AK-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen |
|
Nachricht vom 13.07.2015 |
|
Wirtschaft |
Faire Grillkohle im Weltladen |
|
Für die Grillkohle aus dem Weltladen Betzdorf müssen keine Regenwälder abgeholzt werden. Auch gibt es keine Kinderarbeit. Die Grillkohle wird aus Kokosnuss-Halbschalen hergestellt, eigentlich ein Abfallprodukt. Die fair gehandelte Grillkohle kommt von den Philippinen. |
|
Betzdorf. Fair gehandelte Grillkohle aus Kokosnuss-Schalen bietet der Weltladen Betzdorf an. Deutschland importiert mehr als 90 Prozent der benötigten Grillkohle, davon ca. 60 Prozent aus Schwellen- und Entwicklungsländern. Dort wird die Grillkohle oft unter menschenunwürdigen Bedingungen unter anderem durch Kinderarbeit hergestellt. Für die Produktion werden in diesen Ländern wertvolle Primärwälder abgeholzt. Es besteht keine nachhaltige Forstwirtschaft.
In Deutschland besteht keine Deklarationspflicht, woher das Holz der Grillkohle stammt, unter welchen Bedingungen es geschlagen und verarbeitet wurde. Der Kunde kann in der Regel nicht erkennen, ob er nicht gerade ein Stück Regenwald verbrennt.
„Grillkohle aus Kokosnuss-Halbschalen schafft Abhilfe“, sagt Hermann Reeh vom Weltladen Betzdorf. Das Ausgangsmaterial sind Kokosnuss-Halbschalen, die als Abfallprodukt im Produktionsprozess von Kokosprodukten, wie Kokosraspeln und Kokosmilch anfallen. Hierfür wird kein Wald gerodet, sondern ein CO2 neutrales Ausgangsprodukt verwendet. Die Kokos-Grillkohle im Weltladen kommt von den Philippinen. Auf der Insel Mindanao produzieren Kleinbauern verschiedene Kokos-Produkte. Mit der Unterstützung einer örtlichen Nichtregierungsorganisation wurde mit der Produktion von Grillkohle-Briketts begonnen.
Die fair gehandelte Grillkohle bietet den Kleinbauern eine Chance um künftig besser gegen Ernteverluste geschützt zu sein und eine weitere Einnahmequelle zu schaffen. Eine gezahlte Prämie kommt dabei der Gemeinschaft zugute. Als nächster Schritt soll eine eigene Anlage zum Pressen der Grillbriketts, auch für den lokalen Markt, angeschafft werden. So wird die heimische Brennstoffversorgung verbessert.
Importiert wird die Grillkohle von der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Nordrhein-Westfalen und vom Bund der Katholischen Jugend. |
|
Nachricht vom 13.07.2015 |
www.ak-kurier.de |
|
|
|
|
|
|