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Nachricht vom 14.07.2015
Region
Lebenshilfe plant Neubau der Tagesförderstätte
Die Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen plant am Standort in Mittelhof den Neubau einer Tagesförderstätte auf einem noch ungenutzten Gelände des Vereins unterhalb der Werkstatt, mit besonderem Blick auf die Sicherheitsaspekte und eine pädagogisch und pflegerisch sinnvolle Raumplanung, die Anfang des Jahres 2017 ihren Betrieb aufnehmen soll.
Mittelhof-Steckenstein. Den Neubau der Tagespflegeförderstätte plant die Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen am Standort in Mittelhof-Steckenstein. Im Rahmen eines Wettbewerbs mit acht Architekturbüros soll ein Baukonzept und das Modell der neuen Einrichtung umgesetzt werden. Schon im September dieses Jahres wird über das zu bauende Modell entschieden.

Die Einrichtung wird ca. 1,2 Millionen Euro kosten; die Kosten werden aus Zuschüssen des Landes und von Aktion Mensch, aber zu über 50 Prozent durch die Lebenshilfe aufgebracht. Der Vorstand der Lebenshilfe wird sich daher nach Abschluss des Architektenwettbewerbs mit allen Freunden und Förderern in Verbindung setzen, um für Spenden für die zukünftige Betreuung der schwerstbehinderten Menschen zu werben.

2014 wurde ein Bauausschuss mit der Konzept- und Raumplanung beauftragt. Dieser besteht aus Vertretern der Angehörigen, des Vereins und Fachkräften der Lebenshilfe und konnte so aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln und Erfahrungen, sowie der gesetzlichen Richtlinien, wesentliche Planungskriterien entwickeln.

Zurzeit werden in der Tagesförderstätte 16 Menschen mit schweren und schwersten Behinderungen betreut. Sie benötigen aufgrund der Art, Schwere und Kombination ihrer geistigen, körperlichen und seelischen Behinderungen eine intensive pädagogische Betreuung, therapeutische Angebote und umfassende Hilfe und Begleitung in allen Lebensbereichen. Eine erhöhte Platznachfrage, der zum Teil erhebliche Hilfsmittelbedarf und die aktuellen Sicherheitsrichtlinien hinsichtlich erforderlicher Flucht- und Rettungswege in und außerhalb des Gebäudes machten ein neues und erweitertes Raumkonzept erforderlich.

Die zukünftige Tagesförderstätte wird aus drei Gruppen à acht Personen bestehen, um der erhöhten Nachfrage gerecht werden zu können. Um die erforderlichen Räumlichkeiten bieten zu können, wird das neue Gebäude zweistöckig errichtet und mit einem Personenaufzug ausgestattet. Das erweiterte Raumangebot ermöglicht außerdem das Konzept der „gruppenübergreifenden offenen pädagogischen Arbeit“ umzusetzen. Jede Gruppe verfügt über einen Gruppen- und einen Rückzugsraum, ein Bad und einen Materialraum. Geplant sind Therapieräume, ein Snoezelenraum, ein Mehrzweckraum, ein barrierefreies und ein mit Hilfsmitteln ausgestattetes Pflegebad sowie eine Küche.

Das Außengelände mit einer überdachten Terrasse bietet außerdem zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung der pädagogischen Arbeit. Die Tagesgäste haben so zukünftig mehr Möglichkeiten, Räume, Angebote und Beziehungen zu anderen Menschen selbst zu wählen, und damit mehr Bewegungsräume und Selbstbestimmungs- und Entscheidungsmöglichkeiten. Pädagogische und therapeutische Angebote können in einem angemessen ruhigeren Rahmen stattfinden.

Sicherheitsaspekte haben gerade in der Betreuung von Menschen, die in ihrer körperlichen Mobilität wesentlich eingeschränkt sind oder intellektuell Gefahrensituationen nicht zeitnah erfassen können, eine besondere Priorität. Innerhalb des neuen Gebäudes soll jede Gruppe deshalb über einen barrierefreien eigenen Ausgang ins Freie verfügen, der im Not- bzw. Brandfall eine schnelle Evakuierung ermöglicht. Außerdem muss das Baukonzept die Sicherheit der Beförderung der Tagesgäste mit Bussen, sowie die direkte Anfahrt von Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen gewährleisten.
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