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Nachricht vom 28.02.2015
Kultur
Theaterabend mit Sherlock Holmes bot Spannung pur im Hüttenhaus
Einen vergnüglich spannenden Abend mit einigen Schreckensmomenten bot der Kulturring Herdorf wieder einmal seinen Fans im Hüttenhaus. Die Komödie am Altstadtmarkt präsentierte „Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper“, mit bekannten Darstellern wie Ulli Kinalzik, Michaela Schaffrath und Werner H. Schuster und weiteren exzellenten Darstellern.
Sir Henry, Dr. Watson und Mr. Peacock im Salon des Sanatoriums. Fotos: annaHerdorf. Der Detektiv Sherlock Holmes und sein Assistent Dr. Watson erleben gerade derzeit eine Renaissance, sowohl auf der Bühne als auch im Fernsehen, dabei entstammen die Figuren aus dem späten 19. Jahrhundert. Sir Arthur Conan Doyle veröffentlichte 1887 mit 28 Jahren seine erste Geschichte um den Meister-Detektiv und seinen Freund. Es handelt sich also um unreale Romanfiguren.

Ganz im Gegensatz zu Jack the Ripper, dessen Name zwar nur ein Synonym ist, der aber ganz real 1888 im Londoner East End sein Unwesen trieb. Fünf Morde an Prostituierten werden dem Serientäter zur Last gelegt, Scotland Yard fasste ihn jedoch nie. Über die Identität des Mörders wurde viel spekuliert, es gab Vermutungen, dass er aus höheren Kreisen der Politik, eventuell sogar aus dem Königshaus kommen könnte. Arthur Canon Doyle selbst hat nie eine Geschichte mit Sherlock und dem Ripper geschrieben, obwohl diese Mordserie damals weltweite Bekanntheit erlangte.

Mehr als 100 Jahre nach der grausigen Mordserie haben Florian Battermann und Jan Bodinus (Regisseur) den Meister-Detektiv also auf die Jagd nach dem Serienmörder angesetzt und der hat Erstaunliches herausgefunden. In einem kleinen Sanatorium auf einer englischen Nordseeinsel wird der spektakuläre Fall gelöst. Ein heftiger Sturm schneidet eine kleine, illustre Gesellschaft für einige Tage dort von der Außenwelt ab. Im Sanatorium von Professor Knoxton (Werner H. Schuster) betreut Schwester Mary (Michaela Schaffrath) nur wenige Patienten. Darunter Mrs. Warren (Beatrice Fago), Dr. Watson (Ulli Kinalzik) und Sir Henry (Botond von Gaal). Gestrandet ist dort unfreiwillig der Ornithologe Mr. Peacock (Florian Battermann) und auch Fährmann Angus Hamilton, gespielt von Thomas Henniger von Wallersbrunn kommt nicht mehr weg.

Der hübsche, mit vielen Details bestückte Salon des Hauses ist Ort der Handlung. Die Zuschauer erfahren so einiges über die Bewohner des Sanatoriums und als zum ersten Mal auf der Bühne das Licht ausgeht liegt gleich darauf Mrs. Warren tot am Boden. Angus Hamilton hält ein blutverschmiertes Messer in der Hand und flieht in die Nacht. Somit steht der Mörder also fest und doch gibt es Zweifel. Dr. Watson kommt der gestrandete Ornithologe sehr merkwürdig vor und er enttarnt ihn.

Es ist Sherlock Holmes, der bei seinen Ermittlungen im Fall des Rippers Spuren fand, die auf die Insel führten. Gemeinsam wollen die fünf nun dem Fährmann eine Falle stellen, denn sie sind sicher, dass er zurückkommen wird. Mit der Vermutung lagen sie durchaus richtig, doch nicht mit der Art und Weise wie der angebliche Mörder zurückkommt. Er fällt ihnen so zu sagen tot vor die Füße. Nun wird die Geschichte erst richtig spannend. Plötzlich ist jeder, außer Sherlock, der potentielle Mörder. Nach und nach stellt sich heraus, dass einige der Anwesenden ein Geheimnis mit sich herum tragen. So war die vornehme Mrs. Warren eine ehemalige Bordellbesitzerin. Drei ihrer früheren Mitarbeiterinnen sind in London vom Ripper getötet worden. Der Tot des Fährmanns war also nur das Ausschalten eines ersten Zeugen, dem die übrigen noch nachfolgen sollen. Sir Henry erweist sich als Hochstapler, der als gescheiterter Schauspieler seinen Lebensunterhalt mit Schmuggelei verdient, wozu er einmal im Jahr in das Sanatorium auf der Insel kommt. Selbst der Professor und Schwester Mary haben eine nicht ganz einwandfreie Vorgeschichte und es geschieht ein weiterer Mord.

Das Schauspielensemble ist mit diesem Stück aber noch weiterhin auf Tour, daher soll an dieser Stelle nicht mehr über den Inhalt und schon gar nicht den Ausgang der Story verraten werden. Das Publikum im Hüttenhaus zollte den Darstellern am Schluss langen, anerkennenden Applaus und zeigte sich sehr zufrieden.

Als nächstes präsentiert der Kulturring Herdorf am 20. März die Komödie „Schwester Marie Claires Lebenshilfe“ ebenfalls ab 20 Uhr im Hüttenhaus. Eine Aufführung der Landesbühne Rheinland-Pfalz mit Katja Ebstein und ihren schönsten Liedern. (anna)
       
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