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Nachricht vom 09.10.2008
Region
Dem Regen getrotzt
Manchmal meint es der Herbst nicht gut mit denen, die ihn begrüßen wollen. Der Erntedankumzug in Mehren jedenfalls hat schon bessere Jahre erlebt – zumindest in Bezug auf das Wetter, dem die Teilnehmer jedoch standhaft trotzten.
Mehren. Sie trotzten den äußerst unfreundlichen Wetterverhältnissen und ließen sich nicht davon abhalten, ihren Erntedankumzug durch die Ortschaft Mehren vorzunehmen. Die Nacht hatte schon ausgiebige Regenfälle beschert und am Morgen sah es nicht anders aus. Aus den umliegenden Ortschaften des Kirchspiels Mehren, Hirz-Maulsbach, Fiersbach, Rettersen, Forstmehren, Kraam, (alle aus der Verbandsgemeinde Altenkirchen) Giershausen und Ziegenhain (aus der Verbandsgemeinde Flammersfeld) waren die Teilnehmer mit ihren Motivwagen zum Treffpunkt an die Adorfer Brücke gekommen. Hoffnung keimte gegen 10 Uhr auf, als es etwas aufklarte, doch dann setzte der Regen wieder mit aller Macht ein. Die Motivwagen, Fußgruppen und Zuschauer an den Straßenrädern verschwanden Blitzartig unter Regenschirmen.

Die Jungen und Mädchen des Kindergartens „Burgwiese“ hatten sich aus Pappe, Sonnenblumen-Kronen gebastelt. Die ließen nun recht schnell die Blütenblätter hängen. Dennoch trugen sie unbeirrt ihr Namenschild durch den Ort, zogen die Handwagen mit Obst und Gemüse, schleppten die Körbe und ein ganz mutiger Junge trampelte mit seinem Spieltraktor hinterher. Auf dem Parkplatz des Gemeindehauses hatten die Mehrener und ihre Freunde einen Markt eingerichtet, der alles beinhaltete, was das Herz begehrte. Selbst an die Kinder war gedacht und im großen Planwagen ein Spielparadies mit Rutsche geschaffen worden. Damit die Papis auch schön auf die Sprösslinge acht geben konnten, stand ihr Lieblingsstand unmittelbar daneben. Wohl in der Befürchtung, dass das Wetter nicht gerade gemütlich sein könnte, waren alle Aktivitäten unter mehr oder weniger großen Partyzelten untergebracht. Es war zwar immer noch kühl, aber wenigstens nicht mehr nass. Der MTW des Löschzuges Mehren signalisierte den relativ wenigen Gästen am Straßenrand durch seine auffällige rote Farbe, dass der Erntedankumzug nahte. Pfarrer Bernd Melchert und Pfarrer Achim Dührkoop bildeten gut beschirmt die Spitze des Zuges, gefolgt von den Forstmehrenern, die sich die Holzverarbeitung als Motiv ausgewählt hatten. Die Ortsgemeinderatsmitglieder saßen vor dem Sägebock und warteten auf die, die da das Holz zerkleinern sollten. Der Traktor der Fiersbacher war berankt von Blumen und über der mit Obst und Gemüse dekorierten Pritsche prangte eine wunderbare Apfelkrone.

Die Hirz-Maulsbacher zeigten sich herbstlich mit Blumen und buntem Geäst. Völlig durchnässt, aber tapfer durchhaltend zogen die Kindergartenkinder hinterher und hielten Ausschau nach den Familienmitgliedern. Mit Kürbissen aller Arten hatten sie ihre Bollerwagen beladen und wuchteten die Berge hoch und runter. Mit einem kunstvoll gestriegelten Kleinpferd kam eine junge Reiterin daher. Ährenbögen haltend, in traditionelle Trachtenkleider gewandet zeigten sich die Mehrener Frauen. In der einen Hand den schützenden Schirm und in der anderen das Bogenende. Auch der Mehrener Motivwagen beschäftigte sich mit der Holzwirtschaft, nur sie sägten auch bei strömenden Regen Scheibe um Scheibe vom Stamm. Die Nachbarn aus Giershausen hatten ihren Ladewagen liebevoll mit den größten Früchten bestückt, nur die Verbretterung des landwirtschaftlichen Fahrzeuges verwehrte einen ungehinderten Blick auf dieses Ensemble. Die Ziegenhainer wollten vom offenen Erntekronenwagen die Bürger grüßen, mussten nun aber unter einer großen blauen Plane vorlieb nehmen. Die Seitenwände des Ladewagens waren leinenbespannt und mit Feldfrüchten dekoriert. Rettersen zeigte sich einmal mehr von der blumigen Seite. Herbstblumen aller Arten verzierte ihr Gefährt und hohe Maisstauden rahmten es. Die Kraamer zeigten eine Blumenkrone, die über den Früchten schwebte. Im gesamten Erntezug fand aber auch gleichzeitig eine Parade schöner alter Traktoren statt. Auf der Kreuzung in der Ortsmitte feierte der Zug Bergfest und Moderator Friedhelm Kohl stellte den an diesem verregneten Tag wenigen Gästen, in anderen Jahren tummelten sich hier hunderte von Besuchern, die einzelnen Motivwagen, die Gruppen und Ortschaften vor. (wwa)
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Foto: In Trachtenkleider kamen die Mehrener Frauen daher.
Fotos: Wachow
       
 
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