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Nachricht vom 05.06.2015
Region
2000 Liter Spritzmittel mit Herbiziden ausgelaufen
AKTUALISIERT. Am Freitag, 5. Juni, kam es gegen 11.30 Uhr, im Bereich der Ortslage Neitzert, zu einem Betriebsunfall eines Traktors mit Spritzmittelanhänger. Hierbei wurde der Anhänger beschädigt, nach Abriss der Kupplung des Anhängers sind 2000 Liter Spritzmittel in den Wegeseitengraben ausgelaufen. Bei der Flüssigkeit handelt es sich um rund 20 Kilogramm eines Herbizides, verdünnt mit Wasser.
Bereits jetzt hat im Wambach durch die Herbizide ein Fischsterben eingesetzt, das toxische Spritzmittel wird bald auch den Holzbach erreichen. Fotos: Eva KleinNiederwambach-Neitzert. Trotz sofortigen Einsatzes der Feuerwehr Puderbach, sowie einer Teileinheit des Gefahrstoffzuges des Landkreises Neuwied, gelangten Teilmengen der Flüssigkeit durch den Wegeseitengraben in ein 100 Meter entferntes kleines Gewässer, sowie von dort in den Wambach. Das verunreinigte Wasser bewegt sich derzeit in Richtung Holzbach. Ein Fischsterben hat im oberen Bereich bereits eingesetzt. Herbizide sind Unkrautbekämpfungsmittel, die vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Gelangen sie in die Umwelt und in Bäche und Flüsse, sind sie für die Tier- und Pflanzenwelt dort extrem toxisch.

In den am Wambach anliegenden Ortschaften Ratzert, Niederwambach und Udertsmühle wurden Warnhinweise an die Bevölkerung herausgegeben. Die Anwohner werden vorsorglich gebeten, Kontakt mit dem Gewässer bis auf weiteres zu vermeiden. Außerdem sollte das Tränken von Tieren vermieden werden. Vom Verzehr von Fischen aus dem Holzbach, ab der Ortslage Seifen-Niederähren, wird abgeraten.

Der Wegeseitengraben an der Unfallstelle wird derzeit auf einer Länge von 150 Metern ausgekoffert, um ein weiteres Eindringen der im Erdreich versickerten Flüssigkeit in den Wambach zu verhindern.

Vor Ort sind die zuständigen Mitarbeiter der Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltung, der unteren Wasserbehörde, der Polizei, sowie ein Mitarbeiter der Herstellerfirma als Fachberater. Seitens der Feuerwehr Puderbach, der Teileinheit Dierdorf des Gefahrstoffzuges Landkreis Neuwied, sowie der Führungsunterstützung, waren 25 Kräfte im Einsatz.

Das Auskoffern des betroffenen Wegeseitengrabens konnte am Freitagabend, den 5. Juni abgeschlossen werden. Durch die großen Niederschläge in der Nacht zum Samstag wurde die Verunreinigung in den Gewässern stark verdünnt. Es werden bis auf weiteres täglich Proben aus dem Gewässer entnommen. Mit ersten Ergebnissen ist am Sonntag zu rechnen. Ein weiteres Fischsterben ist derzeit nicht zu verzeichnen. Die Warnungen gelten auch weiterhin. Erst nach entsprechenden Analysen können die Warnungen aufgehoben werden.

Die zuständigen Behörden, Polizei, Feuerwehr, Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltung sowie mittlerweile auch Vertreter des Umweltministeriums, sind weiterhin in enger Abstimmung.

Wir werden an dem Fall dran bleiben.
       
 
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