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Nachricht vom 23.06.2015
Region
Für "Solibrot-Aktion" gearbeitet
Junge Auszubildende im Bäckerhandwerk an der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen (BBS) machten bei der "Solibrot-Aktion" des Hilfswerks Misereor mit. Es wurden 300 Euro erwirtschaftet, die einem Ausbildungsprojekt in Brasilien zufließen. Auch dort werden Bäcker ausgebildet.
Klassenlehrerin Marion Pfeiffer (rechts) und die Berufsschüler der BBS Betzdorf-Kirchen überreichen 300 Euro an Misereor-Koordinator Johannes Schaaf (3. von rechts). Foto: Schule 
Betzdorf/Aachen. Einen Tag lang übernahmen junge Auszubildende im Bäckerhandwerk den Kiosk der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen, um an der „Solibrot-Aktion“ des Hilfswerks Misereor teilzunehmen, einer Solidaritätsaktion für die Armen der Welt.

Die Bäcker stellten schmackhafte Dinkelvollkornbrote her, die von den Bäckereifachverkäuferinnen kreativ belegt wurden und als „Soli-Dongen“ an die Schüler- und Lehrerschaft verkauft wurden. Auch die eigens gefertigten „Soli-Schnecken“ aus Brotteig fanden guten Absatz. Insgesamt erwirtschafteten die Auszubildenden 300 Euro, eine stattliche Spende, die die Akteure persönlich bei Misereor in Aachen übergaben.

Johannes Schaaf, zuständig für die Spenderkontakte bei Misereor, freute sich sehr über die Solidarität der jungen Auszubildenden für die Armen der Welt. Er berichtete über das Partnerschaftsprojekt "COMVIVA" in Brasilien, wohin das gespendete Geld fließen soll.
Obwohl Brasilien längst nicht mehr zu den armen Ländern der Welt zählt, lebt immer noch ein gutes Drittel der 190 Millionen Einwohner in bitterer Armut. In den Großstädten gibt es eine große Zahl von Kindern, die auf der Straße aufwachsen. Es sind Kinder, die sich ihren Lebensunterhalt im günstigsten Fall durch Schuhe putzen oder betteln, im schlimmsten Fall durch Prostitution oder als Drogenkuriere verdienen müssen. Der tägliche Überlebenskampf dieser Kinder ist geprägt von Gewalt und da der Staat sich nicht um sie kümmert, bleibt es weitgehend den nichtstaatlichen Organisationen überlassen, ihnen Halt zu geben und Zukunftschancen zu eröffnen.

Das Projekt „COMVIVA“ ermöglicht den Jugendlichen zum Beispiel den Zugang zu Ausbildungsstätten, in denen sie in einer einfachen Grundbildung Bäcker oder Besenbinder werden können. Schaaf zeigte den Auszubildenden Bilder von einer zu "COMVIVA" gehörenden Ausbildungsstätte, die sich aufgrund der technischen Gegebenheiten stark von modernen deutschen Backstuben unterscheidet, aber die typischen handwerklichen Fertigkeiten der Bäcker sind in Brasilien und Deutschland gleich. Die Auszubildenden aus dem Westerwald waren beeindruckt und zeigten sich sehr erfreut darüber, dass ihre Spende ohne Verlust für Verwaltungsstrukturen direkt in das Hilfsprojekt fließt.
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