaren Besuch …

Als Mitveranstalter der Literaturtage zeigte sich Autor Hanns-Josef Ortheil erfreut darüber, dass es wieder gelungen war, eine Kinderlesung auf die Beine zu stellen. Er selbst wird im Rahmen der Literaturtage darüber berichten, wie Romane entstehen. Annette Pehnt präsentierte außerdem für das erwachsene Publikum ihr Buch „Mobbing“ und darin die Symptome einer Existenzvernichtung: Geschnitten, erniedrigt, zermürbt - der Protagonist Joachim Rühler, städtischer Angestellter, erfährt auf bitterste Weise, welche Auswirkung Macht und Ausgrenzung in der Arbeitswelt auf einen Menschen haben kann und eine ganze Familie zerrüttet. Die Autorin lässt die Ehefrau sprechen, die ihren gebeutelten Mann zu Hause auffangen muss und seine Geschichten gar nicht einschätzen kann.
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Foto: Nach der Kinderlesung war das Autogramm von Annette Pehnt (links) begehrt.
     
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