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Nachricht vom 19.06.2015 |
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Region |
Streichung der Milchquote richtig |
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Seit April gibt es keine Milchquote mehr, seitdem befindet sich auch der Milchpreis im "freien Fall". Im Rahmen einer Vertreterversammlung des Landeskontrollverbandes Rheinland-Pfalz-Saar traf der SPD-Abgeordnete Thorsten Wehner den Bauernpräsidenten Michael Horper zum Meinungsaustausch. |
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Kreis Altenkirchen. „Die Abschaffung der Milchquotenregelung im April dieses Jahres ist und bleibt die richtige Entscheidung!“ Das unterstreicht der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz, Thorsten Wehner, nach einem Gespräch mit dem Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, am Rande der Vertreterversammlung des Landeskontrollverbandes Rheinland-Pfalz-Saar e.V. in Simmern.
Dem Landeskontrollverband sind mehr als 1.600 Milcherzeuger mit über 113.000 Milchkühen angeschlossen. Hauptaufgabe ist die mehrfache jährliche Milchleistungs- und Qualitätsprüfung. Wie Wehner mitteilt, habe er die Versammlung auch genutzt, um mit den Vertretern der Milchwirtschaft die aktuelle Situation auf dem Milchmarkt zu diskutieren. Dabei sei einstimmiger Tenor gewesen, dass eine Rückkehr zur Milchquote der falsche Weg wäre.
Auf politischer Seite sei man sich der derzeitigen schwierigen Lage der Milchbauern sehr wohl bewusst, unterstreicht der Landwirtschaftsexperte, der dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) eine Mitverantwortung am aktuellen „Sinkflug“ der Milchpreise gibt.
Präsident Horper forderte seinerseits die Molkereien dazu auf, Vermarktungsalternativen zu nutzen, um dem LEH bei Verhandlungen über Produktpreise auf Augenhöhe begegnen zu können. Oberstes Ziel müsse sein, dass die Molkereien sich nicht gegenseitig unterbieten, sondern den Milchbauern faire und stabile Milchauszahlungspreise zu sichern, erklärte Michael Horper, der gleichzeitig dem Vorstand des Landeskontrollverbandes als Vertreter der Milchwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz e.V. angehört.
Wehner zeigte sich offen für neue Vorschläge. So könne man beispielsweise den Ausbau der EU-Marktbeobachtungsstelle zu einem „Frühwarnsystem“ zur Milchpreisentwicklung diskutieren. Sinnvoll könnte auch die Einführung einer Risikoausgleichszahlung auf politischer Ebene sein, die allerdings leider kürzlich vom Bundestag abgelehnt worden sei. Einer irgendwie gearteten Milchmengenregulierung erteilte Wehner aber eine klare Absage. „Freiwilliger Produktionsverzicht führt bei offenen Märkten in die Sackgasse“, davon ist der SPD-Agrarpolitiker überzeugt.
„Die bäuerliche Milchviehhaltung prägt maßgeblich die Kulturlandschaft in Deutschland. Neben der Bedeutung zur Versorgung der Bevölkerung sichert sie auch Arbeitsplätze gerade in ländlichen Regionen. Das funktioniert nur, wenn die Landwirte auch Gewinne erwirtschaften können“, meint Wehner.
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Nachricht vom 19.06.2015 |
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