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Nachricht vom 14.07.2015
Region
Ehrenamtskarte nun auch in VG Kirchen und Hamm
Der Chef der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Clemens Hoch war im Kreis Altenkirchen unterwegs. In Kirchen wurde der Kooperationsvertrag zur Einführung der Ehrenamtskarte mit Bürgermeister Jens Stötzel unterzeichnet. Ein paar Stunden später in der VG Hamm mit Bürgermeister Rainer Buttstedt.
Startschuss im Rathaus für die Ehrenamtskarte in der Verbandsgemeinde Kirchen mit (v.l.) Angelika Buske (SPD-Fraktionssprecherin), Lisa Gomolla (Assistentin Geschäftsleitung Freizeitbad Molzberg), Elisabeth Röttgen (stellv. CDU-Fraktionsvorsitzende), Anna Neuhof (Landtagsabgeordnete Grüne), Rolf Dornhoff (VG-Beigeordneter), Bürgermeister Jens Stötzel, Clemens Hoch (Chef der Staatskanzlei). Foto: Daniel PirkerKirchen/Hamm. Ehrenamtliches Engagement ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Denjenigen, die sich in ihrer Freizeit trotzdem aufopfern, will die Verleihung der landesweiten Ehrenamtskarte Respekt ausdrücken. Ab jetzt wird sie auch in der Verbandsgemeinde Kirchen an besonders verdiente Ehrenamtliche ausgegeben. Der Chef der Staatskanzlei Clemens Hoch und Kirchens VG-Bürgermeister Jens Stötzel unterzeichneten nun einen entsprechenden Kooperationsvertrag.

„Ein besonderes Dankeschön für besonderes Engagement“, stelle die Ehrenamtskarte dar, sagte Hoch in seinem kurzen Vortrag vor der Unterzeichnung. Aber auch materielle Vorteile springen für die Besitzer des ausweisähnlichen Dokuments heraus. Für die VG Kirchen heißt das laut Stötzel konkret: ein jährliches Ehrenamtsfrühstück, 25 Prozent Rabatt auf den Besuch des Molzbergsbads und 1, 50 Euro Ermäßigung auf den Eintrittspreis des Tierparks in Niederfischbach.

Um die Ehrenamtskarte einführen zu dürfen, muss eine Verbandsgemeinde tatsächlich mindestens zwei Vergünstigungen anbieten, wie ein Blick auf die Website wir-tun-was.de verrät. Stötzel kündigte aber in seiner Ansprache an, dass in einem nächsten Schritt Gaststätten oder Geschäfte überzeugt werden sollen, ebenfalls Rabatte für die Ehrenamtlichen anzubieten. Schon jetzt können Besitzer der Ehrenamtskarte außerhalb der Verbandsgemeinde Kirchen in ganz Rheinland-Pfalz von Vergünstigungen profitieren, beispielsweise in der Festung Ehrenbreitstein. Das gilt auch für die Inhaber der Ehrenamtskarte in den beiden anderen teilnehmenden Verbandsgemeinden im Kreis Altenkirchen, Hamm und Altenkirchen.

Wer darf die Ehrenamtskarte überhaupt besitzen? Das entscheidet die Staatskanzlei, wie Hoch erklärte. Anträge nimmt die Verbandsgemeindeverwaltung auf, wickelt diese ab und leitet sie an die Staatskanzlei weiter. Die Ehrenamtskarte kann erhalten, wer mindestens 16 Jahre alt ist, sich durchschnittlich mindestens fünf Stunden pro Woche beziehungsweise 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagiert und dafür keine Entschädigungspauschale erhält. Das ehrenamtliche Engagement kann auch bei unterschiedlichen Trägern oder verteilt auf einzelne Einsätze mit insgesamt 250 Stunden pro Jahr erfolgen. Die Karte ist dann zwei Jahre gültig.

Der Einführung der Karte gingen mehrere Beratungen in verschiedenen Gremien der Verbandsgemeinde voraus, erläuterte Stötzel. Er hob außerdem ausführlich den Wert des Ehrenamts hervor. So sei beispielsweise der demografische Wandel ohne freiwilligen Einsatz nicht zu meistern. (ddp)

Hamm. Als 24. Kommune hat die Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) ebenfalls die landesweite Ehrenamtskarte eingeführt. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Hoch, und Bürgermeister Rainer Buttstedt eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

„Mit der Ehrenamtskarte möchte das Land gemeinsam mit den teilnehmenden Kommunen den Ehrenamtlichen danken und ihnen die Wertschätzung zukommen lassen, die sie verdienen“, erläuterte Staatssekretär Hoch. Er freue sich sehr, dass mittlerweile rund 70 Kommunen ihr Interesse bekundet haben, bei diesem schönen Projekt mitzumachen.

„Je mehr Städte und Gemeinden die Ehrenamtskarte einführen, desto größer wird die Vergünstigungsliste“, so der Chef der Staatskanzlei. Er dankte allen Verantwortlichen Hamm und wünschte den Engagierten bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit Erfolg und viel Spaß bei der Nutzung der Ehrenamtskarte.

Wer sie besitzt, hat in der Verbandsgemeinde Hamm künftig nur noch die Hälfte des Eintrittspreises zu zahlen im Naturfreibad Thalhausermühle, im Deutschen Raiffeisenmuseum Hamm sowie bei Veranstaltungen im Kulturhaus Hamm. „Die Bedeutung des Ehrenamts für die Verbandsgemeinde Hamm erklärt sich mit dieser Liste von selbst, so Bürgermeister Rainer Buttstedt, denn: „Die Einrichtungen, zu denen Inhaber der Ehrenamtskarte künftig vergünstigten Eintritt haben, würde es ohne ehrenamtlichen Einsatz gar nicht geben.“

Orts- und Verbandsgemeinde könnten das Raiffeisenmuseum ohne den Einsatz der Heimatfreunde im Hammer Land kaum unterhalten, sich ihr riesiges Naturbad ohne die Unterstützung der DLRG nicht leisten und ohne die Aktiven des Kulturkreises kein so umfangreiches Programm im Kulturhaus bieten.

„Ich würde mich freuen“, so Buttstedt weiter, „wenn Besitzer der Ehrenamtskarte aus dem ganzen Land in großer Zahl zu uns kommen würden. Wir brauchen Menschen, deren Interessen nicht monetärer Art sind; ohne sie wäre unsere Gesellschaft sehr viel kälter.“


   
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