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Nachricht vom 04.04.2015 |
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Region |
Mit 100 Abfalltonnen gegen die Pest |
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Mit 100 Abfalltonnen gegen die afrikanische Schweinepest? Was zunächst recht geheimnisvoll anmutet, erläuterten Hegeringleiter Franz Kick und Vorstandsmitglied Rainer Zeuner in seiner Eigenschaft als Mitarbeiter des Kreisveterinäramts während der Hauptversammlung des Hegerings Altenkirchen im Landgasthof Koch in Fluterschen. |
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Fluterschen. Geboren wurde das "100-Tonnen-Programm" als weiterer Anreiz zur verstärkten Bejagung der auch im Kreis Altenkirchen üppigen Schwarzwild-Bestände. Die in der Kreisverwaltung sehr positiv aufgenommene Idee hatten LJV-Kreisgruppe, Kreisjagdmeister und der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes. Pate stand dabei die Erkenntnis, dass die Jagd auf Sauen bedeutend effektiver wird, wenn mehrere benachbarte Reviere gemeinsame Sache machen. Franz Kick berichtete, dass zum Beispiel bei einer Jagd im Staatsrevier und im benachbarten Kescheid zehn beziehungsweise 14 Sauen zur Strecke kamen. Die Jagd über Reviergrenzen verdoppelte also den Erfolg.
Wenn mindestens drei Reviere auf einer Fläche von mindestens 250 bis 300 Hektar gemeinsam jagen, können sie am Programm teilnehmen. Und das geht so: Nach der Jagd werden Abfälle wie Aufbrüche und Schwarten in zwei handelsüblichen 240-Liter-Tonnen gesammelt und bei der Tierkörperbeseitigung zur Entsorgung angemeldet. Die Kosten von 66.45 Euro für eine Anfahrt und die Entleerung zweier Tonnen erstattet die Kreisverwaltung auf Antrag. Das Programm wurde zunächst auf 100 Tonnen jährlich begrenzt.
Hintergrund der Bemühungen um jagdliche Kooperation ist neben signifikanten Wildschäden insbesondere die afrikanische Schweinepest, die sich in Osteuropa ausbreitet. Wenn auch das Risiko direkter Ansteckung wegen der räumlichen Entfernung zur Zeit als mäßig gilt, kann die Seuche sehr wohl im privaten Reiseverkehr durch Fleisch und Fleischprodukte eingeschleppt werden. Experten halten eine Reduktion des Schwarzwildes für vorrangig, damit die Seuche hier gar nicht erst Fuß fassen kann.
Nach Auskunft der unteren Jagdbehörde wird es immer schwieriger, Jagdvorstände zu finden. Sieben Genossenschaften mussten schon den Bürgermeister als Notvorsteher bemühen. Es gibt finanzielle Probleme, denn die Wildschäden (vorwiegend durch Schwarzwild) steigen, während der Schadensausgleich oft gedeckelt ist. Der Hegeringleiter ermunterte zur Jagd auf Sauen, auch um die Diskussion um Hormon- oder Giftgaben nicht zu befördern.
Den Gold-Bock des Jagdjahres (260 Gramm, 72,3 Punkte) erlegte Franz Kick im Staatsrevier. Die Silbermedaille bekam ein Bock, den Rainer Lock im Revier Helmenzen zur Strecke brachte. Bronze ging ins Revier Michelbach. Den stärksten Keiler erlegte Jan Lock im Revier Helmenzen. Silber wurde einem von Benedikt Börgerding im Revier Altenkirchen I gestreckten Keiler zuerkannt und Bronze ging ins Revier Almersbach/Fluterschen, wo Helmut Asbach erfolgreich war.
Mit der Treuenadel für 25-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Jagdverband wurden Wolfgang Stock und Rainer Überlacker geehrt. Die Treuenadel in Silber für Jagdhornbläser erhielt Harald Grisse. Auf Kreisebene werden Otto Steil (60 Jahre Mitglied) und Eberhard Raßbach (40 Jahre) geehrt.
Rainer Zeuner, Obmann für Brauchtum, berichtete in seinem Jahresrückblick über ein rundes Dutzend Auftritte der Bläsergruppe aus freudigen, aber auch traurigen Anlässen. Er freute sich über musikalischen Zuwachs und rief die Jagdpächter auf, bei einer Jagd immer auch an die Tradition des Jagdhornblasens zu denken. Mit einem Film wurden der Versammlung Planung, Ablauf und Gefahren von Erntejagden an Getreide-, Raps- und Maisfeldern noch einmal vor Augen geführt. (ho)
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Nachricht vom 04.04.2015 |
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