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Nachricht vom 22.05.2015 |
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Region |
Vorträge zu Heilstollen am Mühlentag in Dickendorf |
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Die Grube Bindweide ist als zertifizierter Heilstollen anerkannt. Im Rahmen des Deutschen Mühlentages in der Dickendorfer Mühle am Pfingstmontag, 25. Mai bietet Dr. Joachim Schwarz Informationen rund um das Thema Heilstollen an. Die Grube Bindweide ist der erste Heilstollen seiner Art in Rheinland-Pfalz. |
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Dickendorf/Steinebach. Kürzlich wurde es offiziell, dass die Grube Bindweide in Steinebach/Sieg als zertifizierter Heilstollen anerkannt ist und somit in den Deutschen Heilstollenverband aufgenommen wird. Aus diesem Anlass bietet jetzt der Dickendorfer Arzt Dr. Joachim Schwarz, der das Projekt maßgeblich gefördert hat, eine Info-Veranstaltung für die Öffentlichkeit an.
So finden im Rahmen des Deutschen Mühlentags am Pfingstmontag, 25. Mai, in der Dickendorfer Mühle drei Vorträge mit unterschiedlichen Schwerpunkten zur Heilstollen- und Atemtherapie statt. Die etwa 30-minütigen Vorträge beginnen um 12 Uhr zum Thema „Heilstollentherapie in Deutschland - ein Überblick“. Um 14 Uhr heißt es dann in der Mühle: „Das Klima im Heilstollen - warum ist es so gesund?“ Schließlich dreht sich beim dritten Vortrag um 16 Uhr alles um die eigentliche Kernfrage des Projekts: „Welchen
gesundheitlichen Nutzen bringt die Heilstollentherapie?“
In Deutschland gibt es gegenwärtig 11 zertifizierte Heilstollen, nämlich drei in Baden-Württemberg (Schwarzwald, Schwäbische Alb), zwei in Bayern (Bayerischer Wald, Fränkische Schweiz), zwei in Thüringen (Thüringer Wald), zwei in Nordrhein-Westfalen (Hochsauerland, Bergisches Land) sowie einen in Niedersachsen (Harz). In Rheinland-Pfalz ist der Heilstollen Grube Bindweide der erste seiner Art. Der Radon-Heilstollen in Bad Kreuznach hat übrigens ein völlig anderes Wirkungsprinzip durch den hohen Gehalt des radioaktiven Gases Radon.
Das Klima im Bindweider Stollen zeichnet sich durch eine konstante Temperatur von 9 Grad aus. Diese kühle Luft ist zu nahezu 100 Prozent mit Wasserdampf gesättigt. Jegliche Staubteilchen oder Pollen werden durch die hohe Luftfeuchtigkeit abgefangen und sinken zu Boden. Anfang 2014 wurde der Deutsche Wetterdienst beauftragt, ein Klimagutachten über die Luftbeschaffenheit im Heilstollen zu erstellen. Das Ergebnis sollte die Grundlage für die Zertifizierung als Heilstollen sein. „Das Resultat der Messungen ist äußerst zufriedenstellend“, freute sich jetzt Dr. Schwarz, der sich bereits seit rund drei Jahren wissenschaftlich mit dem Projekt in Steinebach beschäftigt. Die Messungen durch den
Wetterdienst erfassten Grob- und Feinstaub in separaten Teilchengrößen. Weil die im ganzen Jahr 2014 gewonnenen Werte klar unter dem Erfordernis liegen, lautet nun die Schlussfolgerung im Gutachten wörtlich: „In der Grube Bindweide in Steinebach sind die lufthygienischen Voraussetzungen, die für einen Heilstollen-Kurbetrieb gelten, ganzjährig erfüllt.“ Während die Messwerte für Grob- und Feinstaub im Hinblick auf die Belastung von Lunge und Atemwege deutlich unter dem erlaubten Maximum liegen, konnten Pollen überhaupt nicht nachgewiesen werden. Wie es Dr. Schwarz betonte, führt ein geringer Feinstaubgehalt zu einer signifikanten Senkung der Häufigkeit von Krankheitsbildern wie Bronchitis und Asthma.
Zu den Verursachern von Feinstaub zählen Verbrennungsmotoren, Industrieabgase, Abriebe durch Reifen, Erntestäube und Zigarettenrauch. Der Richtwert für einen Heilstollen liegt deutlich unter den durchschnittlichen Werten im Hochgebirge. Von daher bestätigt der jetzt tatsächlich gemessene Durchschnitt im Therapieraum (frühere „Pulverkammer“), etwa
50 Meter unter dem Erdboden, den außerordentlich hohen Reinheitsgrad der Luft. Gemäß amtlichem Gutachten liegt selbst bei der Konzentration von Stickoxiden, quasi ein Indikator für die Luftbelastung durch Reizgase, der in „Bindweide“ ermittelte Wert weit unter der Richtgröße. Schließlich bestätigt das Wetterdienst-Resultat nun die Steinebacher Erfahrung der letzten drei Jahre: Menschen mit Erkrankungen der Atemwege finden Hilfe im Heilstollen. Viele können während des Aufenthaltes unter Tage wieder frei atmen - eine sehr erleichternde und ermutigende Erfahrung, die sich im Laufe
einer dreiwöchigen Kur stabilisiert.
Die Heilstollentherapie ist in einigen Bundesländern bereits als Kurmittel in die Heilmittelrichtlinien enthalten. Auch in Rheinland-Pfalz soll nun die Aufnahme in die Heilmittelrichtlinien ein nächster wichtiger Schritt sein für die Anerkennung dieses Naturheilmittels. „Aber schon jetzt können wir in der Grube Bindweide zunehmend Gäste aus nah und fern begrüßen, die extra für eine Heilstollentherapie ins Gebhardshainer Land kommen“, fügte der Arzt Dr. Schwarz hinzu.
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Nachricht vom 22.05.2015 |
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